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Der Diamant des Salomon

Der Diamant des Salomon

Titel: Der Diamant des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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m ularen gekostet, bis er überhaupt die Erlaubnis für seine Grabungen erhalten hatte. Zwei m al ber e its waren seine Arbeiter von fanatischen orthodoxen Studenten m it Steinen beworfen worden, so daß Leslau zu ihrem S c hutz die Polizei hatte holen m üss e n. Außerdem war ihm zu Ohren gekommen, daß im arabischen Teil der Stadt das Gerücht u m ging, seine Ausgrabung sei in W i rklichkeit nichts weiter als d e r Bau eines Tunnels unter d e m Tempelberg hindurch zu dem Zweck, auf der an d eren Seite d i e O m ar-Moschee am Felsendom in die Luft zu sprengen.
    Leslau hatte keine andere W ahl. Er mußte dem Teil des Abwassergrabens folgen, der vom Te m pel wegführte, fast direkt nach Süden, in Richtung auf die Davidsstadt.
    Nach etwa zwanzig Metern sah Leslau, daß die Erbauer des offenen Abwassergrabens diesen m it einem noch älteren Abwassersystem verbunden hatten, einem großen Kanal aus m assiven Steinen, von denen ein jeder innen ausgehöhlt worden war. Um diese Bohrungen herum waren d i e St e in e so g esc h i ckt behauen, daß sie fast nahtlos einer in den nächsten paßten und sich so zu einem langen, erstau n l ich dichten Rohr zusam m enfügten.
    Als Leslau m it einer Taschenla m pe in dieses Rohr stieg, be m erkte er darin zunächst nichts Ungewöhnliches, außer daß das Oberteil eines der Teile durch zwei kleinere Steine ersetzt wor d en war. Aber als seine Arbeiter di ese Steine entfernten, f anden sie dahinter etwas, was aussah wie ein verrostetes Auspuffroh r .« Der Israeli blickte die beiden an.
    »Es war eine kupferne Schriftrolle.«
    »Das ist unmöglich«, s a gte Harry überrascht. Akiva wartete.
    »Ich stehe in regel m ä ßi g er Korrespondenz m it Max Bronstein, einem von Leslaus engsten Mitarbeitern an der Fakultät. Er hätte m i r bestim m t davon berichtet.«
    »Man hat die beiden aus politischen Gründen zum Schweigen verpflichtet«, sagte Akiva. »Der Vatikan und die m osl e m ische Ge m e i nde sind gleicher m aßen gegen alles, was dazu beitragen könn t e, den jüdischen Anspruch auf Ost-Jerusalem noch weiter zu unter m auern, und sie werden nic h t m üde in ihrem Bemühen, es zu ei n er i n ter n ationalen Stadt erklären zu lassen. L eslau fand seine Rolle zu einem Zeitpunkt, an d e m Kirche und O m a r -Moschee einen ge m einsa m en diplo m atischen Vorstoß für ein absolutes Grabungsverbot am oder in der Nähe des Te m pelberges unternah m en. Z unä c hst dachte m an noch, m an könnte den Fund der Öffentlichkeit m itteilen, wenn sich die Dinge ein wenig be r uhigt haben. Aber als es soweit war, war die Rolle bereits üb e r s etzt wor d en . «
    Harry nickte. »Den Islam dü r fte die Entdeckung dieser Rolle z i e m lich in V e rl e genheit bringen, denn sie ist ein handfester B eweis dafür, daß sich der Te m pel vor der Moschee an dieser Stelle befand. Und außerdem hätte die voreilige Veröffentlic h ung des Textes einer Schatzr o lle ver m utlich eine Art Gol d rausch aus g elöst, und dann hätten die Archäologen m it den Glücksrittern um die Wette graben m üssen.«
    »Es gibt sogar einen noch wichtigeren Grund, die Sache geheimzuhalten«, sagte Akiva. »Man nimmt an, daß sich einige der genisot, der rituellen Verstecke, in der Samarischen Wüste, irgendwo ostwärts von Nablus befinden.«
    Harry ließ einen leisen Pfiff hören.
    »Ich komme da nicht ganz mit«, sagte Alfred.
    »Diese Gegend ist heute die Westbank. Einige Leute wollen dort einen palästinensischen Staat errichten«, erwiderte Akiva ruhig. »Unsere Feinde hätten es alles andere als gern, wenn ausgerechnet an einem solchen Ort alte jüdische Kunstgegenstände entdeckt würden. Ein solcher Fund würde den Anspruch des heutigen Israel auf dieses besetzte Land untermauern.«
    »Im vergangenen Jahr«, fuhr Akiva fort, »hat ein Ägypter in Jordanien Kontakt mit einigen ihm bekannten Leuten aus dem Westen aufgenommen und versucht, zwei Edelsteine zu verkaufen. Er sagt, es handle sich dabei um Steine von biblischer Bedeutung.«
    »Aha, und hier kommen wir ins Spiel«, sagte Alfred und zündete sich eine Zigarre an.
    »Einer der Steine ist ein roter Granat.«
    Alfred Hopeman lächelte. »Mit Halbedelsteinen handeln wir eigentlich nur selten.«
    Akiva nickte. »Dafür wird Sie der andere Stein um so mehr interessieren. Es ist ein großer Diamant. Ein gelber, den man in Ihren Kreisen einen Canary-Diamanten nennt.«
    »Und warum interessieren Sie sich für diesen gelben Diamanten?« fragte Alfred

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