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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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Hauptquartier geändert wurden. Versucht hatte es bislang ohnehin kaum jemand, sah man mal von besagtem Rattenmunk ab, der sich offenbar unter den Türen hindurchgegraben hatte, woraufhin auch unterirdisch entsprechende Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden waren.
    Den offiziellen Weg bis hierher waren heute bereits fünf Leute gegangen. Immerhin war ja Wochenende. Geduldig warteten drei Herren mittleren Alters in unauffälligen grauen Anzügen sowie ein junges Paar (vermutlich in den Flitterwochen) vor dem Schalter des Herrn Pauli, der gerade Pause hatte und in aller Ruhe sein Brötchen mit Thunfisch aß. Das hielt Fielmann nicht davon ab, mit Ben im Schlepptau zu dem hemdsärmeligen Kontrolleur hinüber zu gehen und dessen Mahl zu unterbrechen. „Na, Pauli, altes Haus. Heute schon was einkassiert?“
    „Hallo, Fielmann. Lange nicht gesehen. Viel Arbeit, was? Bei mir läuft es heute nicht besonders. Hab schon einen Spinner zurückgeschickt, weil er das Nichts auf keinen Fall ohne seine Ohrenwärmer verlassen wollte. Ich hab ihm also gesagt, er muss die Dinger bei mir abgeben, oder er solle verschwinden. Da ist er abgedackelt.“ Der schwitzende 150-Kilo-Mann Pauli schüttelte den Kopf.
    „Was ist so schlimm an Ohrenwärmern?“, wollte Ben wissen. „Selbst im Sommer?“
    Pauli wischte sich den Schweiß von der kahlen Stirn, denn auch im Nichts war es sehr warm. „Eigentlich nichts“, sagte er. „Es sei denn die Ohrenwärmer sind aus lebendigen, gackernden Hühnern gefertigt. Das ist so eine Eigenart von einigen Leuten im Osten dieser Welt, weißt du. Wie sieht das denn aus für die Leute auf der Erde?“
    Ben musste ihm Recht geben.
    „Bist du auch von der Erde, Junge?“
    „Jawoll, Pauli. Fielmann und Stotterbär haben mich aufgelesen.“
    „Dann bist du wohl einer von den Bewerbern und den Jongleursjob, wie?“
    „So kann man es sagen.“
    „Dann viel Glück, Junge. Hast starke Konkurrenz. Heute sollen wohl alle Teilnehmer der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Bin mal gespannt. Ich hab auch gehört, ein Taure sei dabei. Nichts gegen dich, aber wenn das stimmt, tippe ich auf den. Das sollen ja die reinsten Muskelpakete sein, diese Tauren.“
    Ben wurde ein wenig blasser um die Nase herum. Was sollte er solch einem Muskelberg entgegensetzen, wo sogar Pickel-Markus ihn kürzlich erst vermöbelt hatte? Von der plumpen Irene ganz zu schweigen. Vermutlich hatte Pauli Recht mit seinem Favoriten. Auch wenn Ben nicht einmal annähernd wusste, was so ein Taure eigentlich für ein Wesen sein mochte.
    „Ich dachte, das alles wäre top secret“, unterbrach Fielmann Bens finstere Gedankengänge. „Außer der Meisterin und dem Meister hat doch noch keiner die Liste der Auserwählten zu Gesicht bekommen, oder?“
    Pauli grinste breit. „Hast wohl nicht die Nichts am Sonntag gelesen, was? Und in der letzten Ausgabe der  Heut-oder-Morgenpost hat's auch dringestanden. Sind natürlich nur Gerüchte, aber meistens ist da schon was Wahres dran. Angeblich sei ja auch ein Ork unter den Kandidaten. Glaub ich aber eher nicht. Der würde ja alle anderen auf der Stelle massakrieren, denk ich. Außerdem stinken die.“
    „Hört bloß auf mit den Gerüchten“, klagte Ben. „Mir ist jetzt schon schlecht.“
    „Mach dir mal nicht ins Hemd Junge“, versuchte Pauli zu beschwichtigen. „Wegen nichts und wieder nichts haben die dich nicht herholen lassen. Du hast bestimmt irgendwas Besonderes an dir. Da wette ich drauf!“
    „Jaja, das sagt ihr alle. Aber was kann ich den schon Tolles? Elfmeter schießen?“
    „Nun. Vielleicht ist ja gerade diese Fähigkeit gefragt? Wer weiß das schon?“, mutmaßte Fielmann.
    „Egal, was der Junge kann oder was nicht. Auf jeden Fall will ich noch ein Erinnerungsfoto von ihm. Vielleicht wird’s ja tatsächlich mal was wert, und mein Gehalt ist schließlich nicht gerade besonders üppig.“ Der schwergewichtige Zöllner öffnete eine Schublade seines Schreibtisches und holte eine altersschwache, vermutlich im Rahmen seines Amtes konfiszierte, Polaroidkamera hervor. Schnell schoss er ein Bild von Ben und wedelte das Foto trocken.
    „Besten Dank, Superstar!“, sagte Pauli und grinste breit.
    „So, jetzt aber genug der Plauderei. Der Junge muss zum Hügel. Wenn heute die Vorstellung der Teilnehmer stattfindet, muss unsere geplante Rundführung durch das Hauptquartier wohl ausfallen.“, meinte Fielmann und nahm Ben beiseite.
    Ben fand es nicht sonderlich tragisch, dass ihm die Begegnung

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