Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)
Tor miteinander verbunden.“
„Du willst behaupten, du kommst aus einer Parallelwelt? Aus einer fremden Dimension?“
„Ja, ich denke, so kann man es nennen.“
„Blödsinn! Du willst mich verkohlen!“
„Nein, du musst mir glauben. Ich wurde zu dir geschickt, weil nur du mir helfen kannst im Kampf gegen das Böse, das meine und vielleicht auch deine Welt zu vernichten droht.“
„Hört sich für mich immer noch wie Schwachsinn an.“
„Es stimmt aber. Lass mich dir meine ganze Geschichte erzählen. Danach kannst du immer noch entscheiden, ob du mir glauben willst oder nicht. Aber hör mich bitte erst an.“
„Na gut, du hast so lange Zeit für deine komische Geschichte, wie ich für mein Frühstück benötige. Also beeile dich besser.“
Und so erzählte das Mädchen von seiner unglaublichen Reise, während beide das Frühstück verputzten. Gelogen oder nicht, schnell war Charly so von den phantastischen Abenteuern seines Gastes gefesselt, dass er kaum noch mitbekam, was er da überhaupt aß. Lisa hatte aus der Not eine Tugend gemacht und alles, was sie an mehr oder minder Genießbarem hatte finden können, zu einer seltsamen Mahlzeit kombiniert. Da sie weder mit dem Induktionsherd, noch mit dem Backofen oder gar mit der Mikrowelle hatte arbeiten können, war das Ergebnis ein wenig ungewohnt ausgefallen: Zur Wahl stand eine kalte Suppe aus Tomatenketchup, in der ein paar saure Gurken sowie Käsewürfel schwammen, zwei kalte Hamburger (noch gefroren), ein paar Dosen Cola und Brote mit Wurst und Käse. Immerhin die Brote waren gefahrlos zu genießen. Beim Verzehr des restlichen Frühstücks hatte Charly so seine liebe Müh und Not. Doch hielt ihn die Geschichte des Mädchens zu sehr in Atem, als dass es ihn groß gestört hätte. Lisa kam erst gar nicht zum Essen, da ihr Mund dank der Schilderung ihrer unfassbaren Abenteuer nie stillstand. Sie überließ ihrem Gastgeber den alleinigen Genuss des kleines Festmahls, während die Zahl der Wolken draußen bedrohlich zunahm und der Himmel sich in Erwartung eines mächtigen Donnerwetters immer mehr verfinsterte.
Es war schon beinahe Mittag geworden, als Lisa mit der Geschichte ihrer Abenteuer durch war. Hier und da hatte Charly eine Zwischenfrage gestellt, meist hatte er jedoch nur gestaunt und geschwiegen.
„Dieses Böse aus eurem Berg hat also deine Eltern getötet?“, wollte er wissen.
„Genau. Und viele andere gute Menschen auch.“
„Und deine Aufgabe ist es, die Toten zu rächen und das Ungeheuer zur Strecke zu bringen?“
„So ist es wohl. Doch sowohl mein Großvater, wie auch meine Hexenfreundin haben anhand der Angaben in einer uralten Prophezeiung Schlüsse gezogen, die mich hier und jetzt zu dir, meinem Verbündeten gebracht haben. Außerdem ist mein Umweg über deine Welt eine Art Abkürzung, sagte Renata.“
„Kapier ich alles nicht. Nehmen wir mal an, es gibt tatsächlich deine und meine Welt nebeneinander. Hier gibt es mehr als sieben Milliarden Menschen, wenn ich mich nicht irre. Warum hast du da ausgerechnet mich ausgesucht? Bloß, weil mein Haus das erstbeste war, das du nach deiner Ankunft hier entdeckt hast?“
„Nein, so war es nicht. Der Priester, der die Prophezeiung hinterlassen hat, gab als richtige Zahl die Drei an, und dein Haus hat die Nummer Drei, oder nicht?“
„Schon, aber viele Häuser haben diese Hausnummer. Woher weißt du denn, ob du überhaupt in der richtigen Straße, der richtigen Stadt oder im richtigen Land gesucht hast? Vom Kontinent ganz zu schweigen.“
„Ich glaube, dass sich das Weltentor genau an dieser Stelle geöffnet hat, weil es wusste, wonach ich suche. Das hat sicher irgendwas mit Magie zu tun. Außerdem fühle ich, dass du der Richtige bist. Die Hexe hatte mir gesagt, auch in mir stecke ein gewisses Maß an Magie, das mir helfen würde, die rechten Entscheidungen zu treffen. Und ich denke, sie wusste, wovon sie sprach. Denn mein Gefühl, meine innere Stimme sagt mir, dass du und niemand sonst mein prophezeiter Verbündeter bist. Daher werde ich bei dir bleiben, bis ich meine Aufgabe erfüllt habe, Charly.“
„Na, herzlichen Glückwunsch“, maulte der Junge und schnitt eine Grimasse. „Wenn ich dir glauben würde, was mir immer noch mehr als schwer fällt, frage ich mich allerdings, wie ein Umweg über eine andere Dimension eine Abkürzung sein kann. Vielleicht wärst du besser mit der Eisenbahn gefahren, oder nicht?“
„Was ist eine Eisenbahn?“
„Vergiss es. Ist nicht so
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