Der Diamant des Salomon
Akiva.
»Ich hoffe, daß m ein Heru m w ühlen in alten Erinnerungen Ihren V ater nicht zu sehr aufgeregt hat.«
»Er hatte einen ungeheuer hohen Blutdruck und hat, obwohl seine Frau im m er gesch i m p f t hat, n i e r e gel m äßig seine Ta b l etten ein g en o mmen. Die Ärzte sa g en, daß es so hatte kommen m üssen.«
Der Isr a eli s chien e rl e i c hte r t zu s e i n .
»Sie haben ihm nicht mehr das sagen können, was Sie wollten.«
» W ir wollt e n m it Ihrem Vater ü b er den Dia m anten d e r Inquisition sprechen. Und dann hätten wir es gerne, wenn Sie diesen Stein für uns kaufen würden.«
»Das hätten auch andere Leute gerne.«
»Sie sind Jude, Mr. Hop e m an, und Sie würden doch in dieser Angelegenheit nie m and anderen vertreten ? «
Harry seufzte. » W a h rscheinlich nicht.«
»Israel ist w i e eine m üde Frau m it drei Verehrern«, sagte Akiva. » W ir Juden sind m it ihr verheiratet – seit 1948 haben wir sozusagen das legale Anrecht auf ihren Körper. Aber die A raber und Christen haben, wie eifersüchtige Liebhaber, die Frau Israel an je einem ihrer Knöchel gepackt. Alle drei zerren sie s ie wie wild in ver s chiede n e Richtungen, und m anch m al sieht es so aus, als würde sie von ihnen in der Luft zerrissen. Und jetzt will jeder dieser Verehrer den Dia m anten, so, wie er auch das L and haben will. Gewis s e Gruppen v on Arabern sehen in i h m ein Propaganda-Objekt, eine Art Tal i s m an, der ihnen dabei helfen könnte, den nächsten K rieg zu einem wirklichem dschihad, einem Heiligen K r ieg, zu m achen. Und glauben Sie m i r, der Dia m ant könnte wirklich dazu benutzt werden.« Er schüttelte den Kop f . »Es ist wie d e r Ka m p f ums Heili g e Land, nur in einem kleineren Maßstab. Den Arabern ist es egal, daß der Dia m ant eine jüdische Vergangenheit hat. Sie halten sich an Quellen, a u s denen hervorgeht, daß der Stein Sultan Saladin selbst g e hört hat. Fast ein Jahrhundert lang war er in der Krone gefaßt gewesen, die die maksura, den Sitz des höchsten Glaubensführers, in der Moschee von Acre sch m ückte. Dort hat Saladin zwei Jahre lang den Heeren der Kreuzfahrer aus F rankreich und England getrotzt und i s t da m it zum größten m ilitärischen Helden in der Geschichte des Islam aufgestiegen.«
»Der katholische Anspruch auf den Stein ist sogar noch besser unter m auert und außerdem jüngeren Datu m s«, sagte Ha r ry. » Er kam zur Zeit d er In q uisition in S panien in den Besitz der katholischen Kirche und hat ihr, bis er vor nicht allzu langer Zeit aus dem Vatikan gestohlen wurde, seitdem gehört. Jetzt will sie ihn zurückhaben.«
Der I s ra e li nickte. »Ei n e lan g e Z e it war e r e i n Teil de r großen Sam m lungen des Vatikan.«
»Und warum glaubt David Leslau, daß der S t ein ursprünglich aus dem T e mpel stam m t? «
Akiva zöge r t e. »Das ka n n ich Ihnen erst m itt e il e n, wenn Sie sich zur Zusammenarbeit m it uns verpflichtet haben.«
»Ich werde m i ch zu überhaupt nichts verpflichten. Ich habe eben meinen Vater begraben.«
»Daran brauchen Sie m i ch wirklich nic h t zu eri n nern. Lassen Sie sich so viel Zeit, wie Sie wollen. Aber wir brauchen Sie, Mr. Hope m an. Der M ann, der diese Aufgabe für uns übernim m t , muß n ä m lich außer Sachkenntnis noch ein paar andere V oraussetzungen erfüllen. W i r m üssen da Loyalität, Alter und körperliche Verfassung m i t berücksichtigen. Und die Berei t schaft, ein gewisses Risiko einzugehen.«
»Ein Käuf e r, der genau weiß, w a s er tut, dürfte wohl kein allzu großes Risiko eingehen.«
»Und Sie müßten dabei nicht ein m al Ihr eigenes Kapital einsetzen. W i r haben das Finanzielle bereits arrangiert. Das Geld für den Kauf kom m t aus den Spenden von wohlhabenden Leuten aus Frankreich und den USA. Ich habe eigentlich ein ganz a nderes Risiko ge m eint«, sagte Akiva san f t.
Harry zuckte m it den Achseln. »Vergessen S i e die Sache. Manche von uns D i a m antenhändlern würden zwar für einen großen Stein alle m öglichen Unannehmlichkeiten auf sich neh m en, aber nie m and, den ich kenne, würde riskieren, daß er dabei verletzt oder gar getötet würde.«
»Das Risiko ist wirklich gering. Und es winkt großer Profit, Mr. Hop e m an.«
»Zum Teufel m it Ihrem Mist. Ich bin Geschäfts m ann, sonst nichts.«
Der Israeli betrachtete ihn nachdenklich. »Mir kommt es so vor, daß Sie im m er dann nur Geschäfts m ann sind, wenn es Ihnen nützt, nur Geschäfts m
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