Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Cop und die Lady

Der Cop und die Lady

Titel: Der Cop und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Sanders
Vom Netzwerk:
Opfer, sondern weil Sie mich verdächtigen, Täter zu sein.”
    Er wandte sich ab und griff nach der Türklinke. „Denken Sie doch, was Sie wollen”, gab er unwirsch zurück. „Das zweite ist, dass ich einen Polizeibeamten rund um die Uhr vor Ihrem Haus postieren werde. Zu Ihrem Schutz. Wenn Sie das Haus verlassen, wird er Ihnen folgen.” Er machte eine Pause. „Der Mann heißt Simms.”
    „Ist er Ihr Partner?”
    Mike wirbelte herum. „Was haben Sie gesagt?” Sein Blick war eisig.
    „Ich … ich fragte, ob er Ihr Partner ist.” Sie fühlte sich aufgrund seiner unverständlichen Reaktion plötzlich verunsichert. „Na, Sie wissen schon”, fügte sie hinzu. „Ich dachte, die Polizei arbeitet immer zu zweit.”
    „Sie sollten weniger fernsehen”, riet er ihr kurz angebunden und öffnete die Tür.
    „Bis morgen dann.” Und dann ließ er Nina mit der Frage, wo mit sie sich diesen eisigen Blick verdient hatte, allein.
    Als Mike die Treppe nach unten ging, raufte er sich die Haare. Wie zum Teufel kam er nur dazu, die Frau so zu behandeln? Ihre Reaktion war nur natürlich gewesen, kein Mensch ließ sich gern ausspionieren. Und dass das Wort „Partner”
    ein Wort war, was niemand in seiner Gegenwart in den Mund nehmen durfte, konnte sie schließlich nicht wissen. Die Wahrheit war, dass Nina Dennison ihn mehr beunruhigte, als er vor sich selbst zugeben wollte. Sie verunsic herte ihn.
    Einerseits hatte er sie in Verdacht, dass sie ihn zum Narren hielt, andererseits jedoch gelang es ihm kaum, die Finger von ihr zu lassen. Als er aus der Haustür trat, sog er gierig die kalte Nachtluft tief in seine Lungen. Alles, was er brauchte, war Schlaf, und morgen würde er weitersehen. Er würde sein Bestes tun, ihr zu helfen - oder sie hinter Gitter zu bringen. Eines von beiden. Das, was sie verdient hatte.
    Sofort nachdem Mike gegangen war, eilte Nina ins Schlafzimmer und zog das Tagebuch unter der Matratze hervor. Gierig darauf, endlich Aufschluss über ihre Vergangenheit zu erhalten, klappte sie es auf. Doch sie wurde enttäuscht.
    Die Eintragungen waren äußerst spärlich. Sie hatte sich immer nur kurze Notizen über Verabredungen gemacht. Meeting mit Armand und Julian D. stand da beispielsweise oder auch: Mom hat angerufen und Danielle bei der Gymnastik getroffen. Es gab viele Namen von Leuten, aber sie konnte nicht einen einzigen einordnen. Kino Carl. 19.00 Uhr. Wer zum Teufel war Carl? Welchen Film hatte sie am 28. Juni gesehen? Sie blätterte durch die Seiten, der Name Carl tauchte jedoch nicht wieder auf.
    Nun sah sie in ihrem Pass nach, wann sie in Kolumbien gewesen war, und schaute nach, was sie dazu in ihrem Tagebuch eingetragen hatte. Sie fand Flugnummern und Hotelreservierungen in Bogota, aber keinen Hinweis darauf, was sie in Südamerika gemacht hatte. Ratlos blätterte sie weiter, bis sie zu dem Datum vom gestrigen Tag kam. Kleider aus der Reinigung abholen. Louis M.
    anrufen.
    Gerade als Nina das Tagebuch frustriert schließen wollte, fiel ihr eine Eintragung für nächsten Dienstag ins Auge. Mit Julien D. sprechen? Um diese Notiz hatte sie einen Kringel gemacht, und ihre Schrift war hier viel größer als sonst. Die Zeile erweckte einen Eindruck von Dringlichkeit. Aber Nina konnte nichts damit anfangen.
    „Nicht gerade sehr aufschlussreich”, sagte sie laut. Sie hatte auf ein Tagebuch gehofft, das ihr das innere Leben der Nina Dennison enthüllen würde - ihr Leben, ihre Leidenschaften, ihre Geheimnisse und ihre Hoffnungen. Stattdessen hielt sie eine Art Terminkalender in der Hand. Das hättest du nicht vor Mike verstecken zu brauchen, dachte sie. Von Geheimnissen keine Rede.
    Fast wünschte sie sich plötzlich, Mike wäre hier, Wenigstens hätte sie dann jemanden zum Reden. Aus einem plötzlichen Impuls heraus nahm sie sich einen Stift und schrieb unter das morgige Datum: Mike Novalis. 8.00 Uhr. Dann blätterte sie eine Seite zurück, überlegte einen Moment und schrieb dann: Nicht gerade aufschlussreich für ein Tagebuch! Sie nickte nachdrücklich, als sie die Worte noch einmal überflog. Nachdem sie einen Augenblick nachgedacht hatte, schrieb sie weiter:
    Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens. Wie oft wohl habe ich diese dumme Phrase schon ge hört? Nun, wie auch immer, heute ist tatsächlich der erste Tag. Heute morgen bin ich im Krankenhaus aufgewacht und musste feststellen, dass ich mein Gedächtnis verloren habe. Die Ärzte sagen, dass es wiederkommen wird. Aber wann, das konnte

Weitere Kostenlose Bücher