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Der Deal

Der Deal

Titel: Der Deal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John T. Lescroart
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Kernfamilie, Officer.«
    Das ging auf Giomettis Konto. »Ja, genau«, sagte er, »die Kernfamilie hat gesagt, daß er in den letzten Wochen gereizt gewesen sei.«
    Strout wandte sich an Griffin. »Ehrlich?«
    »Hat sich ein paarmal mit seinem Vater gestritten, und so.«
    »Haben sie gesagt, weswegen?«
    Giometti übernahm wieder. »Er dachte, wegen seiner Arbeit.«
    Griffin: »Wir haben das überprüft. Der Laden wird bald pleite machen. Er war der Manager.«
    Strout neigte zu Skepsis. »Und das trieb ihn zum Selbstmord?«
    Griffin nahm schließlich Platz. »Es ist möglich, Sir. Der Mann war sein ganzes Leben lang immer ein Überflieger, er plante, in diesem Herbst unten in Stanford die Wirtschaftsschule zu besuchen. Konnte das Bild, das er von sich hatte, nicht zerstört sehen, eine Firma zu leiten, die den Bach runterging.«
    Strout nickte wortlos. »Schön«, sagte er, »und die Ehe?«
    »In Ordnung, sogar gut«, sagte Giometti.
    Griffin fügte hinzu: »Die Ehefrau hat in der Nacht, in der er gestorben ist, mit seiner Mutter gesprochen. Ein zweistündiges Telefonat. Die Unterlagen bestätigen das.«
    »Besorgt wegen ihm?«
    »Dies und jenes, aber insgesamt ist das meine Schlußfolgerung«, sagte Griffin.
    »Gibt es eine psychologische Vorgeschichte in irgendeiner Hinsicht?«
    Giometti schüttelte den Kopf.
    Griffin sagte: »Und Sie, Sir? Haben Sie etwas gefunden?«
    Strout beugte sich vor und stützte seinen Oberkörper auf seine Ellbogen, die Ellbogen auf seine Knie. Griffin bemerkte, daß die Augenbrauen des Mannes so buschig waren, daß sie sich in den Wimpern verfingen, wenn er die Augen weit öffnete.
    »Ich habe einen gesunden jungen Mann gefunden«, begann Strout, »mit einer intakten Ehe. Einer intakten Familie. Keine Hinweise auf Geisteskrankheit. Er hat Pulverspuren an seiner linken Hand und ein Loch in der übriggebliebenen Kopfhälfte.«
    Giometti meldete sich zu Wort. »Oh, mit der Waffe ist zweimal geschossen worden, wissen Sie.«
    »Mit der Waffe ist zweimal geschossen worden. Na und? Nur eine Kugel hat getroffen.« Strouts Wimpern berührten seine Augenbrauen, als er Griffin ansah.
    »Das passiert oft«, sagte Griffin. »Und wo wir schon beim Thema sind, die Waffe war nicht angemeldet.«
    Strout nickte. »Natürlich.«
    Giometti mischte sich ein. »Wo wir gerade davon sprechen, niemand scheint über den Zettel reden zu wollen.«
    »Der verdammte Zettel …« sagte Griffin.
    »Es war ein Bekenntnis«, behauptete Giometti beharrlich.
    »Es war ein Stück zerknittertes Papier«, antwortete Griffin. Er wollte nicht vor Strout in etwas hineingezogen werden.
    Aber es war zu spät. »Wollen Sie mir erzählen, wir haben ein Selbstmordbekenntnis, Officer?« Strout verdrehte die Augen, so daß sie ihm fast aus dem Kopf fielen. »Vergeuden wir hier unsere Zeit?«
    »Es ist nicht gerade ein eindeutiges Selbstmordbekenntnis«, sagte Griffin.
    »Aber es ist doch ein Bekenntnis, das neben einer Leiche bei einer Waffe lag …«
    »Nicht mal das.« Griffin erzählte ihm, daß sie den Zettel im Wagen gefunden hatten, was darauf stand beziehungsweise, genauer gesagt, was nicht darauf stand.
    Strout verarbeitete das einen Moment, nickte dann und entschied, einen anderen Gedanken aufzugreifen. »Kann er schwul gewesen sein?«
    Das war immer die Frage in dieser Stadt, das wußte Griffin. »Es gibt keinen Hinweis darauf«, sagte er und war froh, den Zettel abgehakt zu haben.
    »Nein, gibt es nicht«, stimmte Strout zu. »Jedenfalls habe ich das herausgefunden. Lassen Sie uns offen sein, Gentlemen. Haben Sie irgend etwas gefunden, das hier auf einen Mord hinweist?«
    Griffin und Giometti tauschten einen Blick aus. »Was wir gefunden haben«, sagte Giometti, »weist in keine von beiden Richtungen. Wir haben einen toten jungen Mann, nachts allein an einem schmutzigen Ort. Eine Reihe zufälliger Ungereimtheiten, wie die beiden Schüsse«, er blickte kurz zu seinem Partner, »vielleicht, vielleicht ein Bekenntnis. Vielleicht war er nur deprimiert, ich weiß es nicht. Vielleicht brauchen wir mehr Zeit.«
    »Alle brauchen mehr Zeit«, sagte Strout.
    »Auf der anderen Seite«, sagte Griffin, »war es nicht irgendein Parkplatz – Cochran hat für Cruz ausgeliefert. Die Leute wußten, wer er war, aber wir haben das nachgeprüft und keine Hinweise bekommen.«
    Strout knackte mit seinen Fingergelenken. »Aber wir haben ein Bekenntnis, nicht wahr?« Er seufzte. »Aus Mangel an ausreichenden Beweisen des Gegenteils neige ich daher

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