Der digitale Daemon
und dem Internet in unserer Gesellschaft so wichtig wie einst die Lese-, Rechen- und Schreibkompetenz und die Einrichtung von Pflichtschulen. Das hat die Menschen an die neue industrielle Arbeitswelt angepasst und manchen aus der Unterschicht einen Aufstieg ermöglicht, aber die grundsätzliche soziale Ungleichheit nicht verändert. Deutlich wird dies in der Studie der Initiative D21 »Digitale Gesellschaft 2011«. Während die Angehörigen der am besten bewerteten Schichten der »digitalen Profis« und der »digitalen Avantgarde« überwiegend männlich, im mittleren Alter, berufstätig, formal hoch ausgebildet sind und ein überdurchschnittlich hohes Einkommen beziehen, sind die Abstinenten und Gelegenheitsnutzer eher älter, weiblich und nicht berufstätig, sie haben eine geringere formale Bildung und ein geringes Haushaltseinkommen.
Literatur
John Barry Barlow: »Unabhängigkeitserklärung des Cyberspace« (1996), dt. Version in Telepolis: http://www.heise.de/tp/artikel/1/1028/1.html
Initiative D21 (Hrsg.): »Digitale Gesellschaft 2011« (2011) http://www.initiatived21.de/wp-content/uploads/2011/11/Digitale-Gesellschaft_2011.pdf
Francis Heylighen: »Vom World Wide Web zum globalen Gehirn. Die Gestaltung eines Nervensystems für den neuen Superorganismus« (1996), in Telepolis: http://www.heise.de/tp/artikel/6/6060/1.html
Rudolf Maresch/Florian Rötzer: Cyberhypes. Möglichkeiten und Grenzen des Internet (2001).
Peter Russell: The Global Brain: The Awakening Earth in a New Century (2008).
Ders.: The Awakening Earth: The Global Brain (1982).
Peter Schwartz and Peter Leyden: » The Long Boom: A History of the Future, 1980–2020 « , Wired 5.07, Juli 1997.
Statistiken von der Website der ITU; http://www.itu.int/ITU-D/ict/statistics/
Die Supernova der Ideen – Sven Gábor Jánszky
Wie kleine und mittlere Unternehmen auf IT-Potenziale zurückgreifen, die sich bislang nur Großunternehmen leisten konnten
»Stellen Sie sich vor, Sie würden morgen aufwachen und jeder Gegenstand hätte eine eigene IP-Adresse: Ihr Badspiegel, Ihre Kinderzimmertapete, Ihr Küchentisch, Ihr ICE-Sitz, Ihr Bürofenster, …
Was würden Ihre Kunden von Ihnen verlangen, was würde die Konkurrenz tun und wie würden Sie regieren?« Ich bin immer wieder überrascht, dass viele Zuhörer meiner Zukunftsreden bei dieser Frage zusammenzucken, als hätte ich gerade eine unglaubliche Hiobsbotschaft verkündet.
Und doch reden wir nicht über kommende Jahrhunderte, sondern nur über das Jahr 2020. Schon seit vielen Jahren steuern wir auf diese Situation hin: Wenn Chiphersteller davon sprechen, jeden Chip mit einer Antenne auszustatten, wenn Computer kleiner und in Alltagsgegenstände eingebaut werden, dann wird jeder Gegenstand zum Internetempfänger. Die Nachfolger von iPad & Co. sind iMirror, iTable und iWall. Damit wird in den kommenden Jahren die Internetlogik Schritt für Schritt alle Orte und Geräte des Alltagslebens erobern. Und die werden auf diese Weise intelligent: Bildanalyse, Bilderkennung und beobachtende Interfaces sorgen dafür, dass Alltagsgegenstände das Verhalten ihrer Benutzer beobachten, diese Realwelt-Daten mit virtuellen Informationen kombinieren und über 3D-Displays in allen Varianten jeweils situationsgerechte Informationen in unseren Alltag einspielen.
Wir Konsumenten werden diese Technologie nutzen – oder auch nicht. Souverän! Ganz wie wir es brauchen: Wir nutzen die Technologie, wenn sie uns hilft, und wir schalten sie ab, wenn wir uns mit weniger »Intelligenz« durch unseren Alltag treiben lassen wollen.
Die strategische Bedeutung der Cloud: Der Regelbruch
Die Milliardeninvestitionen der letzten Jahre von ausnahmslos allen großen Technologietreibern in der IT-Branche haben sämtliche Fragezeichen hinter der Cloud-Idee davongespült. Wir können uns sicher sein: Die Entwicklung der Cloud Services, die sich heute und in der Zukunft in der IT-Branche vollzieht, wird unsere Welt verändern. Vor allem wird sie die Geschäftsmodelle all jener Branchen verändern, deren Produkte und Prozesse auf irgendeine Weise digitalisierbar oder zumindest digital darstellbar sind. Und dies trifft auf jede Branche zu! Ausgenommen mögen allenfalls einige wenige Nobelmärkte sein, deren Luxus und immenser Preis in der Abwesenheit von Digitalität besteht. Die anderen 98 Prozent der Unternehmen haben einen rasanten Wandel vor sich.
Warum ich mir so sicher bin? Weil die Einführung von Cloud-Technologie einen respektablen
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