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Der Drachenbeinthron

Der Drachenbeinthron

Titel: Der Drachenbeinthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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Arbeiter auf dem Swertclif waren stolz und ertrugen die beißende Luft, die Frostbeulen und die aufgesprungene Haut um der Ehre des Auftrags willen. Der größte Teil des kalten Johanever verging, bevor man mit dem Ausschachten fertig war und die Grube mit einem riesigen Zelt aus rotweißem Segeltuch überdeckt hatte.
    Die Vorbereitungen auf dem Hochhorst nahmen einen weniger gemächlichen Verlauf. Die vier Küchen der Burg glühten und qualmten wie geschäftige Eisenwerke, während eine Horde schwitzender Küchenjungen den Leichenschmaus vorbereitete, Fleisch und Brot und Festwaffeln. Der Seneschall Peter Goldschüssel, ein kleiner, verbissener, gelbhaariger Mann, war wie ein Racheengel überall gleichzeitig. Mit derselben Geschicklichkeit kostete er die in gewaltigen Fässern wogende Brühe, untersuchte die Risse der Großen Tafel auf Staub – mit wenig Aussicht auf Erfolg, denn hier war Rachel zuständig – und überhäufte die hin und her eilende Dienerschar mit Verwünschungen. Es war, darüber waren sich alle einig, seine größte Stunde.Auf dem Hochhorst versammelte sich die Trauergemeinde aus allen Völkern Osten Ards. Skali Scharfnase von Kaldskryke, Herzog Isgrimnurs ungeliebter Vetter, erschien mit zehn verdächtig ausschauenden vollbärtigen Verwandten. Von den drei Stämmen, die über die wilden, grasigen Thrithinge herrschten, kamen die Markthane der regierenden Familien. Zur allgemeinen Verblüffung stellten die Stammeskrieger ausnahmsweise die Feindseligkeiten untereinander zurück und trafen gemeinsam ein – ein Zeichen ihrer Achtung für König Johan. Ja, es hieß sogar, als die Nachricht von Johans Tod die Thrithinge erreichte, hätten die Randwarte der drei Stämme sich an den Grenzen, die sie so eifersüchtig gegeneinander hüteten, getroffen und gemeinsam geweint und die ganze Nacht auf des Königs Geist getrunken.
    Aus der Sancellanischen Mahistrevis, dem Herzogpalast in Nabban, schickte Herzog Leobardis seinen Sohn Benigaris mit einer Kolonne von Legionären und gepanzerten Rittern, an die hundert Köpfe stark. Als sie aus ihren Kriegsschiffen stiegen, die alle drei Nabbans goldenen Eisvogel auf dem Segel trugen, ging ein bewunderndes Raunen durch die Menge am Anlegeplatz. Sogar für Benigaris gab es ein paar respektvolle Hochrufe, als er auf einem hohen, grauen Zelter vorbeiritt; viele jedoch flüsterten, wenn das der Neffe von Camaris, dem größten Ritter im Zeitalter König Johans, sei, so müsse dieser Apfel vom Stamm seines Vaters und nicht dem seines Onkels gefallen sein. Camaris war ein hünenhafter, alle anderen überragender Mann gewesen, jedenfalls sagten das jene, die alt genug waren, sich noch an ihn zu erinnern; Benigaris dagegen sah zweifellos ein wenig fett aus. Aber es war ja auch schon fast vierzig Jahre her, dass Camaris-sá-Vinitta auf dem Meer verschollen war; viele von den Jüngeren hatten den Verdacht, dass sich seine Statur in der Erinnerung der Großväter und Klatschbasen ein wenig vergrößert hatte.
    Noch eine weitere bedeutende Abordnung kam aus Nabban, kaum weniger kriegerisch als Benigaris’ Leute: der Lektor Ranessin selbst segelte auf einem wunderbaren Schiff über den Kynslagh, und auf dem Azursegel strahlten der weiße Baum und die goldene Säule der Mutter Kirche. Die Menge, die Benigaris und die Nabbanai-Sol-daten so milde begrüßt hatte – als erinnere sie sich noch undeutlich der Tage, in denen Nabban mit Erkynland um die Vormacht gerungen hatte –, empfing den Lektor mit lautem Willkommensruf. Die am Kai Versammelten drängten vorwärts, und es erforderte die vereinten Kräfte der Wachen von König und Lektor, sie zurückzuhalten. Trotzdem wurden einige unsanft nach vorn gestoßen, sodass sie in den eiskalten See fielen und nur schnelle Rettung sie vor dem Erfrieren bewahrte.

    »Das ist nicht das, was ich mir gewünscht hätte«, flüsterte der Lektor seinem jungen Adlatus Vater Dinivan zu. »Ich meine – sieh dir nur dieses aufgeputzte Ding da an, das sie mir geschickt haben.« Er deutete auf die Sänfte, ein prunkvolles Gebilde aus geschnitztem Kirschholz mit blauer und weißer Seide. Vater Dinivan, in schlichtes Schwarz gewandet, grinste.
    Ranessin, ein schlanker, immer noch schöner Mann von fast siebzig Jahren, sah mit ärgerlichem Stirnrunzeln auf die wartende Sänfte und winkte dann mit milder Gebärde einen aufgeregten Offizier der Erkyngarde heran.
    »Bitte entfernt das«, sagte er. »Wir wissen Kanzler Helfcenes Fürsorglichkeit zu

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