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Der Dienstagabend-Club

Der Dienstagabend-Club

Titel: Der Dienstagabend-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Brief:
     
    Liebe Frau Swartz – Wir hoffen, das Sie Freitag Abend zu u n seren geselligen Abend von der Kirche kommen können, der Paster sagt, er hofft es auch – jeder herzlich willkommen. Das Rezept für den Schinken war sehr gut. Besten Dank. Ho f fe, das dies Sie bei besten Wohlbefinden antrifft, hoffe, wir sehen Sie Fre i tag.
    Mit besten Gruß,
    Emma Greene«
     
    Dr. Lloyd und Mrs Bantry schmunzelten ein wenig über diese Epistel.
    »Ich glaube, dieser Brief ist völlig harmlos«, meinte Dr. Lloyd.
    »Ganz meine Meinung«, bestätigte Sir Henry. »Dennoch war ich vorsichtig und habe nachgeprüft, ob es eine Mrs Greene und einen geselligen Kirchenabend gegeben hat. Man kann nie vorsichtig genug sein.«
    »Das behauptet unsere Freundin, Miss Marple, ja auch immer«, bemerkte Dr. Lloyd lächelnd. »Sie sind wieder einmal in Gedanken versunken, Miss Marple. Worüber grübeln Sie nun nach?«
    Miss Marple fuhr zusammen.
    »Oh, ich musste nur an die etwas merkwürdigen Namen in Dr. Rosens Brief denken.«
    Mrs Bantry blickte sie aufmerksam an, und plötzlich huschte etwas wie eine Erleuchtung über ihre Züge.
    »Oh, ja!«, stieß sie hervor.
    »Ja, meine Liebe«, sagte Miss Marple, »ich dachte mir schon, dass es Ihnen auch auffallen würde.«
    »Der Brief enthält eine ausgesprochene Warnung«, bemerkte Colonel Bantry. »Das ist das erste, was meine Aufmerksamkeit erregte. Ich merke mehr, als man denkt. Ja, eine ausgesprochene Warnung – vor wem?«
    »Mit diesem Brief hat es eine etwas merkwürdige Bewandtnis«, erklärte Sir Henry. »Nach Templetons Aussage öffnete Dr. Rosen den Brief am Frühstückstisch und warf ihn zu ihm hinüber mit der Begründung, er habe keine Ahnung, wer der Bursche sei.«
    »Aber es war kein Bursche«, sagte Jane Helier. »Die Unterschrift lautet doch ›Georgina‹.«
    »Es ist schwer zu entziffern«, meinte Dr. Lloyd. »Man könnte auch ›Georgey‹ daraus lesen. Aber es sieht doch wohl mehr wie ›Georgina‹ aus. Allerdings habe ich den Eindruck, dass es eine Männerhandschrift ist.«
    »Das ist ja interessant«, ließ Colonel Bantry sich hören, »dass er den Brief über den Tisch geworfen und so getan hat, als wisse er von nichts. Wollte wohl jemanden beobachten. Wen – das Mädchen oder den Mann?«
    »Oder gar die Köchin«, warf Mrs Bantry ein. »Sie war vielleicht auch im Zimmer und brachte gerade das Frühstück herein. Aber was ich nicht ganz verstehe… hm… höchst eigenartig.«
    Sie blickte stirnrunzelnd auf den Brief. Miss Marple rückte näher an sie heran und deutete mit dem Finger auf einige Stellen des Briefes. Dann steckten beide die Köpfe zusammen.
    »Aber warum hat der Sekretär den anderen Brief zerrissen?«, fragte Jane Helier plötzlich. »Das kommt – ich weiß nicht – das kommt mir sehr merkwürdig vor. Und warum erhält er überhaupt Briefe aus Deutschland? Aber wenn er, wie Sie sagen, über jeden Verdacht erhaben ist – «
    »Das hat Sir Henry nicht gesagt«, warf Miss Marple rasch dazwischen und unterbrach für eine Weile ihre gemurmelte Konferenz mit Mrs Bantry. »Er hat von vier Verdachtspersonen geredet. Das deutet darauf hin, dass er Mr Templeton einbezogen hat. Habe ich Recht, Sir Henry?«
    »Ja, Miss Marple. Aus bitterer Erfahrung habe ich eines gelernt: niemanden in solchen Fällen vom Verdacht auszuschließen. Ich habe Ihnen vorhin einige Gründe angeführt, warum drei von diesen Leuten doch schuldig sein könnten, so unwahrscheinlich es auch aussieht. Charles Templeton hatte ich zuerst vom Verdacht ausgenommen. Doch eingedenk meines soeben erwähnten Grundsatzes nahm ich auch ihn unter die Lupe. Ich hielt mir vor Augen, dass jede Armee, jede Marine, jede Polizeitruppe eine gewisse Zahl von Verrätern in ihren Reihen hat, wenn wir es auch höchst ungern zugeben. Also prüfte ich unbefangen alle gegen Charles Templeton gerichteten Verdachtsmomente.
    Ich stellte mir dieselbe Frage wie Miss Helier. Warum war er als einziger im ganzen Haus nicht in der Lage, den von ihm erhaltenen Brief vorzuzeigen – einen Brief, der überdies eine deutsche Briefmarke trug? Warum bekam er überhaupt Briefe aus Deutschland?
    Da die letzte Frage harmlos war, stellte ich sie ihm tatsächlich. Er hatte eine ganz einfache Erklärung. Die Schwester seiner Mutter sei mit einem Deutschen verheiratet, und der Brief stamme von einer deutschen Kusine. Auf diese Weise erfuhr ich etwas, das ich bis dahin noch nicht gewusst hatte – nämlich, dass Charles Templeton

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