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Der Cop und die Lady

Der Cop und die Lady

Titel: Der Cop und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Sanders
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nicht mehr länger geheimhalten müssen. Wir wollen doch in Zukunft eine Menge Zeit miteinander verbringen, oder?”
    Nina lehnte sich zurück und sah Julien an. Er schien noch immer nicht begriffen zu haben, dass sie sich gar nicht sicher war, ob sie ihre „Beziehung” überhaupt fortzusetzen beabsichtigte. Er war einerseits sanft und ihren Argumenten durchaus zugänglich, andererseits aber auch verdammt hartnäckig. Immer, wenn es ihr gelungen war, etwas Distanz zwischen ihnen zu schaffen, schnellte er wie eine Feder über die Grenze, die sie gezogen hatte. Er war nicht leicht zu entmutigen.
    Und plötzlich wurde ihr bewusst, was sie die ganze Zeit über zu verdrängen versucht hatte: Er liebte sie.
    „Okay, Julien”, erklärte sie kategorisch, „es gibt keinen Grund, jetzt weiter auf der Angelegenheit herumzuhacken. Aber ich möchte dich doch bitten, mich in Zukunft vorher in deine Pläne einzuweihen.”
    Er lächelte. „Heißt das auch, dass ich dich nicht mit einem Verlobungsring überraschen darf?”
    Das kann ja wohl nicht sein Ernst sein! Nina beschloss, es als Witz aufzufassen.
    „Oh, da habe ich mir schon was überlegt”, gab sie scherzhaft zurück. „Ich will einen großen Smaragd.”
    Julien lehnte lässig am Fenster. Bei ihren Worten wirbelte er herum, machte einen Schritt auf sie zu, beugte sich über sie und starrte ihr in die Augen. „Was hast du da eben gesagt?”
    Nina schrumpfte vor Schreck in ihrem Stuhl zusammen. Was war denn plötzlich in ihn gefahren? Womit nur hatte sie ihn so aus der Fassung gebracht?
    „Du hast mich genau verstanden”, gab sie ruhig zurück. „Ich habe dich um einen Smaragd gebeten.” Als sie sah, wie die Knöchel seiner Hände, die die Armlehnen ihres Schreibtischstuhls umklammerten, weiß wurden, fügte sie schnell hinzu:
    „Ach, komm, war doch nur ein Witz. Entspann dich.”
    Er sah sie einen Augenblick lang forschend an, bevor er die Lehne losließ und einen Schritt zurücktrat. „Entschuldige bitte”, sagte er und lächelte verlegen. „Ich habe wohl irgendwie überreagiert.”
    „Was war denn plötzlich los?”
    „Du weißt es wirklich nicht?” Als sie ungeduldig den Kopf schüttelte, raffte er sich zu einer Erklärung auf. „Du hast mich mit deinem Wunsch nach einem Smaragd ziemlich aus der Fassung gebracht.”
    „Aber warum denn?”
    Er lachte kurz auf. Es klang traurig. „Wir haben vor ein paar Tagen schon mal über einen Verlobungsring gesprochen. Da sagtest du, du würdest dir von deiner nächsten Geschäftsreise einen Smaragd mitbringen. Und als du jetzt eben wieder einen Smaragd erwähntest, hatte ich gehofft, dass du dich vielleicht wieder erinnerst. An uns. An alles, was zwischen uns einmal war.”
    „Nein. Leider nicht. Aber es tut mir leid, dass ich dir Hoffnungen gemacht habe.
    Das mit dem Smaragd sollte nur ein kleiner Scherz sein.”
    Da er jetzt einen recht geknickten Eindruck machte, ließ sie sich schließlich nach einigem Zögern überreden, am Abend mit ihm essen zu gehen. Dann sah sie zu, dass sie ihn los wurde, denn Armand wartete auf sie.
    Als sie Armands Büro betrat, war der schwergewichtige Mann gerade dabei, ein wertvolles Reiseschachspiel einer ausführlichen Betrachtung zu unterziehen. Er drehte die winzigen Figürchen in seinen überraschend feingliedrigen, langen Fingern hin und her und hielt sie dabei unters Licht. „Komm her und schau dir das an, Schätzchen”, sagte er lächelnd.
    Nina beugte sich über ihn und stieß beim Anblick der winzigen Schachfiguren aus Onyx und Perlmutt einen leisen Schrei der Bewunderung aus. „Oh, sind die schön”, rief sie begeistert aus.
    „Ich habe es mir aus Indien kommen lassen. Es ist natürlich nicht wirklich wertvoll, aber schön zum Anschauen. Erstklassige Handarbeit.” Er seufzte. „So etwas wird leider immer seltener heutzutage. Doch deshalb habe ich dich nicht hergebeten. Nimm Platz.”
    Nina setzte sich und wartete. Armand wirkte plötzlich besorgt.
    „Die Sache mit Julien hat mich ziemlich überrascht, das muss ich schon sagen”, begann er.
    „Mich auch”, gab Nina trocken zurück, und Armand lächelte.
    „Ich hatte ja keine Ahnung, dass du und Julien … dass ihr etwas füreinander empfindet”, fuhr er fort. „Oder, um es ganz offen zu sagen, Nina, hatte ich eigentlich bisher, was dich anbelangt, einen eher entgegengesetzten Eindruck. Mir kam es immer so vor, als … hm … als würdest du ihn nicht so besonders schätzen.
    Auf die Idee, dass er dein Typ

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