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Der Drachenthron: Roman (German Edition)

Der Drachenthron: Roman (German Edition)

Titel: Der Drachenthron: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Deas
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Unterkleid, das sich in der Brise am Fenster an ihre weichen Rundungen schmiegte. »Deine Familie gab ihr das Versprechen, dass sie als Nächste an der Reihe wäre. Sie ist eine stolze und sturköpfige Königin.« Zafir schüttelte den Kopf. »Und sieh nur, wie viel sie ihm zu geben bereit ist. Sie macht ihn quasi zum König über ihr eigenes Reich, während er lediglich noch in aller Seelenruhe abwarten muss.«
    »Ich hätte dafür gesorgt, dass eine ihrer Töchter nach dir Sprecherin wird. Von mir aus auch sie selbst, falls sie körperlich und geistig noch in der Lage wäre.« Hyram rang die Hände. »Warum? Warum musste sie mich so hintergehen? Ausgerechnet mit der Viper …«
    »Es spielt keine Rolle, mein Geliebter. Welche Entscheidung auch immer du triffst, ich werde hinter dir stehen, und zweifellos kannst du dich auf deinen eigenen Clan verlassen. Wen hat Shezira auf ihrer Seite? König Valgar und König Tyan?« Sie schnaubte verächtlich. »Das reicht nicht.«
    »Jehal wird Silvallan und Narghon überzeugen.« Er schüttelte erneut den Kopf. Wenn Zafir ihn nicht im Arm gehalten hätte, wäre er unruhig im Zimmer auf und ab geschritten. Er hätte es voraussehen müssen. Wie dumm von ihm, Shezira von seinem Entschluss zu erzählen! Jetzt würde er für seine Torheit bitter bezahlen.
    »Nein.« Zafir massierte seine Schultern und flüsterte ihm ins Ohr: »Ich kann dir mindestens einen versprechen, wenn nicht sogar beide.«
    »Wie?« Die Entscheidung war noch nicht gefallen. Er konnte immer noch Shezira zu seiner Nachfolgerin benennen. Er konnte Zafir heiraten und seine letzten Jahre als König verbringen. Wäre das denn so schlimm?
    »Vertrau mir, Sprecher.« Zafir entwand ihm behutsam den Seidenschal. »Ich muss meinen kleinen Spion zurückbringen.« Sie verband sich mit dem Seidenschal die Augen, stellte sich genau vor Hyram und lehnte sich ein wenig zurück. »Halt mich«, hauchte sie. »Ich verliere dabei manchmal die Kontrolle über mich selbst. Lass mich nicht fallen.«
    »Ja, natürlich.« Ein fester Stoß, und sie fiele aus dem geöffneten Fenster. Der Erdboden lag dreißig Meter unter ihnen, und sie würde einen solchen Sturz nie überleben. Genau wie Aliphera.
    Nein. Er konnte Jehal nicht gewinnen lassen. Er konnte seine Meinung nicht ändern. Nicht mehr.
    »Halt mich fester.« Zafir drängte sich näher an ihn, schwankte leicht und rieb dabei sanft seine Lenden. Vielleicht tat sie es absichtlich, vielleicht aber auch nicht. Es interessierte ihn nicht, und er reagierte augenblicklich darauf. Seine Arme umfassten sie, zogen sie noch enger an sich. Seine Finger liebkosten ihre Haut durch den hauchdünnen Seidenstoff. Sie zitterte.
    »Ist dir kalt?«
    »Nein.« Sie nahm seine Hand und schob sie langsam über ihren Körper, bis sie ihre Kehle erreichte. »Wenn du Prinz Jehal einen Strich durch die Rechnung machst, wirst du der Mittelpunkt seines Lebens werden. All sein Handeln wird um den Hass kreisen, den er für dich empfindet.«
    Hyram knabberte an ihrem Ohr und flüsterte: »Aber nicht lange. Du wirst den Mörder für seine Taten zur Rechenschaft ziehen und an den Galgen bringen.«
    »Werde ich das wirklich? Ich habe Jehal die Elixiere gestohlen, die dich zum Mann machen, doch er ist der Einzige, der die Zusammensetzung kennt, und nur er weiß, woher sie stammen. Sag mir, Sprecher, was ist dir wichtiger? Ich? Oder Jehal? Oder die Elixiere? Würdest du sie für all das hier aufgeben? Wäre es das wert?«
    Hyram gab keine Antwort. Vor zehn Jahren hätte er vermutlich gesagt, es seien Jehal und die Rache, die ihm am meisten bedeuteten. Vor zwanzig Jahren hätte er wohl gesagt, es seien Zafir und der betörende Geruch ihrer Haut. Jetzt hingegen … Er schloss die Augen. Die Elixiere. Es waren die Elixiere.
    Zafir hielt ihn fester umschlungen. »Ich weiß. Ich verstehe. Vergiss nur nicht, dass wir noch ein Weilchen auf Jehal angewiesen sind, bis wir herausgefunden haben, woher er sie bekommt.« Während sie sprach, flatterte ein kleiner goldener Drache mit Metallflügeln durchs Fenster und ließ sich auf dem Bettpfosten nieder. Zafir schob Hyrams Hand zu ihren Brüsten. »Schließ die Fensterläden. Was geschehen ist, ist geschehen. Königin Fyon ist Jehals Tante. Sie wird König Narghon auf Jehals Seite ziehen wollen. Das kann ich verhindern. Du kümmerst dich um Silvallan und deine Cousins. Das würde reichen.«
    Hyram wollte den Knoten in der schwarzen Seide an ihrem Hinterkopf lösen, doch Zafir drehte

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