Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod - Folge 2: Folge 2 (German Edition)
wird bei uns groß geschrieben.
Das hast du gut gemacht; er hat den Fehler gutgemacht.
Das hast du gut gemacht; er hat den Fehler gutgemacht.
Die Sahne wurde hartgeschlagen; der Junge wurde hart geschlagen.
Die Sahne wurde hart geschlagen; der Junge wurde hart geschlagen.
Ich bin hochmotiviert und unterbezahlt.
Ich bin hoch motiviert und unterbezahlt.
Kannst du das mal kurz halten? Du darfst den Paul nicht so kurzhalten.
Kannst du das mal kurz halten? Du darfst den Paul nicht so kurz halten.
Der Verkehr wurde lahmgelegt; die Fabrik wurde stillgelegt.
Der Verkehr wurde lahm gelegt; die Fabrik wurde stillgelegt.
Einfache Aufgaben können leichtfallen; alte Menschen können leicht fallen.
Einfache Aufgaben können leicht fallen; alte Menschen können leicht fallen.
Schallplatten sollten nicht schief liegen; ich fürchte, daß wir in dieser Sache völlig schiefliegen.
Schallplatten sollten nicht schief liegen; ich fürchte, dass wir in dieser Sache völlig schief liegen.
Der Patient hat den Arzt schlechtgemacht, weil der seine Sache schlecht gemacht hat.
Der Patient hat den Arzt schlecht gemacht, weil der seine Sache schlecht gemacht hat.
Pessimisten sind bekannt dafür, daß sie schwarzsehen und die Dinge schwarzmalen.
Pessimisten sind bekannt dafür, dass sie schwarzsehen und die Dinge schwarz malen.
Schwerreiche Eltern haben mitunter schwererziehbare Kinder.
Schwerreiche Eltern haben mitunter schwer erziehbare Kinder.
Die Konfitüre ist selbstgemacht; das habe ich selbst gewußt.
Die Konfitüre ist selbst gemacht; das habe ich selbst gewusst.
Er war ein wohlhabender und wohlbekannter Mann.
Er war ein wohlhabender und wohl bekannter Mann.
Die gute Nachricht zum Schluss: Die Rechtschreibkommission hatte ein Einsehen und hat die umstrittene Neuregelung der Getrenntschreibung von zusammengesetzten Verben teilweise wieder zurückgenommen. Genauer gesagt: Neben der neuen Schreibweise ist auch die alte wieder erlaubt. In der 23. Auflage des Dudens findet man außer »kurz geschnittenen Haaren« auch wieder »kurzgeschnittene Haare«, und zusätzlich zur »selbst gemachten Konfitüre« ist auch »selbstgemachte Konfitüre« wieder zu haben. Dies gilt aber nicht für alle in dieser Geschichte beschriebenen Beispiele. Schief laufen, schlecht machen und lahm legen müssen weiterhin in zwei Wörtern geschrieben werden. Ob es sinnvoll ist, für einige Verben zwei unterschiedliche Schreibweisen zuzulassen, muss dahingestellt bleiben. Die Reform der Rechtschreibreform ist noch nicht abgeschlossen. Und der Widerstand gegen die Ungereimtheiten der neuen Regeln zur Getrennt- und Zusammenschreibung wird weiter bestehen, um nicht zu sagen: weiterbestehen.
Alptraum oder Albtraum?
Frage eines Lesers: Wie wird das Wort Alptraum geschrieben? In den Zeitungen sieht man es mal mit »p« und mal mit »b«! Durch die Rechtschreibreform wurde die Schreibweise geändert, aber ich weiß nicht, welches die alte und welches die neue ist oder ob beides erlaubt ist.
Antwort des Zwiebelfischs: Dieses Wort bereitet unzähligen Lehrern, Schülern, Redakteuren, Setzern und Korrekturlesern nicht nur Alpdrücken, sondern auch noch Albdrücken. Tatsächlich sind seit Verabschiedung der Rechtschreibreform beide Schreibweisen zulässig. Bis dahin, also bis zum 1. August 1998, durfte das Wort nur mit »p« geschrieben werden. Das erschien vielen aber nicht logisch, es wurde immer wieder argumentiert, dass der Nachtmahr doch nichts mit den Alpen zu tun habe, sondern mit Alben. Womit natürlich nicht Schallplatten oder Fotoalben gemeint waren, sondern die germanischen Geister, die Alben (auch Elben, heute: Elfen), die ursprünglich als Naturgeister der Unterwelt oder als Zwerge angesehen wurden, später von der Kirche als Dämonen und Gehilfen des Teufels stigmatisiert wurden, die sich den Menschen im Schlaf auf die Brust setzen und damit den sogenannten Alpdruck verursachten. Wie der Traum darf auch der Druck nun sowohl mit »p« als auch mit »b« geschrieben werden.
Das Wort Alb oder Alp wurde später verdrängt von den Begriffen Elf und Elfe, die zunächst auch noch als bösartig galten und erst im 18. Jahrhundert und in der Romantik zu anmutigen, lieblichen Zauberwesen verklärt wurden. »Alb« oder »Alp« blieb nur noch in den Zusammensetzungen Alptraum und Alpdruck sowie im Namen des Zwergenkönigs Alberich erhalten.
Es bleibt fraglich, ob es eine kluge Entscheidung der Rechtschreibreformer war, beide Schreibweisen nebeneinander gelten zu lassen. Ein
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