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Der Diamant des Salomon

Der Diamant des Salomon

Titel: Der Diamant des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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oste r kannte, da s Wei n anbaut e un d verkauf t e . Harr y spaziert e durc h die Weinberg e , w o di e M önch e i n de r Sonn e arbei t eten , und fragt e sich , waru m ihn , eine n Mann , de r de n Sinne s freud e n nich t abgen e ig t un d z u a l l e m Übe r f l u ß auc h noc h Jud e war, di e Einschr ä nkunge n m ö nchisch e n Leben s s o fa s zinierten.
    Ein junger a m erikanischer P a ter ließ sie roten und weißen W ein probieren. Beide W eine waren trocken und aro m atisch. Der hu m orvolle Mönch schien sich hier ganz offensichtlich wohl zu fühlen, obwohl er aus Spokane kam und m it Harry viel über a m eri k anische Politik sprach. Außer dem Wein produzierten die Mönche eine Art Backstein k äse, der wie Münsterkäse aussah, aber ei n e m ehr ins Gelb gehende Farbe aufwies. Harry kaufte vier Flaschen Wein und ein Stück K ä se, das so groß war, daß Tamar aufs e ufz t e.
    » W as hat einen netten jungen D e m okraten wie Sie hierherverschlagen ? « fragte er den Mönch.
    »Ich war auf der Suche n ach etwas.«
    »Und, haben Sie es gefunden ? «
    »Ich denke schon«, sagte der Mönch.
    »Da haben Sie Glück. G ef ällt es Ihn e n hie r ?«
    »Eigentlich schon, wenn nur der W i nter nicht wäre. Da haben wir alle Halsentzündung und rote Nasen. Am liebsten hätte ich ein Schild aufgehängt m it der Aufschrift:
    › W enn du J e sus liebst, dann niese.‹«
    » W arum haben Sie das nicht ge m acht ? «
    »Sie kennen unseren Prior nicht. Ich bin zwar ein religiöser Fanatiker, aber nicht ko m plett verrückt!«
    Als sie zum W agen zurückgingen, schüttelte Harry sich noch im m er vor Lachen.
    » W o wollen wir hinfahren ? « fragte er Ta m ar. »Hättest du Lust, in d i e Hügel v o n Galil ä a zu f ahre n ?«
    »Harry, ich glaube, die Sache m it uns hat wenig Sinn«, sagte sie nüchtern.
    Er verstand, was sie m e i nte. »Aber gestern nacht hast du dir eingeredet, daß sie doch Sinn hätte.«
    »Ich glaube, wir sollten zusammen nach Rosh Ha’ayin fahren.«
    » W as ist das ? «
    »Dort wohnt m eine Fa m i lie«, antwortete Ta m ar.
     
    » W ir könnten ihnen den Wein und den Käse m itbringen«, sagte Harry auf der Fahrt.
    »Nein, m eine Eltern leb e n koscher. Aber wenn du willst, dann könnten wir in Petah Tikva zu Mittag essen und ihnen ein Stück koscheren Käse kaufen.«
    »Und ich könnte deinem Vater ein gutes Fläschchen m itbringen. Was trinkt er denn gerne ? «
    »Arak. Aber ich warne dich. Er ist ein Alkoholiker«, sagte Ta m ar.
    Als sie in R osh Ha’ayin anka m en, e rklärte Ta m ar Harry, welchen Weg er durch die ungepflasterten Straßen neh m en sollte. Sie f ührten an Häusern vorbei, die wie Baracken aussahen. »Während des Zweiten W eltkriegs war der Ort ein britisches Mi l itärla g er«, er k l ärte sie. »Danach war es ein Ma’barah, ein Übergangslager für je m enitische Einwande r er. Ein p a ar Ja h re, b evor wir hierhergezogen sind, hat die Regierung das provisorische Ca m p zu einer per m anenten Sta d t er k l ärt.«
    Harry fuhr langsa m er. Ein kleines Mädchen, das vielleic h t vier J ahre a lt sein m o chte, saß auf der Straße und ließ den S t aub durch die Finger rieseln.
    »Halt an«, sagte Ta m ar. Sie stieg aus. »Habiba, wie geht es dir, m eine Süße ? « fragte sie das Mädchen auf hebräisch. » W ar m eine kleine Nichte im m er artig ? «
    D e m Mädchen lief die Nase. Das störte Harry weniger als die Flie g e, die ihr über die W ange in Richtu n g auf ihr linkes Auge krabbelte. Ta m ar nahm ein Papiertaschentuch aus i h rer Handtasc h e, ließ das Mädchen hineinschneuzen und verjagte das Insekt.
    »Genau dort bin ich als kleines Mädchen auch immer gesessen«, sagte sie zu Harry. »Ich m uß wohl genauso ausgesehen haben wie sie.«
    »Dann wirst du m al eine tolle Frau werden, Habiba. Ein ganz steiler Zahn.« Als das K i nd m erkte, daß Harry m i t ihm sprach, grinste es unsich e r, weil es k e in Englisch verstand. Die Fliege kam zurück, vielleicht war es auch eine an d ere aus dem Abfall h aufen neben dem nahegelegenen Haus.
    Ta m ar nahm Habiba bei der Hand und ging m it ihr voraus die Straße entla n g zu einem wellblechgedeckten Steinhaus, vor dem in einem kleinen Garten Kräuter und Paprika wuchsen. Eine dicke Frau, die gerade W äsche aufhängte, ließ das feuchte Kleidungsstück fallen, daß sie gerade in der Hand hatte, und begrüßte sie freudig.
    Ta m ar stellte Harry die Frau als ya umma vor, was auf Arabisch » d ie Mutter«

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