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Der Drachenthron: Roman (German Edition)

Der Drachenthron: Roman (German Edition)

Titel: Der Drachenthron: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Deas
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allein umher, so viel steht jedenfalls fest.« Nicht die Weiße. Seine Weiße. »Als ich mich wieder auf den Rückweg gemacht habe, überlegten sie gerade fieberhaft, wie sie den verletzten Drachen am besten einschläfern sollten.« Jehal kratzte sich am Kinn. »Jetzt wo ich darüber nachdenke, muss ich zugeben, dass dort ziemlich viele Alchemisten herumgelaufen sind. Mehr als ich erwartet hatte. Und natürlich weiß ich jetzt genau, wie viele Drachen sie dort draußen hat, und habe auch in etwa eine Ahnung, wie viele Reiter es sind. Der Prinzessin gefiel es gar nicht, dass ich mich für solche Dinge interessiert habe.« Er zuckte mit den Schultern. »Dennoch bin ich beeindruckt. Sie haben irgendetwas vor, und ich habe nicht den blassesten Schimmer, was es ist.«
    Königin Zafir schüttelte den Kopf und blickte weg. »Prinz Jehal, das funktioniert so nicht. Die Drachen mögen Hyram nervös machen, aber mich stören sie ebenfalls – zu viele Tiere in zu großer Nähe.« Sie verstummte und spähte zur Stadt hinab. In der Ferne erhob sich die winzige Gestalt eines Drachen vom Nest des Adamantpalasts aus in die Lüfte. »Du musst verschwinden.« Sie stand auf.
    »Wie schade! Ich hatte gehofft, dich noch ein bisschen länger für mich allein zu haben.«
    »Welche Überraschung!« Zafir stieß einen Pfiff aus. Ihr Drache, der mit Jehals Geisterschwinge im Fluss herumgetollt hatte, blickte auf. »Aber wir können das Risiko nicht eingehen, von irgendjemandem zusammen gesehen zu werden. Du musst weg sein, bevor der Drache hoch genug ist, um Geisterschwinge und Smaragd zusammen zu sehen.«
    Widerstrebend rappelte sich Jehal auf. Er würde seinem Drachen erklären müssen, dass er sich nicht einfach vom Wasserfall stürzen und seine Flügel ausbreiten konnte, sondern die weitaus umständlichere Methode wählen musste, um sich in die Lüfte zu schwingen. Er seufzte, und zu seiner großen Überraschung warf sich Königin Zafir in seine Arme und drückte sich an ihn.
    »Ich wünschte, wir hätten mehr Zeit«, murmelte sie.
    Jehal strich ihr das Haar aus dem Gesicht und säuselte: »Ich dachte, du musst bei meinem Anblick an Hyram denken.«
    Zafir zog einen Schmollmund. »Das war auch so, bis ich hierhergekommen bin. Jetzt kann ich nur noch daran denken, wie du ohne deine Kleidung aussiehst.«
    Er küsste sie und glitt mit den Händen unter ihr Kleid. »Du musst dich nicht mehr lange gedulden, meine Liebste.«
    »Gib mir die Kraft, dass ich ihn nicht in seinem Bett ermorde, Jehal.«
    »Gib mir die Geduld, dass ich die Zeit ohne dich überstehe.«
    » Ich muss mit diesem verkrüppelten Dummkopf schlafen! Und alles, woran ich denken kann, seid ihr beide, du und deine kleine Braut, und dann will ich erst ihm die Kehle durchschneiden und anschließend ihr und die Sache endlich hinter mich bringen.«
    Nur widerwillig ließ Jehal sie los. »Den Gedanken schiebst du erst einmal hübsch beiseite, meine Königin, und kümmerst dich ausschließlich um Hyram.«
    Sie schnaubte verächtlich. »Keine Sorge. Solange ich es ertragen kann, wird er an nichts anderes denken als an deine Elixiere, das Gesicht meiner Mutter und den Spalt zwischen meinen Beinen.«
    Jehal streichelte ihr ein letztes Mal das Gesicht, bevor er sich zu seinem Drachen umwandte. Dann winkte er ihr über die Schulter hinweg zu. »Sobald er dich heiratet und zur nächsten Sprecherin ernannt hat, kannst du so viele Kehlen durchschneiden, wie du möchtest.«
    »Ich werde dich an dein Versprechen erinnern, Jehal«, rief sie ihm nach. »Er wird der Erste sein. Du kannst dir aussuchen, wer als Zweites folgen wird, du oder deine süße Braut.«

39
     
    Die tiefe Schlucht
     
    D er Drache war verletzt. Kemir war das nicht sofort aufgefallen, als sie sich mitten in der Nacht in die Luft erhoben hatten. Genau genommen hatte er überhaupt nichts mitbekommen, während er zusammengekauert in einer der Klauen des Drachen gehockt und in halsbrecherischem Tempo durch die Nachtluft gesaust war. Der Erdboden war im Mondlicht unter ihm vorbeigerast, nicht sehr tief unter ihm, aber tief genug, dass sich Kemir alle Knochen im Leib gebrochen hätte, hätte der Drache ihn fallen gelassen. Die Schwingen des Ungeheuers peitschten durch die Luft und dröhnten wie Donnerschläge. Zum zweiten Mal in seinem Leben sprach der Söldner ein Gebet.
    In der zweiten Vorderklaue des Drachen klammerte sich der Knappe an die Frau fest – wer auch immer sie sein mochte -, während sie im Gegenzug so laut

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