Der Deal
Kaffee? Wie kommen Sie wieder zurück?«
Er hatte Jane versetzt. Jetzt würde sie auf keinen Fall mehr auf ihn warten.
»Die Highway holt mich ab. Wenn ich Ihr Telefon benutzen dürfte? Der Sheriff – er hat das genehmigt bekommen.«
Hardy kochte eine Kanne Kaffee, und die beiden Männer unterhielten sich fast eine Stunde über Baseball, während sie auf die Highway Patrol warteten.
Nachdem der stellvertretende Sheriff fort war, stand Hardy auf dem Rasen vor seinem Haus. Der Nebel war wiedergekommen, wenn auch kein dichter Nebel. Er kündigte die Rückkehr zu normalem Wetter an. Ohne Mantel ging Hardy zur Ecke und sah das Restaurant, wo er Jane hätte treffen sollen. Das Licht war noch an.
Er stand vor dem Fenster und schaute hinein. Jane war nicht da. Ihm war jetzt kalt, und so lief er zurück zum Haus. Auf der Treppe hörte er das Telefon klingeln, aber es hörte auf, als er drinnen war und gerade in sein Arbeitszimmer lief. Vielleicht war es Jane, und er konnte sie noch zu einen Schlummertrunk treffen und erklären, was geschehen war. Vielleicht würde sie ihm sogar glauben.
Aber auf dem Anrufbeantworter war keine Nachricht, denn er hatte ihn ja ausgestöpselt.
Jemand versucht, mir etwas mitzuteilen, dachte er, und nahm wieder seine Dartpfeile. Er traf in vierunddreißig Würfen jede Nummer von der Zwanzig bis zur Mitte.
Kapitel 17
Er und Jeffrey mußten das klarstellen.
Es hatte Cruz den ganzen Tag belastet, von frühmorgens, als er an der Marina entlanggejoggt war, bis zum Brunch bei Green. Es hatte ihn um sein Samstagsnickerchen gebracht, ihn sogar veranlaßt, nachmittags sein Haus zu verlassen und ins Büro zu fahren. Jetzt, in befriedigter Stimmung, nach dem späten Abendessen und zwei Flaschen Wein, sah er keine Möglichkeit, das Thema noch länger zu umgehen.
Jeffrey lag flach auf seinem Rücken, halb bedeckt von einem rosafarbenen Laken. Er schien eingeschlafen zu sein, aber Cruz glaubte das eigentlich nicht. Er war wie die Katzen, die er so liebte. Er entspannte sich einfach ganz, schaltete ab. Bei der zärtlichen Berührung – Cruz ließ einen Finger von der Achselhöhle zur Brustwarze wandern – schlug er seine phantastischen Augen auf. Sogar im Halbdunkel konnte man erkennen, daß sie blau waren.
»Hallo«, flüsterte Jeffrey. »Ich bin ja da.«
Das war der Junge in ihm. Der Trick, so meinte Cruz, war der, hier mit ihm glücklich zu sein und nicht mehr zu versuchen, aus ihm etwas zu machen, das er nicht war. Er hatte den ganzen Tag darüber nachgedacht. Jeffrey war für Intrigen oder Geschäfte nicht geschaffen – er war für das Vergnügen, zum Entspannen.
»Du bist da, ja?«
»Immer.«
Cruz stöhnte. Gott, er liebte ihn. »Können wir uns ein bißchen unterhalten?« Komisch, wie er hier zu Hause nicht wirklich der Chef war und es ihm gar nichts ausmachte.
»Sicher.« Er setzte sich auf, zog dabei die Decke um seine Taille.
»Ich glaube, wir müssen uns einfach einig werden, daß Ed Cochran niemals hergekommen ist.«
Jeffrey legte seinen Kopf auf die Seite. »Aber er war doch hier, Arturo.«
»Ich weiß, ich weiß. Aber das, was wir erzählen, du und ich, sollte übereinstimmen, wenn noch mal jemand nachfragt.«
Jeffrey machte seine Augen ganz auf. »Aber warum sollen wir nicht die Wahrheit sagen? Wir haben mit ihm gesprochen. Was ist daran falsch?«
»An sich nichts. Aber es gibt Leute, die versuchen könnten, etwas daraus zu machen.«
»Aber warum?«
»Jeffrey, weil er auf meinem Parkplatz umgebracht worden ist.«
»Aber er ist nicht umgebracht worden. Er hat sich selbst umgebracht. Das hast du doch gesagt.«
»Natürlich«, sagte Cruz jetzt langsam. »Das weiß ich. Das habe ich gemeint. Aber sein Tod steht durch eben diese Tatsache mit mir in Zusammenhang. Und ich denke, daß es klüger wäre, keine weitere Aufmerksamkeit darauf zu lenken.«
Jeffrey hob seine lange Hand und ließ einen Fingernagel Cruz’ Kiefer entlanggleiten. »Turo, du hast ihn nicht umgebracht, oder?«
Cruz faltete seine Hände in seinem Schoß und unterdrückte einen Wutanfall. Jeffrey neigte dazu, das Wesentliche zu verkennen. »Nein, Jeffrey. Ich habe ihn nicht umgebracht.«
»Aber du hast ihn getroffen? An dem Abend, nicht? Als du so spät nach Hause gekommen bist.«
»Wir waren uns doch einig, daß ich vor neun Uhr zu Hause war, oder? Das haben wir doch schon der Polizei gesagt.«
»Arturo.« Jeffrey schüttelte seinen Kopf von einer Seite auf die andere. »Ja. Und ich liebe dich.
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