Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod - Folge 3
länger, je lieber« und »je länger, je mehr«.
Die Konstruktion mit doppeltem »umso« ist umgangssprachlich:
Umso mehr Leute kommen, umso enger wird es.
Umso größer der Aufwand, umso höher die Kosten!
[k] Kuwait/Kuweit
Schreibt man das mit Erdöl gesegnete Emirat am PersischenGolf »Kuwait« oder »Kuweit«? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Oder sind’s die Gaister? Zunächst gilt eines klarzustellen: Ob »Kuweit« oder »Kuwait« – in beiden Fällen handelt es sich lediglich um eine Transkription (= lautliche Umschrift) des Arabischen. Die Araber schreiben das Land nämlich so:
Die Frage, wie diese arabischen Zeichen am besten mit lateinischen Buchstaben wiederzugeben seien, muss jede Sprache für sich selbst beantworten. Das Englische hat sich für »Kuwait« entschieden. Viele deutschsprachige Nachrichtenagenturen haben die englische Form übernommen, manche Nachrichtensprecher imitieren sogar die englische Aussprache und sagen etwas in der Art wie »Kouwhaijt«.
Der »Spiegel« schreibt Kuweit mit »ei«, weil der Ei-Laut im Deutschen üblicherweise mit »ei« dargestellt wird. Die Darstellung mit »ai« wie in »Mai« und »Kaiser« ist im Deutschen die Ausnahme.
Die Bewohner Kuweits heißen auf Deutsch »Kuweiter«, nicht »Kuwaitis«, dies ist wiederum nur die englische Form. Die Hauptstadt heißt auf Deutsch genauso wie das Land, nämlich Kuweit, zur Unterscheidung gelegentlich auch um den Zusatz »-Stadt« ergänzt, also Kuweit-Stadt, nicht aber Kuwait City, so heißt es auf Englisch.
[l] Ländernamen mit Artikel/Ländernamen ohne Artikel
Wann wird Ländernamen ein Artikel vorangestellt und wann nicht? Diese Frage beschäftigt viele Leser – sowohl in Deutschland als auch in Österreich und in Schweiz. In Schweiz? Schon stecken wir mittendrin in der Problematik.
Ob ein Ländername mit Artikel oder nicht genannt wird,hängt von seinem Geschlecht ab. Die allermeisten Länder sind sächlich, bei ihnen fällt der Artikel weg: Dänemark, Frankreich, Island, Großbritannien – allesamt artikellos. Gott sei Dank! Stellen Sie sich vor, wie lästig das bei Aufzählungen würde: »Mit der letzten Erweiterung kamen das Polen, das Ungarn, das Tschechien, die Slowakei, das Slowenien, das Lettland, das Litauen, das Estland, das Malta und das Zypern zur Europäischen Union.« – »Das« wäre ja unerträglich! So wurde bereits vor langer, langer Zeit auf den sächlichen Artikel verzichtet.
Ländernamen, die weiblich sind, haben den Artikel bis heute behalten. Von ihnen gibt es allerdings nur eine Handvoll:
die Dominikanische Republik, die Mongolei, die Schweiz, die Slowakei, die Türkei, die Ukraine, die Zentralafrikanische Republik
Ländernamen männlichen Geschlechts gibt es ebenfalls nicht besonders viele, und bei ihnen ist außerdem auch noch ein schwankender Genusgebrauch festzustellen. Die im Folgenden genannten Ländernamen können sowohl männlich als auch sächlich gebraucht werden. Werden sie männlich gebraucht, so stehen sie mit Artikel:
der Irak, der Iran, der Jemen, der Kongo, der Libanon, der Niger, der Sudan, der Tschad, der Vatikan
Der Name »Iran« wurde früher grundsätzlich als männliches Wort angesehen, daher hieß es immer »der Iran«. Heute gehen immer mehr Redaktionen und Verlage dazu über, »Iran« artikellos zu gebrauchen, da es im Persischen selbst keine Artikel gibt. Für viele Leser klingen Sätze wie »Anschließend flog der Minister nach Iran« und »In Iran haterneut die Erde gebebt« ungewohnt. Es gibt jedoch keine Regel, die uns vorschreibt, die Aussprache und das Geschlecht eines Ländernamens aus der jeweiligen Landessprache zu übernehmen. Daher steht es jedem frei, »Iran« weiterhin mit männlichem Artikel zu gebrauchen und entsprechend »in den Iran« und »im Iran« zu sagen.
Ebenfalls mit Artikel werden all diejenigen Länder geführt, deren Namen im Plural stehen:
die Bahamas, die Niederlande, die Philippinen, die Salomonen, die Seychellen, die USA, die Vereinigten Arabischen Emirate
Tritt ein Attribut vor den Namen, dann wird auch bei Ländern sächlichen Geschlechts der Artikel plötzlich wieder sichtbar: das schöne Österreich, das moderne Frankreich, das alte China, das wiedervereinigte Deutschland.
[l] Loser/Looser
Schon immer gab es in der deutschen Sprache englische Wörter, die bestimmte Menschentypen bezeichneten. Man denke nur an den Gentleman oder den Dandy, das Girlie oder den
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