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Der Drache aus dem blauen Ei

Der Drache aus dem blauen Ei

Titel: Der Drache aus dem blauen Ei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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fehlte nämlich jemand ganz entschieden: Lavundel, der kleinste Pirat von allen.
    Am frühen Nachmittag ging es dann richtig los. Mit viel Hallo kamen die Gäste angestürmt: Yasemin in einem Matrosenkostüm. Christine, die immer ein bisschen zickig, aber sehr lustig war. Naomi, die Sportskanone. Und Sully mit ihren roten Korkenzieherlocken und der großen Klappe. Es war der tollste Geburtstag aller Zeiten. Sogar Baby-Bo benahm sich. Es gab Rum aus Buddeln und einen gefährlichen Kampf gegen ein Seemonster. Gut, der Rum schmeckte nach Apfelsaft. Und das Seemonster war in Wirklichkeit Alexander, der sich Bos Lupi-Krokodil um die Schultern geschlungen hatte – aber das machte nichts. Mama hatte sogar richtige Piratenmusik aufgetrieben. Papa trat als Pirat Finsterzahn auf und erzählte Monstergeschichten. Sogar die Torte sah gruselig aus mit den vielen Totenköpfen aus Marzipan!
    „So, und jetzt, joho, ihr Piraten, runter vom Schiff!“, rief Mama. Sie hielt einen Strauß Luftballons in der Hand. In jedem davon war ein zusammengerolltes Stück Papier. „Wer als Erster den versteckten Schatz findet, bekommt eine Überraschung!“
    Christine schnappte sich sogleich einen Ballon und brachte ihn zum Platzen.
    Mit leuchtenden Augen entrollte Anja die Schatzkarte. Sie staunte. Ihre Mutter hatte die Karten am Computer entworfen. Und sie sahen richtig echt aus! Ganz oben stand „Insel der Verdammnis“. Aber es war ganz klar, dass der Garten damit gemeint war. Die restlichen Luftballons knallten, dann stürzte die Meute mit Kampfgebrüll in den Garten. Es machte einen Riesenspaß. Anja sah zu, wie ihre Freundinnen eifrig Schritte zählten und zwischen den Büschen nach Hinweisen suchten. Dabei musste sie an Lavundel denken: Ihm hätte die Schatzsuche sicher einen Riesenspaß gemacht. Der Gedanke macht Anja traurig.
    „Woff!“, ertönte plötzlich ein drohendes Gebell. Naomi schrie vor Schreck auf. Ein riesiger, struppiger Hund sprang am Gartenzaun hoch und bellte. Der fieseste Hund der Welt.
    „Das ist nur Prinz!“, versuchte Anja ihre Freundinnen zu beruhigen. „Er gehört unseren Nachbarn.“
    Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis auch Prinzens Herrchen durch den Schnee zum Gartenzaun stapfte. Herr Heck. Der fieseste Nachbar der Welt. Genauso laut wie Prinz, genauso haarig. Und Kinder mochte er noch weniger als sein Hund.
    „Was soll der Lärm!“, schnauzte er.
    „Anja feiert Geburtstag, Herr Heck“, versuchte Mama ihn zu beschwichtigen.
    Herr Heck glotzte ihren Fetzenrock an, als wäre sie verrückt geworden. „Das ist trotzdem Ruhestörung!“, beharrte er.
    Anja schielte zum Nachbarhaus. Der Vorhang hatte sich bewegt. Sicher schaute Frau Heck neugierig aus dem Fenster. Eigentlich hieß sie nicht einfach nur Frau Heck, sondern Frau Heck-Schaube.
    „Woff! Woff!“, tobte Prinz.
    „Die Einzigen, die hier die Ruhe stören, sind Sie und Ihr Hund“, sagte Sully mit der großen Klappe.
    Herr Heck lief puterrot an. „Wenn das Gehampel im Garten nicht sofort aufhört, rufe ich die Polizei!“
    Mama winkte die Mädchen zu sich. „Kommt rein“, sagte sie leise. „Wir streiten uns hier nicht herum, sondern feiern drinnen weiter.“
    „So ein Blödmann!“, regte Sully sich auf.
    „Pst!“, machte Yasemin. „Willst du, dass er dich hört?“
    „Mir doch egal!“, maulte Sully. Die anderen Mädchen kicherten.
    „Nicht ärgern“, flüsterte Mama. „Wir warten, bis Herr Heck mit dem Hund spazieren geht, dann suchen wir draußen weiter. Und jetzt spielen wir Papierschiff-Versenken in der Gruselgrotte!“
    In diesem Augenblick bellte Prinz wieder los wie verrückt. Aber erst als Christine mit schriller Stimme „Schaut mal! Da oben!“ rief, merkte auch Anja, dass etwas nicht stimmte. Das Fenster im Nachbarhaus flog auf. Frau Heck-Schaube steckte ihren Kopf zum Fenster raus. Sie hatte Lockenwickler im Haar und ihr Lippenstift war leicht verschmiert. „Helmut!“, rief sie ihrem Mann zu und deutete nach oben.
    Anja schaute hoch und erstarrte. Am Himmel flogen zwei grüne Papageien, die sie nur zu gut kannte!
    „Die gehören doch Herrn Meisenbeißer!“, flüsterte Yasemin.
    Anja schwante Schlimmes. Prompt hörte sie auch schon, wie ein dünnes Stimmchen kämpferisch schmetterte: „Purat ahoi!“
    „Da, schaut mal! An dem kleineren Papagei hängt was dran!“, rief Sully.
    Anja schnappte nach Luft. Oh ja, da hing etwas dran. Die anderen konnten es zum Glück noch nicht erkennen. Aber sie wusste nur zu gut, wer

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