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Der Diamant des Salomon

Der Diamant des Salomon

Titel: Der Diamant des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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ein wenig die S t a d t zu zeigen, führte sie ihn durch die engen Gassen zum Turm Davids, durch das ar m enische und das wiederauf g ebaute jüdische Viertel, das von den Jordaniern 1948 d e m Erdboden gleichge m acht worden war. Er stellte ihr kei n e p ersönlichen Fragen, und nach zwei Stunden wußte sie von ih m , außer seinen Beru f , lediglich seinen Na m en.
    Peter. Er war ein angeneh m er Begleiter. In ei ne m arabischen Restaurant in der Straße der Ketten lud er sie zu eingelegten Weinblättern und C ouscous ein und fragte sie, ob sie einen Arak trinken wolle.
    Ta m ar schüttelte den Kopf.
    »Dann vielleicht einen Scotch ? «
    »Davon wird m i r schlecht.«
    »Ah. Mir auch.« Er zog eine kleine Lackdose aus seiner Hosentasche und öffne t e sie. Darin waren Tabletten, die wie dicke rote Beeren aussahen. » Sie m üssen zwei neh m en. Eine hat keinen Zweck.«
    » W as ist das ? «
    »Das wird Sie glücklich m achen.«
    Ta m ar protestierte, aber Pet e r schluckte selber zwei von den Tabletten m it einem Schluck Kaffee hinunter, als wolle er ihr z ei g en, daß sie v öllig h ar m los waren.
    Nachdem Ta m ar die Pillen genommen hatte, spürte sie keinerlei Veränderung. Auch nicht, als sie nach dem Essen wieder durch die Straßen gingen. Offenbar war sie im m un gegen Glücksgefühle.
    » W issen Sie, was für einen Ort ich noch suche?« fragte er. »Einen alten arabischen Garten m it einem schönen Springbrunnen. Kennen Sie vielleicht zufällig einen ? «
    »Keinen m it Springbrunnen, aber dafür einen sehr hübschen Garten m it einem nor m alen Brunnen.«
    Als sie in Mohieddins Garten anka m en, fühlte T a m ar sich ein kleines bißchen glücklich.
    Sie hatte keine Zehen mehr.
    Und war so wundervoll, wundervoll taub um den Mund. W i e der Mond auf ein m al die Steine in Silber tauchte un d di e me r kwü r digste n Schatte n au f di e Maue r n zauberte.
    Peter pfiff durch die Zähne. » S tellen Sie s i ch d azu bl o ß noch ein paar spindeldürre Models in Strickkleidern vor. W i e sieht es drinnen aus ? «
    »Na, sind Sie jetzt glückli c h«, fragte je m and, der neben Ta m ar die Treppe hinaufstieg. Wer?
    »Glücklich, glücklich, glücklich.«
    Wer hat das bloß gefragt? Und wer hat geantwortet? Die Luft kam Ta m ar auf ein m al wie Gelee vor. Sie ließ sich durch die zähe Masse langsam nach hinten fallen und landete auf dem Bett.
    Lachend!
    Und sah zu, wie er sich w i e in ein e m W asserball e tt die Kleider auszog.
    Er war größer als Yoel, aber nicht so behaart, interessant: Glück war totale A m nesie, ohne Sch m e r zen, ohne jegliches Gefühl, fand Ta m ar, während das bleiche, ungewohnte Gesicht sich herab auf das ihre senkte.
    Und begann, sich auf und ab zu bewegen. Im m er auf und ab.
    Und dann schwebte es wieder nach oben.
    Peter wie d erholte s einen langsa m en kleinen Ausziehta n z wieder, nur dies m al in u m gekehrter Richtung, schnappte sich seine Ka m era und schw a m m aus ihrem Leben.
    Ta m ar blieb auf d e m Bett liegen und lachte, bis sie schließlich einschlief.
    Am Morgen f ragte sie in Panik alle Kollegen im Museu m , ob sie nicht eine andere W ohnung für sie wüßten. Als Grund dafür war ihr nichts Besseres als eine plötzlich aufgetretene Kakerlakenplage eingefallen.
    Die Verkäuferin vom Postkarten- und Souvenirstand rü m p fte die Nase – pfui –, stra h lte T a m ar aber an: Glücklich e rweise hatte ih r e Tocht e r Hana R a th in i h rer Wohnung in der Rashi S t reet gerade ein Zim m er frei.
    Bereits am Abend war Ta m a r wieder eine Bewohnerin des jüdischen Teils der Sta d t; selbst wenn der Mann m it seinen Glückspillen zum Haus der Mohieddins zurückkehren sollte, w ürde er Ta m ar dort nicht m ehr finden.
    Trotzdem haßte sie ihr neues Zim m e r.
    Aus seiner geringen Größe und den häßlichen Stickern an den W änden schloß Ta m ar, daß es das Kinderzim m er sein m ußte. Dvora, die daraus vertriebene Tochter, hatte Koliken und schrie die ga n ze Nacht neben dem Bett ihrer Eltern. Eli Rath war ein m ürrisch e r La s t wage nf ahrer, d e r schnarchte und gegen seine Ehe m it einem M a genleiden rebelli e rte. Die Raths stritten sich über Politik, über oralen Sex, über Hanas Kochkünste.
    Ihr Gekeife, das durch die hauchdünnen W ände in ihr Zimmer drang, trieb Ta m ar dazu, ei ne Zigarette nach der anderen rauchen.
    Zweiundzwanzig Tage nach ihrem Erlebnis m it Peter be m erkte Ta m ar, daß ihre Periode, die eigentlich schon hätte vorbei sein

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