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Der Coup von Marseille

Der Coup von Marseille

Titel: Der Coup von Marseille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Mayle
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In unserer Exklusivserie werden wir diese Projekte und die dahinterstehenden Organisationen unter die Lupe nehmen, um Sie, liebe Leser, umfassend über die in jedem Fall folgenreiche Veränderung der Marseiller Küstenlinie zu informieren.«
    Philippes Stimme klang nun wieder normal. »Ein astreiner Eröffnungsschachzug, aber keine Angst, später werde ich gehörig Staub aufwirbeln.«
    »Du hast etwas entdeckt, was nicht ganz lupenrein ist?«
    »Noch nicht, was, glaube mir, allerdings nur eine Frage der Zeit ist. Das Bauwesen ist nun mal ein schmutziges Geschäft. Also was ist, können wir uns in einer halben Stunde am Vieux Port treffen? Ich habe da einen Freund, der ein Boot besitzt und uns nach Frioul bringen kann. Ich würde gerne ein paar Fotos von Wappings Jacht machen. Wäre gut für mein Projekt.«
    Sam lächelte, als er das Gespräch beendete. Philippes Begeisterung war ansteckend, und er stellte fest, dass er sich auf die kleine Expedition freute. Doch zuerst musste er Reboul auf dem Laufenden halten.
    Als dieser hörte, dass Patrimonio an der Dinnerparty auf Wappings Jacht teilgenommen hatte, reagierte er heftig und wenig schmeichelhaft. »Das sieht diesem Kerl ähnlich«, fauchte er. »Er ist und bleibt ein stadtbekannter Schmarotzer. Patrimonio würde sogar zur Beerdigung einer wildfremden Person gehen, wenn es dort etwas umsonst zu trinken gäbe.« Als er von dem Abstecher nach Frioul hörte, wünschte er Sam bon voyage . »Und sollte sich die Gelegenheit bieten, dürfen Sie Lord Wapping gerne ersäufen.«
    Im Vieux Port herrschte dichtes Gedränge, wie immer an einem sonnigen Morgen, und Sam brauchte mehrere Minuten, um Philippe zu finden; schließlich entdeckte er ihn in einem Schnellboot, das neben einer der Inselfähren vertäut war. Der Kapitän der Fähre und ein Deckarbeiter beugten sich über die Reling und flirteten mit einem Mitglied der Schnellbootbesatzung, einer jungen Blondine in Uniform, bestehend aus einer Segelkappe und ein paar Stofffetzen in Taschentuchgröße, einer Art Badeanzug, der lediglich von purem Optimismus zusammengehalten wurde.
    Philippe, der in seinem schwarzen Anzug nicht gerade einen besonders seemännischen Eindruck machte, winkte Sam zu und forderte ihn auf, an Bord zu kommen. »Das ist mein Freund Jean-Claude«, sagte er und drehte sich zu einem kleinen, drahtigen Mann um, braun wie eine Haselnuss, der am Ruder stand. »Er ist der Kapitän, also erweise ihm den gebührenden Respekt. Und Birgitta hier ist sein Erster Offizier. Bon . Allons-y! « Und begleitet von einem gurgelnden Geräusch des gedrosselten Motors bahnte sich Jean-Claude den Weg durch die sorgfältig vertäuten Reihen der kleinen Segel boote, nahm Kurs auf das offene Meer.
    Sam hatte eine Abneigung gegen Boote. Für ihn waren sie eine Strafe, weil sie zwei grundlegende Nachteile besaßen: Sie boten nie genug Platz, und man konnte sie nicht nach Belieben verlassen. Doch er musste zugeben, dass er die saubere, salzige Luft und das spektakuläre Panorama von Marseille genoss, das sich hinter ihnen am Ende der langen weißen Heckwelle ausdehnte, als das Boot eine sanfte Kurve beschrieb und den alten Hafen in südwestlicher Richtung verließ.
    Jean-Claude erläuterte die Route, die sie nehmen würden. »Die Jacht von Lord Wapping befindet sich irgendwo da hinten.« Er deutete auf eine Insel beinahe unmittelbar vor ihnen. »Aber wir können sie nicht sehen, weil sie in einer Bucht zwischen den beiden Inseln Ratonneau und Pomègues ankert. Diese Inseln versperren die Sicht von der Stadt aus. Sie verbergen die Floating Pound vor jedem, der in Marseille Ausschau danach hält. Der Ankerplatz ist so privat, wie man es sich nur wünschen kann. Ihr werdet schon sehen. Jetzt fahren wir an der Nordküste von Ratonneau entlang, biegen in die Baie du Grand Soufre ein, et voilà .«
    Fünf Minuten später fuhren sie in die Bucht ein. Jean-Claude drosselte den Motor, bis sie kaum noch Fahrt machten, und da lag sie, die Floating Pound , in ihrer ganzen Pracht und Herrlichkeit, den Bug der Buchteinfahrt zugewandt. Selbst aus der Entfernung wirkte sie riesig, ein schneeweißer Koloss, der beim Näherkommen noch an Größe gewann, bis er die Sicht auf einen Großteil des Himmels zu versperren drohte.
    »Ein ansehnliches Teil, oder?«, ließ sich Jean-Claude vernehmen. »Ich werde dieses Kraftpaket mal umrunden, damit ihr einen Blick auf das Spielzeug werfen könnt, mit dem es ausgerüstet ist.«
    Sie fuhren langsam an der

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