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Der Domino-Killer

Der Domino-Killer

Titel: Der Domino-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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gaben kaum Grund zur Hoffnung.
    E ntweder ahmte jemand Martin Price nach – ein Trittbrettfahrer also –, oder er hatte einen Komplizen.
    Gern hätte ich Andrea getröstet und ihr versichert, dass die ganze Angelegenheit nur ein irrwitziger Zufall war, ein scheußliches Missverständnis. Aber wie hätte ich das tun können? Ich war eine ehemalige Polizistin. Und selbst ein Opfer des Verbrechens. Mir war klar, uns allen war klar, dass gerade etwas geschah, das niemand von uns weder erwartet noch vorausgesehen hatte. Es fühlte sich surreal an, weil es so unbegreiflich schien; wie ein Traum, in dem man nicht von der Stelle kam, weil eine übermächtige Kraft einen festhielt.

DRITTER TEIL

KAPITEL 13
    «Susanna ist noch immer verschwunden», teilte ich Alan Tavarese mit, als er in seinem weißen Prius vorgefahren kam, als Letzter einer ganzen Polizeikolonne, die als Verstärkung bei der Suche helfen sollte. «Wir haben überall nachgesehen.» Überall traf es nicht ganz, weil es so viele Möglichkeiten gab, wo Susanna hätte sein können.
    Das Haus lag an einem Waldstück, das die Walton Avenue vom Waterlands Park trennte. Die Lage war Jon und Andrea damals als großes Plus erschienen, als sie nach einem Haus gesucht hatten, jetzt allerdings erwies sie sich als verhängnisvoller Nachteil, und die Bahngleise hinterm Park machten es noch schlimmer. Ein kleines Mädchen konnte sich hier leicht verlaufen oder versteckt haben, und ebenso leicht konnte man es ungesehen verschleppen. Ich selbst hatte oben auf dem Dachboden jeden Winkel abgesucht, es war der letzte Ort im Haus gewesen, an dem Susanna noch hätte sein können. Allerdings war ich nicht davon ausgegangen, dass ich sie dort entdecken würde, und behielt recht damit. Jon, Andrea und ein paar Freunde hatten jedes Zimmer, jeden Schrank und jede Ecke genau inspiziert. Mac, der mit einigen Nachbarn zuvor die Gärten der Gegend abgesucht hatte, kam gerade wieder um das Haus herum, als er Alan sah.
    «Gib Alarm», sagte Mac.
    «Habe ich schon», antwortete Alan. «Für den gesamten Staat New Jersey, EF, VVV –»
    Mein Magen verkrampfte sich, als ich die polizeilichen Abkürzungen für Entführung durch Fremde und Verschwunden, Verletzt oder Vermisst jetzt im Zusammenhang mit Susanna hörte. Mir wurde plötzlich heiß, dann bemerkte ich, dass es nicht nur mir so ging: Wir schwitzten alle. Alan war gerade aus seinem klimatisierten Auto gestiegen, und jetzt standen ihm Schweißperlen auf der Stirn. Auch von Macs Schläfen lief der Schweiß. Dieser ohnehin heiße Tag wurde immer heißer; wir erlebten eine echte Hitzewelle.
    «– und die SOKO wird augenblicklich wieder eingesetzt und zusammengetrommelt, das lief schon, als ich losgefahren bin. Besser spät als nie …» Alan verstummte, weil ihm auffiel, dass das nicht stimmte. Eher wäre besser gewesen als spät, und spät war in diesem Fall wohl kaum besser als nie. «Wir haben bereits angefangen, die Zahlenkombination mit den Daten deiner Familie zu vergleichen, Karin, sofern die uns vorliegen. Bisher ist noch nichts dabei herausgekommen. Aber hör dir das an: In Trenton hat ein Beamter versucht mit Martin Price zu reden, herauszufinden, ob er irgendetwas darüber weiß, was hier los ist. Der hat aber nicht viel gesagt, außer dass wir es nicht mit einem Trittbrettfahrer zu tun hätten. Offenbar wollte er andeuten, dass er einen Komplizen hat. Mehr war allerdings nicht aus ihm herauszubekommen.»
    «Glaubst du ihm das mit dem Komplizen?», fragte Mac.
    «Ehrlich gesagt schon», sagte Alan. «Je weniger der Kerl von sich gibt, desto eher glaube ich ihm. Verstehst du, was ich meine?»
    Hinter uns im Haus hörten wir Andrea weinen und wie Jon laut auf sie einredete: «Das weißt du doch gar nicht!»
    Ich beugte mich zu Mac und Alan. «Wir sollten nichts, was er uns erzählt, für bare Münze nehmen.»
    «Das denke ich auch», sagte Mac.
    «Wir werden in beide Richtungen ermitteln», sagte Alan. «Dann sehen wir ja, wie weit wir damit kommen.»
    «Susanna ist zur selben Zeit verschwunden wie der falsche Clown», sagte Mac. «Hat die Polizei sich mit der Sache an die Öffentlichkeit gewandt?»
    «Ja, ich habe schon eine SMS bekommen, läuft also alles.»
    Über SMS, Internet, Ansagen in großen Geschäften und Supermärkten, zusätzlich zum Großalarm über Polizeifunk, hatten bereits Zehntausende Menschen von Susannas Verschwinden erfahren, wahrscheinlich bevor sie selbst richtig begriff, wie ihr geschah (falls …

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