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Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod - Folge 3

Titel: Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod - Folge 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastian Sick
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setzen.
     
    Missverständlich:
    »Die beiden Wissenschaftler haben auf ihrer Reise durch Russland 2003 besonders wertvolle Gemälde gesichtet.«
    Besser:
    »Die beiden Wissenschaftler haben auf ihrer Reise durchRussland im Jahre 2003 besonders wertvolle Gemälde gesichtet.«
    [i] insofern als/insofern dass
    Was fern ist, das ist in der Regel auch weit, daher besteht zwischen den Wörtern »insofern« und »insoweit« kein Bedeutungsunterschied. Werden sie von einer Konjunktion begleitet, so ist es »als«, nicht »dass«:
    »Es war insofern komisch, als der Angesprochene kein einziges Wort zu verstehen schien.«
    »Hamburg verdient seinen Ruf als schönste Stadt Deutschlands insoweit zu Recht, als es im Zentrum mehr Wasser und Grün zu bieten hat als jede andere Stadt.«
    »Die Telefonistin war insofern unprofessionell, als sie jede Beschwerde persönlich nahm und pampig reagierte.«
     
    Folgt »als« unmittelbar auf »insofern«, so steht zwischen den beiden Wörtern kein Komma, da sie eine sogenannte konjunktionale Einheit bilden:
    »Du hast mehr geholfen als alle anderen, insofern als du sofort gehandelt hast.«
     
    Gelegentlich wird auch »insofern weil« gesagt, was allerdings nicht standardsprachlich ist. Manche gehen gar so weit, dem »als« noch ein »dass« folgen zu lassen. Das ist aber insofern falsch, als die Konjunktion »als dass« den Irrealis zur Folge hat – also nicht eine Begründung einleitet, sondern etwas, das unter den zuvor genannten Bedingungen nicht eintreten wird. Meistens geht der Konjunktion »als dass« das betonende Wörtchen »zu« voraus:
    »Es war zu schrecklich, als dass man es mit Worten beschreiben könnte.«
    »Ich bin zu alt, als dass ich mir solche Strapazen noch zu-muten wollte.«
     
    Die folgende Aussage ist nicht korrekt:
    »Es wurde insofern ein Fehlverhalten festgestellt, als dass der Athlet zu wenig Urin abgegeben hatte.«
    Dem ungenügenden Maß an Urin steht hier ein Übermaß an Konjunktionen gegenüber.
     
    Dabei sind »insofern« und »insoweit« ganz genügsam! Ehe man ihnen mehr Begleitung als nötig auflastet, verzichten sie lieber ganz darauf und genügen sich selbst:
    »Ich fühlte mich wie Hänsel ohne Gretel, insofern ich furchtbare Angst hatte, mich zu verlaufen.«
    »Es gab keinen Grund zur Besorgnis, insofern genügend Rettungsboote an Bord waren.«
    [i] Inspektor/Inspekteur
    Die Franzosen lieben unseren »inspecteur Derrick«, auch wenn er sich mittlerweile zur Ruhe gesetzt hat. Bei uns wurde er freilich »Inspektor« genannt, denn so lautet die deutsche Bezeichnung für einen »Verwaltungsbeamten auf der ersten Stufe des gehobenen Dienstes«. Dies gilt nicht nur für die Polizei; Inspektoren findet man auch in anderen Bereichen der Verwaltung, zum Beispiel in Baubehörden, da gibt es Bauinspektoren. Früher gab es auch Postinspektoren und Verkehrsinspektoren. Mancher Fürst leistete sich gar einen Orgelinspektor. Besonders reich an Inspektoren ist auch heute noch die Schweiz.
    Einen »Inspekteur« gibt es im Deutschen gleichwohl. So werden bei der Bundeswehr die Leiter der Führungsstäbe der Teilstreitkräfte Heer, Luftwaffe und Marine und der Leiter des Sanitätswesens genannt. An oberster Stelle steht der Generalinspekteur der Bundeswehr.
    Verunsicherung herrscht immer wieder hinsichtlich der Frage, ob die Waffenkontrolleure der Uno nun Inspektoren oder Inspekteure seien. Da der aus dem Französischenkommende Ausdruck »Inspekteur« im Deutschen aber nur für die ranghöchsten Soldaten der Bundeswehr verwendet wird, werden die Uno-Kontrolleure richtigerweise Inspektoren genannt.
    Wer übrigens im Internet nach »Derrick«-Bildern sucht und dabei auf lauter Aufnahmen von Bohrtürmen stößt, der braucht sich nicht zu wundern – »derrick« ist das englische und französische Wort für Bohrturm.
    [j] je – je/desto/umso
    Die Konjunktion »je« steht heute standardgemäß mit den Korrelaten (= Partnerwörtern) »umso« oder »desto«:
    Je länger ich faste, desto mehr nehme ich zu.
    Je weniger du redest, umso besser ist es.
     
    In der Schriftsprache findet man dies gelegentlich auch umgekehrt:
    Ich nehme desto mehr zu, je länger ich faste.
    Es ist umso besser, je weniger du redest.
     
    Früher konnte »je« auch mit einem zweiten »je« stehen:
    Je kälter der Winter, je größer die Not.
    Je besser wir uns kennen, je mehr gefällst du mir.
    Die »Je-je«-Form gilt heute als veraltet. Man findet sie nur noch in kurzen festen Fügungen wie »je

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