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Der Delta-Stern

Der Delta-Stern

Titel: Der Delta-Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Wambaugh
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Arschbacken so eng zusammengewachsen, daß er wahrscheinlich nicht mal furzen kann«, meinte Dilford in seiner Besoffenheit.
    »Also, ich hab da keine Probleme«, sagte Dolly, wobei sie auf ihrem Hocker hin und her wackelte.
    »Ich brauch 'n sehr trockenen Wodka Martini«, sagte Mario Villalobos zu Leery, und der nickte und stellte ihm wirklich ein bis zur Hälfte mit Wodka gefülltes Glas hin, ohne Tricks und ohne Eis.
    Leery blinzelte Runzel-Ronald zu, als ob er sagen wollte, siehste, 'n sehr trockener Martini. Na klar. Hauptsache, Leery hatte immer genug Wodka-pur-Trinker.
    Runzel-Ronald wandte Mario Villalobos sein runzliges Gesicht zu, rieb sich seinen runzligen Bauch und sagte: »Ich muß bloß noch fünfundzwanzig Stunden und fünfzig Minuten abreißen. Ich glaub, ich kann's schaffen.«
    »Na, prima, Ronald«, sagte Mario Villalobos.
    »Also, ich würd's nie schaffen, dreißig Jahre vollzumachen«, äußerte Cecil Higgins und gurgelte dabei mit Johnnie Walker Red Label. »Mit dem Schrecklichen Tschechen als Partner würd ich das nie durchhalten, ohne in San Quentin zu landen und das Arschloch so weit aufgerissen zu kriegen, daß da zehn Zwerge Polka drin tanzen können.«
    Dilford nippte an seinem Scotch und wandte sich an Dolly mit den Worten: »Vielleicht is es gar nich mal so schlimm, mit 'ner Möse im Team zu arbeiten. Vielleicht haben Weiber ja sogar ihren Sinn. Außerdem, was soll's, du bist nun mal 'n Minicop mit deinen anderthalb Metern. Wahrscheinlich dürfte hier sogar Toulouse-Lautrec Streife laufen, wenn er noch am Leben war.«
    »Ja, ich bin echt froh, daß John Wayne tot ist und nicht mehr mit ansehen muß, wie sehr die Polizei auf 'n Hund gekommen ist«, sagte Dolly sarkastisch.
    Plötzlich kreischte Jayne Wayne: »Verdammt, Leery! Da ist was mit sechs Beinen in meinem Clam Chowder und trainiert für ne Lagenstaffel!«
    »Dann schmeiß es auf den Fußboden und brich ihm das Genick«, sagte der Schreckliche Tscheche. Er haßte Gekreisch und Geschrei, wenn er die Los Angeles Times las, was sowieso nervenzerfetzend genug war.
    Dann kreischte und schrie der Schreckliche Tscheche selber los: »Gottverflucht, hört euch das mal an! Die schreiben hier: ›Die Ausländerrate von Kalifornien ist die höchste im ganzen Land, wobei die meisten aus Lateinamerika und Asien kommen. Los Angeles ist der Haupteinreisehafen für die ganze Welt. Viermal soviel Flüchtlinge wie in New York. An der High-School in Hollywood gibt's Studenten aus dreiundvierzig Ländern!‹«
    »Falls ich wirklich noch erleb, daß ich Pension krieg, hau ich hier sofort in 'n Sack!« brüllte Runzel-Ronald mit einem Mal, ziemlich beschickert. »Neulich war ich beim Polizeipsychiater und hab ihm gesagt, ich müßt ne Streßpension von fünfundsiebzig Prozent kriegen. Die Symptome hält ich. Ich war total fertig. Da will der wissen, was ich mit so 'ner Streßpension machen würde. Könnt ihr euch so was vorstellen? Was geht das den überhaupt an? ICH WILL VON DEN VEREINIGTEN STAATEN VON AMERI-KA MEIN GELD HABEN! Was denkt der sich eigentlich, wenn er mich fragt, was ich machen würd? Mich kotzen sämtliche Salvadorianer und Nicaraguaner und Kubaner und Puertoricaner an. Mich kotzen Kambodschaner und Laoten und Vietnamesen an und …«
    »Ich kann einfach keine Leute leiden, die Tierpfoten in Petunien stecken«, sagte Jane Wayne ungewöhnlich leise, und der Schreckliche Tscheche tätschelte ihre Hand, als wenn er sagen wollte: Ruhig, ruhig.
    Um das Thema zu wechseln und Runzel-Ronald, von dem jeder wußte, daß er so kurz vor seiner Pensionierung völlig übergeschnappt war, zu beruhigen, sagte der Schreckliche Tscheche: »Hier is was für dich. Da steht in der Times, daß die Russen irgend 'n Funktionär erwischt haben, der riesige Mengen Kaviar an ne westliche Firma verscheuert hat. Und nu hör dir das an. Der hat Etiketten mit Räucherhering auf die Büchsen geklebt und den ganzen Verdienst in die eigene Tasche gesteckt. Was glaubste, was dir in Rußland blüht, wenn sie dich dabei erwischen, wie du toten Fisch auf die Tour an 'n Kapitalisten verhökerst? Sibirien? Kastration? Von wegen.« Der Schreckliche Tscheche kippte den siebten Doppelten des Abends runter und erklärte: »Ich sag's dir. Da kriegste ne Sonderstrafe. Das heißt, du kriegst ne Kugel direkt in dein verdammtes Genick. Und was kriegste in Los Angeles, wenn du deinen Nachbarn umgepustet hast, weil er was dagegen hatte, daß du ihm seine Stereoanlage klaust? Da kriegste

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