Der Delta-Stern
obgleich einige von ihnen wirklich toll waren. Er war enttäuscht, weil er letztlich doch nichts mehr entdeckt hatte, was darauf hoffen ließ, daß die Cops bei ihren Bemühungen zur Wahrung der Ordnung und der Erhaltung des Friedens demnächst wirkungsvollere Waffen bekommen würdenmit denen sämtliche Strolche sofort in winzigste Stücke zerfetzt werden konnten.
»Vielleicht findet die nächste Darbietung Ihren Beifall, Tscheche«, sagte Ignacio Mendoza. »Kernresonanzspektroskopie iiiist eine der besten Methoden, chemische Verbindungen zu analysieren.«
»Ja, das hört sich großartig an«, sagte der Schreckliche Tscheche.
»Iiin einem sehr starken Magnetfeld können sämtliche Protonen iiin einem Molekül sichtbar gemacht werden. Sie wissen doch, daß die Atomkerne iiin Molekülen winzige magnetische Momente haben? Das Spektrometer kann benutzt werden, um strukturelle Veränderungen iiin einem Molekül zu beobachten. Diies ist ungefähr so, als wenn Sie auf die Straße gehen und sehen, ob die Verkehrsampel rot iiist oder grün. Diies iiist das empfindlichste Spektrometer auf der Welt. Es erzeugt ein sehr, sehr starkes Magnetfeld, deshalb lassen Sie Ihre Uhr lieber draußen. Ich selber trage nie eine.«
»Okay, Nacho«, sagte der Schreckliche Tscheche, nahm seine Uhr ab und gab sie dem Studenten, der die Aufsicht hatte.
Sie folgten einer Schar von sieben Besuchern in einen winzigen Raum.
»Jeder Chemiker, der eine Molekularstruktur bestimmen muß, wird das Spektrometer benutzen«, sagte Ignacio Mendoza. »Das starke Magnetfeld könnte Ihre Uhr beschädigen. Da giiibt es Geschichten von Hausmeistern, die in der Nähe eines Spektrometers putzen wollten, und dann kamen ihre Staubsauger in das Magnetfeld und wurden plötzlich umgeschmissen.«
Das Ganze war ein glänzender Metallzylinder, ungefähr so groß wie der Kühlschrank, der im Apartment des Schrecklichen Tschechen stand. Der war richtig enttäuscht von dem Magneten, denn er hatte sich ihn völlig anders vorgestellt. Der Apparat wog nicht ganz eine Tonne, wurde mit flüssigem Helium betrieben und befand sich in der Mitte eines kleinen Kellerlaboratoriums. Wegen der kalifornischen Erdbebengefahr war er oben an der Decke fest aufgehängt.
»Ich hab gehofft, das würd eher aussehen wie 'n großer Hufeisenmagnet«, sagte der Schreckliche Tscheche. »Ich dachte, wir könnten damit 'n bißchen rumexperimentieren. Sie wissen doch, beispielsweise ne Haarklammer quer durchs Zimmer fliegen lassen.«
»Chemiker benutzen dazu lieber Gase, die in schweren Zylindern aufbewahrt werden«, erklärte Ignacio Mendoza. »Und sie behaupten, daß mal ein schwerer Zylinder von einer Karre runter direkt in das Magnetfeld hineingezogen wurde.«
»Können wir nicht irgendwo 'n Happen essen, Nacho?« fragte der Schreckliche Tscheche. »Ich krieg langsam Hunger.«
Inzwischen hatte Mario Villalobos sich von einer ziemlich angeheiterten Lupe Luna verabschiedet, die dann von einer anderen Sekretärin nach Hause gefahren werden mußte.
Der Detective hatte größte Mühe, Hans zu finden, der dem Nadelstreifenanzug durch zwei Laborbesichtigungen und zurück zur Eingangshalle gefolgt war.
»Mario!« sagte der K-9-Cop, als der Detective ihn ausfindig gemacht hatte. »Der Typ gehört zu den Möglichen! Ich hab schon rausgekriegt, daß er 'n Mitglied der Division of Chemistry ist. Und seine Stimme klingt verdammt ähnlich. Ich bin mir nicht ganz sicher. Ich möcht, daß der Tscheche sich ihn mal anhört.«
»Wo ist denn der Tscheche?«
»Ich hab 'n irgendwann mit diesem verrückten Professor allein gelassen. Wo ist dieses Weib?«
»Ich mußte sie nach Hause schicken«, seufzte er. »Dienst ist Dienst.«
»Hier kommt ja unser Campuspärchen«, sagte Hans zu Mario Villalobos, der sich umdrehte und sah, daß der Schreckliche Tscheche und Ignacio Mendoza, immer noch Arm in Arm, über den beleuchteten Gehweg auf die Theke mit dem Wein und dem Käse zuschlenderten.
»Hey, Mario«, rief der Schreckliche Tscheche. »Du solltest dir mal die Laboratorien von den Brüdern angucken. Genau wie Star Trek und Disneyland. Die haben da drüben 'n paar wirklich tolle Sachen.«
»Könnte ich dich mal allein sprechen?« fragte Mario Villalobos.
»Besorgen Sie uns doch mal 'n Gläschen Wein, Nacho«, sagte der Schreckliche Tscheche, »und holen Sie mir ne Riesenschüssel mit Käse und Erdbeeren und Trauben und Äpfeln und jede Menge Cracker und Fischli und was Sie sonst noch so finden. Ich bin in 'n
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