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Der Drachenthron: Roman (German Edition)

Der Drachenthron: Roman (German Edition)

Titel: Der Drachenthron: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Deas
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holte Almiri ihre Mutter ein.
    »Wie steht es mit König Valgar?«, fragte Shezira. Sie wussten beide, dass sie sich nicht nach seinem Wohlbefinden erkundigte.
    »Fest entschlossen. König Tyan?«
    »Ebenso.«
    »König Narghon?«
    »Wird alles tun, worum Fyon ihn bittet, und Fyon hatte schon immer eine Schwäche für ihren Neffen. Silvallan ist die harte Nuss. Er hat gute Gründe, es sich mit Hyram und Zafir nicht zu verscherzen, aber wenn sich Hyrams Cousins von ihm abwenden sollten, wird Silvallan mit dem Strom schwimmen. Was sagen Sirion und sein Hofstaat?«
    Almiri schürzte die Lippen. »Sie haben sehr wenig gesagt.«
    »Ja.« Shezira funkelte Hyram, der einige Meter vor ihnen ging, finster an. »Er hat sie in eine schwierige Position gebracht. Er war ihr König, bevor er zum Sprecher ernannt wurde, und führt sich auf, als sei er es immer noch. Aber er ist nicht derjenige, der die Sache ausbaden muss. Wenn er seinen Kopf durchsetzt und Zafir als Nachfolgerin bestimmt, wird er im Palast bleiben. Sirion wird weiterhin auf dem Thron sitzen und die Krone behalten, doch Hyrams Schatten wird nicht verschwinden. Was wird Sirion tun? Er ist ein ehrenhafter Mann, das weiß ich. Hyram bricht einen Pakt, den ihr Großvater geschlossen hat. Man muss ihm deutlich zu verstehen geben, dass ich, falls es hart auf hart kommt, auch ohne ihn und Silvallan gewinnen werde. Es wäre jedoch viel besser, wenn die Drachenlords geschlossen hinter mir stünden.«
    Almiri lächelte. »Hyram ist nicht ganz bei Trost. Zehn Jahre Frieden und Harmonie sollten nicht von einem einzigen Fehlurteil überschattet werden. Lass Zafir die niederträchtige Hexe sein, die sie zugegebenermaßen auch ist. Wer weiß schon, was sie sonst noch in die Elixiere gibt, mit denen sie ihn füttert? Und sie behauptet, sie von Prinz Jehal zu stehlen, aber ist das wirklich wahr?«
    »König Tyan ist immerhin nicht auf wundersame Weise genesen.« König Valgar beobachtete sie. Shezira stupste Almiri an. »Geh zurück zu deinem Gatten.«
    »Da ist noch etwas, Mutter.«
    »Ja?«
    »Prinz Dyalt braucht eine Braut. Ich weiß, dass Hyram vor gut einem Jahr wegen Lystra angefragt hat.«
    »Ja, und ich habe ihm gesagt, dass Lystra bereits vergeben ist. Ich dachte, Dyalt sollte nun eine Syuss-Prinzessin heiraten.«
    »Das stimmt, aber sie ist umgekommen. In einem See ertrunken. Du weißt ja, wie sich die Syuss aufführen, wenn sie Wasser sehen. Außerdem ist Dyalt der jüngste Sohn des Königs und deshalb ein Anwärter auf den Thron. Sein Vater glaubt, er könnte eine viel bessere Partie machen als eine Syuss, und ich denke, du solltest Dyalt Jaslyn zur Frau geben.«
    Shezira schnaubte verächtlich. »Würden sie sie nehmen? Da könnte ich sie gleich in die Wüste schicken.«
    »Du hast Valgar mit mir und Jehal mit Lystra gekauft. Jaslyn ist deine Tochter und die aussichtsreichste Kandidatin auf deinen Thron. Dyalt könnte ihn sich durch eine Heirat unter den Nagel reißen, und wenn du zur Sprecherin gewählt wirst, werden sie sich interessiert fragen, wer von uns dein Erbe antritt.«
    »Wirklich?« Shezira versuchte, ein Lachen zu unterdrücken.
    »Die Hoffnung stirbt zuletzt. Mutter, sie würden sie nehmen.«
    »Dyalt ist vierzehn. Jaslyn ist viel zu alt für ihn.«
    Almiri lachte und schüttelte den Kopf. »Mutter, wie alt ist Hyram? Und wie alt ist Zafir? Mach ihnen ein Angebot!« »Nein.« Shezira schüttelte den Kopf. »Nein, das kann ich nicht.«
    »Warum, Mutter? Warum?«
    »Weil das viel zu offensichtlich wäre und Hyram auf jeden Fall Wind davon bekäme.« Sie verzog das Gesicht. » Du unterbreitest ihnen das Angebot. Ich habe noch keine Entscheidung getroffen, wer meine Nachfolgerin wird, aber lass sie ruhig in dem Glauben, es sei Jaslyn. Tu es für den Frieden der Reiche. Wenn sie den Pakt einhalten, und nur wenn sie den Pakt einhalten.«
    Almiris Augen blitzten auf. Lächelnd drehte sie sich um und ging an der Seite ihres Mannes weiter. Shezira blieb allein zurück. Manchmal wunderte sie sich über ihre Töchter. Waren sie alle, was sie zu sein schienen, oder gelang es ihnen, einen Teil ihrer Selbst zu verbergen, selbst vor ihr? Es wäre ein geschickter Schachzug, Sirions jüngstem Sohn Jaslyn zur Frau zu geben. Jaslyn würde wahrscheinlich nie wieder ein Wort mit ihnen wechseln, aber Dyalt konnte schlecht ablehnen.
    Die aussichtsreichste Kandidatin auf meinen Thron ? Shezira kicherte still in sich hinein . Zuallererst müsst ihr mich loswerden.

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    Das

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