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Der Drachentoeter

Der Drachentoeter

Titel: Der Drachentoeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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Buchstabendickicht von Der Berühmte Und Wahrheitsgetreue Chronist.
    »Böse Waffen!«, sagt er.
    »Hm?«
    »Armbrüste. Ein Unterführer der Bruderschaft ist gestern in Kushni getötet worden. Er hat einen Armbrustbolzen in den Nacken gekriegt.«
    Ich lese den Artikel. Offenbar war das bereits der zweite wichtige Bruderschaftsunterhäuptling, der innerhalb von zwei Tagen umgebracht worden ist. Beide sind durch Armbrustbolzen gestorben. Anscheinend gewinnt der Freundeskreis in dem Drogenkrieg allmählich die Oberhand. Dabei hilft ihnen dieser geheimnisvolle Armbrustschütze. Es muss dieselbe Person sein, die auch auf mich geschossen hat. Die Armbrust erfordert eine höchst spezielle Kunstfertigkeit. Es bedarf einiger Übung, bevor man auch nur daran denken kann, irgendwelchen Leuten aus einer sicheren Entfernung Bolzen durch den Hals oder in den Rücken zu schießen.
    Später überlegt Makri, warum der Freundeskreis auf mich schießen sollte. Schließlich bin ich nicht gerade einer der besten Freunde der Bruderschaft. Mir fällt auch keine Erklärung ein. Falls der Freundeskreis immer noch glaubt, dass ich das Rote Elfentuch habe, müsste ihnen doch klar sein, dass ich es ihnen kaum aushändigen kann, wenn ich vorher einen Armbrustbolzen in den Hals kriege. Vielleicht kam ich einfach nur gerade als bewegliches, schlecht zu verfehlendes Ziel für einige Schießübungen gelegen.
    Meine Zimmer sind wieder einigermaßen aufgeräumt. Zeit für ein bisschen Hokus Pokus.

20. Kapitel
    Ich starre wütend in das Kuriya-Becken. Es zeigt mir ein Bild des Feenhains. Vermutlich hält mich das magische Becken mal wieder zum Besten. Da habe ich eine beträchtliche Zeit damit verbracht, mich in Trance zu bringen, und alles, was ich erhalte, ist ein Bild von dem Wäldchen, auf dessen Lichtung mein Exweib seine Schäferstündchen mit dem jungen Zauberlehrling abgehalten hat. Ich dachte, ich hätte das schon lange vergessen, aber offenbar beschäftigt es mich immer noch, sonst würde es sich nicht so mit dem Kuriya vermischen. Jedes starke Bild im eigenen Verstand kann eine Störung verursachen. Zauberlehrlinge sehen oft Aktbilder ihrer bevorzugten Schauspielerinnen. Zauberer übrigens auch.
    Das ist mein letztes Kuriya. Reine Geldverschwendung. Ich will schon angewidert aufgeben, als sich die angenehme Vision von Gras und Blümchen plötzlich verdunkelt, und ein bösartiges Gesicht Form annimmt. Ich will den Kontakt abbrechen, aber es ist zu spät. Ich bin gefangen, und ich habe nicht die Macht, mich zurückzuziehen.
    »Schwerer Fehler, Thraxas«, raunzt mich die bösartige Visage an. »Du solltest es besser wissen, als dich mit mir anzulegen.«
    »Ach ja? Und wer zum Teufel bist du?«, will ich wissen.
    »Ich bin Harm der Mörderische.«
    Ich zucke zusammen, und es überläuft mich eiskalt. Ich habe Angst und versuche, sie zu verbergen. »Sch … schön, dich kennen zu lernen. Hörn … ehm, Harn … Harm. Aber ich habe da so ein paar Sachen, um die ich mich jetzt kümmern muss …«
    Harm stößt einen Bösen Bann aus, und meine Bude scheint zu explodieren. Ich werde von dem grellen Licht geblendet und von der Wucht gegen die Wand geschleudert. Mein Schreibtisch landete auf meiner Brust und Glasscherben regnen auf meinen Kopf herab, als ich auf dem Boden zusammenbreche. Makri hört den Lärm und stürzt herein. Sie sieht mich verletzt und verwirrt auf dem Boden liegen. Zugedeckt bin ich mit dem größten Teil meiner Möbel. Sie zerrt den Schreibtisch von mir herunter und hilft mir dann auf die Füße.
    »Was ist passiert?«
    Die Antwort muss warten, bis ich wieder Luft schöpfen kann. »Eine Botschaft von Harm dem Mörderischen«, stoße ich schließlich keuchend hervor.
    Makri zieht ihr Schwert und wirbelt herum.
    »Nicht hier. Im Kuriya-Becken. Er hat seine Nachricht sozusagen via Kuriya geschickt.«
    »Kannst du das auch?«
    »Nein«, antworte ich. »Jedenfalls nicht mit der Ausbildung, die ich genossen habe. Ich vermute, dass Harm der Mörderische, eine ganze Menge Tricks auf Lager hat, die wir hier im Westen nicht kennen.«
    Makri bricht in schallendes Gelächter aus.
    »Was ist denn so komisch?«
    »Du bist vollkommen mit Tinte bekleckert.«
    »Makri, ich habe gerade den Angriff eines der mörderischsten Zauberer der Welt über mich ergehen lassen müssen. Das kann ich überhaupt nicht komisch finden.«
    Makri muss noch mehr lachen. »Du hättest eben dein Schutzamulett nicht verpfänden sollen. Warum versucht Harm überhaupt,

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