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Der Drachentoeter

Der Drachentoeter

Titel: Der Drachentoeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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aber wie ist Attilan überhaupt daran gekommen? Und wie hat die Prinzessin davon erfahren, und warum will sie ihn für sich? Außerdem, wo ist er jetzt? Wer hat ihn aus Attilans Garten weggeschafft?
    Diese vielen Fragen machen mich durstig, also gehe ich nach unten, um mir ein Bier zu holen. Makri kommt an meinen Tisch, und ich erzähle ihr von dem Fall. Sie ist eine kluge Frau, mit der man viele Dinge besprechen kann, immer vorausgesetzt, sie bedrängt mich mal gerade nicht, ich solle ihr helfen, an der Kaiserlichen Universität aufgenommen zu werden.
    »Ich glaube nicht, dass Attilan jemals als Diplomat in den orgkischen Nationen gewesen ist, aber er ist vielleicht einigen orgkischen Diplomaten in unserem Palast über den Weg gelaufen. Sie zeigen sich zwar nicht in der Öffentlichkeit, aber sie werden sicher von Zeit zu Zeit mit anderen Diplomaten zusammentreffen.«
    »Vielleicht hat er ihn ja gar nicht gestohlen«, spekuliert Makri. »Vielleicht haben sie ihm den Spruch einfach gegeben.«
    »Das kommt mir unwahrscheinlich vor, Makri. Niojaner mögen zwar Schweine sein, aber sie haben die Orgks bestimmt genauso wenig ins Herz geschlossen wie wir. Und selbst wenn er mit ihnen zusammenarbeitet, was wollte er mit dem Zauberspruch anfangen? Und wie ist die Prinzessin darin verwickelt? Woher wusste sie, dass er ihn hat? Und wofür wollte sie ihn?«
    »Vielleicht macht sie der Drache im Königszoo nervös.«
    »Gut möglich. Drachen können jeden nervös machen.«
    »Ich habe mal mit einem gekämpft«, erklärt Makri.
    »Wie bitte?«
    »Ich habe mal mit einem gekämpft. In der orgkischen Sklavenarena.«
    »Du ganz allein?«
    »Nein, wir waren zu zehnt. Es war ein großer Kampf, um die Orgk-Lords zu belustigen. Wir haben ihn besiegt, aber ich war die Einzige, die am Ende übrig geblieben ist. Diese Viecher haben eine richtig zähe Haut. Mein Schwert drang nicht durch. Ich musste dem Biest die Augen ausstechen.«
    Ich starre sie an, unsicher, ob sie die Wahrheit sagt oder nicht. Als die damals zwanzigjährige Makri vor einem Jahr in Turai ankam, war sie gerade aus den Gladiatorengruben der orgkischen Sklavenhändler entkommen. Sie war eine verdammt harte Kämpferin, aber vollkommen ungeschult in den Künsten der Zivilisation. Was heißen soll, sie konnte nicht lügen. Nach einem Jahr in der Rächenden Axt und dank der aufopferungsvollen Fürsorge von solch bemerkenswerten Geschichtenerzählern wie Ghurd und meiner Wenigkeit hat sie diese Kunst jedoch rasch erlernt.
    »Ich habe auch mal gegen einen Drachen gekämpft, damals in den Orgkischen Kriegen.« Das ist die reine Wahrheit, aber es tut im Moment eigentlich nichts zur Sache. Ich will nur nicht, dass Makri sich einbildet, sie wäre die einzige hier in der Gegend, die ernsthaft mit Drachen gerangelt hat.
    Einige Kunden grölen nach Bier. Makri ignoriert sie.
    »Ich hoffe, du bringst Prinzessin Du-Lackai nicht in Schwierigkeiten«, meint sie.
    »Warum?«
    »Ganz einfach. Wenn du die Aufgabe für die Prinzessin gut erledigst, wird sie sich dankbar zeigen, und du könntest sie fragen, ob sie ihren Einfluss geltend macht, so dass ich an der Universität studieren kann.«
    Die Einführungskurse an der Kaiserlichen Universität umfassen Rhetorik, Philosophie, Logik, Mathematik, Architektur, Religion und Literatur. Warum zum Teufel Makri das alles lernen will, geht über meinen Horizont.
    »Außerdem«, fährt die junge Barbarin fort, »habe ich gehört, dass Du-Lackai die Vereinigung der Frauenzimmer mit Wohlwollen betrachtet.«
    »Wo hast du das gehört?«
    »Auf einem Kränzchen.«
    Ich starre sie an. Ich wusste gar nicht, dass Makri zu den Kränzchen der Vereinigung der Frauenzimmer geht.
    »Komm aber nicht nach Hause und heul dich darüber aus, dass du verhaftet worden bist, weil du eine verbotene Zusammenkunft besucht hast.«
    »Keine Bange.«
    Ich überlege, ob ich im Kuriya-Becken nach ein paar Antworten suchen soll, gebe den Gedanken jedoch gleich wieder auf. Ich habe nicht genug exakte Daten, um nach den Dingen zu fragen, die ich gern wusste, daher ist eine gute Verbindung zur Vergangenheit so gut wie unmöglich. Außerdem habe ich fast keine Schwarze Brühe mehr und kann mir im Moment keine neue besorgen. Magischer Detektiv! Zum Totlachen! Ich kann mir nicht mal die Grundausstattung leisten.
    »Such dir eine ordentliche Arbeit«, empfiehlt mir Makri.
    »Sehr komisch. Willst du nach der Schicht noch ein bisschen Machplat spielen?«
    Makri nickt und erzählt mir, dass

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