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Der Dämon aus dem grünen See

Der Dämon aus dem grünen See

Titel: Der Dämon aus dem grünen See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Landauer
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schaffen, bevor Linda und Marc aus dem Wald kamen. Aber sie würde einfach so tun, als käme sie gerade aus dem Wald auf der anderen Seite der Lichtung und hätte dort Beeren gepflückt. Da hatte sie natürlich auch die Rufe nicht hören können. Marc und Linda hatten schlichtweg in der falschen Richtung gesucht. Ha.
    „Ich finde immer noch, wir sollten woanders hinfahren“, begann Marc die Diskussion zum gefühlt hundertsten Mal an diesem Abend. So langsam bekam Cassie Kopfschmerzen davon.
    „Woanders“ bedeutete für ihn ja nur einen Ort, wo er sie besser im Blick hatte. Wo sie zusammen etwas unternehmen würden. Er hatte Reno vorgeschlagen – Kasinos, Glamour, Shoppen –, und Linda war von der Idee ganz offensichtlich begeistert.
    Von Marcs baldiger Abreise war keine Rede mehr, aber das hatte Cassie ja gleich befürchtet.
    Am Nachmittag hatte sie vom Strand einen kleinen Bogen durch den Wald gemacht und fast gleichzeitig mit Marc und Linda die Lichtung erreicht. Sie kannte Marc gut genug – er war mindestens genauso wütend wie sie, doch er hatte sich im Griff und ließ sich vor Linda nichts anmerken.
    „Lieber Himmel, wo warst du denn? Wir haben uns solche Sorgen gemacht“, sagte er nur mild vorwurfsvoll.
    Cassie beachtete ihn gar nicht und schaute fragend Linda an, die etwas verlegen die Achseln zuckte. „Du warst wirklich ziemlich lange weg“, murmelte sie nur entschuldigend.
    Also hatte Marc sie komplett vor seinen Karren gespannt und sie wahrscheinlich mit seinen Horrorszenarien so lange weich gekocht, bis sie selbst glaubte, Cassie wäre von einem Bären gefressen worden.
    „Ich habe doch gesagt, ich bin länger weg“, erklärte Cassie so selbstverständlich wie möglich. „Außerdem habe ich eine Stelle mit tollen Himbeersträuchern gefunden und konnte mich einfach nicht losreißen.“
    Wohl wissend, dass es ein komisches Bild abgegeben hätte, wenn er einer fast Zwanzigjährigen eine Szene machte, weil sie den Tag allein verbrachte, hatte Marc sich erst mal zurückgehalten.
    Doch beim Abendessen ging es dann los.
    „Wir könnten doch eigentlich ein paar Tage nach Reno fahren“, hatte er plötzlich vorgeschlagen.
    „Das ist eine super Idee. Das machen Linda und ich vielleicht, wenn es uns hier zu langweilig wird“, hatte Cassie schnell geantwortet, bevor Linda auch nur den Mund öffnen konnte. „Du musst ja morgen wieder zurück, stimmt’s?“
    Doch darauf war Marc gar nicht eingegangen, und als Linda die Reno-Idee gefiel, ritt er weiter darauf herum.
    „Weißt du was?“, meinte Cassie schließlich genervt. „Warum fährst du nicht mit Linda nach Reno? Macht euch ein paar schöne Tage. Mir gefällt es hier gut, und ich komme prima alleine klar.“
    Das schien Linda endlich aus ihren Marc-Träumen zu reißen, denn sie starrte Cassie schockiert an. „Ich lass dich doch hier nicht alleine! Nach allem, was passiert ist … Aua!“
    Doch Cassies wohlplatzierter Schienbeintritt kam zu spät.
    „Was ist denn passiert?“, fragte Marc sofort alarmiert.
    „Überhaupt nichts“, gab Cassie zurück und warf Linda einen warnenden Blick zu.
    „Wir hatten in der ersten Nacht nur Schiss, im Dunkeln das Auto auszupacken“, improvisierte Linda. „Draußen hat irgendwas geraschelt.“
    „Aber es war nur ein Waschbär“, nahm Cassie den Faden auf. „Wir konnten ihn dann schließlich von drinnen sehen.“
    Marc schien nicht überzeugt. „Wer ist überhaupt auf die bescheuerte Idee mit der Hütte gekommen?“, sagte er.
    „Mom“, erwiderte Cassie prompt. „Weshalb ich auch gar nicht glauben kann, dass sie jetzt auf einmal Angst um uns hat.“
    Doch Marc fing immer wieder mit Reno an, und schließlich hielt es Cassie nicht länger aus.
    „Ich geh ins Bett“, verkündete sie um halb zehn genervt. „Viel Spaß noch euch beiden.“
    „Warte, ich bin auch ziemlich müde“, rief Linda. Offenbar hatte sie doch noch ein Fünkchen Solidarität mit ihrer Freundin. Unglaublich, wie sie die ganze Zeit nur Marc anhimmelte!
    Als sie kurz darauf im großen Doppelbett im Hauptschlafzimmer lagen, herrschte erst mal Schweigen. Marc hatte seine Sachen ins hintere Zimmer getragen. Endlich waren sie allein.
    „Bist du sauer auf mich?“, fragte Linda schließlich kleinlaut.
    „Sagen wir mal, ich würde mich freuen, wenn du mehr auf meiner Seite stündest“, gab Cassie mürrisch zurück. „Aber du kannst ja nicht wirklich was dafür. Marc hat ein Händchen dafür, andere zu manipulieren.“
    „Er

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