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Der Diamant des Salomon

Der Diamant des Salomon

Titel: Der Diamant des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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»Nein, bleib hier bei m i r«, sagte er, strich ihr die Haare zurück und küßte sie auf die Stirn.
    »Ich wer d e m i ch um dich kü mm ern, dann wird es dir bald bessergehen. Laß uns doch nach Tiberias fahren und bis morgen abend dort bleiben. W i r essen Fisch, der soll dort besonders gut sein. Und du kannst ein bißchen im See Genezareth heru m w aten.«
    Sie blickte ihn a m üsiert an. »Ich kann schwim m e n.«
    »Um so besser.«
    » W eißt du, was ich an unse r er Beziehung ganz besonders schätze ? «
    » W as denn?«
    »Sie ist so ruhig und erholsa m .«
     
    Am See Genezareth gab es hoch m oderne Ferienzentren, aber Ta m ar und Harry nah m en sich ein Zim m er in einem der älteren Luxushotels. Als sie anka m en, war es dunkel, und vom Z i mmerfenster aus konnte Harry im Licht der La m pen a m Seeufer erkennen, daß gerade irgendwelche Insekten au s geschlüpft s ein m ußten, denn überall im W asser ka m en schnappende Fische an die Oberfläche.
    In der Nacht hatte Ta m a r Sch m erzen in den Brü s ten und Krä m pfe i m Unterleib, und Harry m achte sich schon auf eine län g ere Enthalt s amkeit gefaßt, weil Della, kurz bevor sie die Periode beka m , regel m äßig das I n tere s se an d e r Liebe verloren hatte.
    »Abe r ic h will« , sagt e Ta m a r un d überrascht e ih n m i t i h re m Eif e r . Sp ä t e r s c h lie f e r m i t s e ine r Han d au f ihrem Bauc h ein , währe nd durc h da s of f e n e F e nste r vo m See he r e i n e fa s t f e u c h t e B r is e i n i h r Z i mm e r w e h t e . Am M o rge n b lickte n s i e au s de m Fens t e r au f ste i nern e Kais, di e sic h wi e lan g e gra u e F i ng e r i n de n Se e schoben , und a u f e i n beh ä b i g e s Fische r bo o t , da s klein e Rauchwölkche n a u s s tieß , al s s tam m t e e s d ire k t a u s ei n e m Bilde r bu c h.
    Ta m ar freute sich an d e n Sonnenstrahlen. Beide schwammen von einem der Kais, den laut Hotelportier bereits die Rö m er erbaut hatten, hinaus in den See. Es war ein schöner Tag, nicht zu heiß, m it einem weiß-blau gefleckten Himmel.
    Harry und Ta m ar sahen nur ein paar andere Gäste, die m eisten von ihnen schienen Israelis zu sein. Ta m ar erkannte einen dickbäuchigen a l ten Mann, der m it ruhigen, gleich m äßigen Brustzügen schwamm, als einen berüh m ten General. Am Nach m ittag kam ein Paar m it zwei wunderschönen Barsoi- W indhunden auf den Kai.
    Die Herrin der Hunde war klein und schlank, m it Spielzeugbrüsten und einem harten, kleinen Hintern, und Harry und Ta m ar waren sich einig, daß ihre stram m e n W adenmuskeln darauf hindeuteten, d a ß si e ei n e Tänzerin w a r.
    »Sie sind reich«, sagte T a m ar. »Aber du bist ja wahrscheinlich die ganze Zeit m it reichen Leuten zusammen.«
    »Das ist keine Strafe. Sie sind interessant.«
    »Aber ar m e Leute sind interessanter.« Ta m ar lächelte.
    »Deshalb ist Israel so ein interessantes Land.«
     
    Beim Abendessen saßen Harry und T a m ar m it dem General, den Besitzern der B arsois und einem Paar am Tisch, das zu Hause ein Reisebüro betrieb und, als Opfer des eigenen Beru f sstands, am Nach m ittag an ein e r or g anisierten Bustour teilgenommen hatte. D i e b eiden erzählten Harry m ehr über das Grab des Märty r ers Rabbi Meir, als er wissen wollte.
    Sie aßen F i s che, die aus s ahen wie Barsche, d eren Fleisch aber e h er n ach Forelle sch m eckte. Es waren St.-Peters-Fische aus dem See. Der Gen e r a l infor m ierte d i e and e ren darüber, daß diese Fis c he Maulbrüter seien.
    » W ie schlau von ihnen«, m u r m elte Ta m ar, deren Unterleibs k rä m pfe sich v e rs c hlim m ert hatten.
    Die Besitzer des Rei s e b üros sc h i enen sich in dem teuren Tiberias-Hotel wie zu Hause zu fühlen, während die Leute m it d e m W i ndhund eher nach Monaco gepaßt hätten. Die Frau, die ein m al d e m Kirov - Ballett angehört hatte, war vor ein paar Jahren aus Rußland geflohen.
    Als sie nach Israel ka m , hatte s i e ei g entlich erwartet, einen Kulturschock und eine harte A nfangszeit zu erleiden, statt dessen hatte sie ihren Mann kennengelernt, der Fernsehgeräte fabrizierte, und war durch ihn schnell zu Reichtum gekommen. Das Gespräch am Tisch führte über die Produkte ihres Gatten auf das israelische Fernsehprogram m . Mo m entan war in ganz Israel am Sonntag abend die a m erikanische Serie All in the Family m it hebräischen Untertiteln ein wahrer Straßenfeger.
    » W ie kann m an diese Serie h i er überhaupt

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