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Der Drachentoeter

Der Drachentoeter

Titel: Der Drachentoeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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wird klar, dass ich Mist gebaut habe. Aber die Anstrengung, den Zauber auszusprechen, hat mich auch vollkommen erschöpft. Ich falle zu Boden. Das letzte, was ich höre, bevor ich ohnmächtig werde, ist Sarins spöttisches Gelächter.

23. Kapitel
    Ein Elf steht über mir. Es ist Kallos-al-Dent, und er wedelt mit einem Lebatrana-Blatt vor meiner Nase hin und her. Wie hat er bloß erraten, dass ich ein Schlückchen getrunken habe? Ich schlucke das Blatt herunter und rapple mich auf. Makri schläft immer noch ruhig auf dem Gras. Jares-al-Manach hat unsere Pferde eingefangen und führt sie gerade heran.
    »Was ist passiert?«, will Kailos wissen, während er sich um Makri kümmert. Ich verzichte auf eine Erklärung. Kailos berichtet mir, dass eine große Frau damit beschäftigt war, Säcke auf ihr Pferd zu laden, als sie sich näherten.
    »Sie ist davongeritten. War das Tuch in den Säcken?«
    »Nein. Etwas anderes. Aber das hat auch mit Eurem Fall zu tun«, füge ich hinzu, damit er ja nicht auf die Idee kommt, dass ich nicht eifrig genug für ihn arbeite. Dann fluche ich. Alles ist schief gelaufen. Jetzt hat Sarin die Gnadenlose sowohl das Boah als auch den Brief. Nur gut, dass die Elfen gekommen sind, bevor sie mich als Objekt für ihre Zielübungen benutzen konnte. Aber was hat die Elfen eigentlich hierher geführt?
    »Wir haben nach Euch gesucht«, erklärt Kallos. »Ghurd aus der Rächenden Axt hat uns gesagt, dass Ihr vorhattet, Harm dem Mörderischen mutig entgegenzutreten, und wir wollten Euch helfen.« Sieh da. Selbst in den Elfenländern hat Harm einen sehr schlechten Ruf.
    Makri wacht plötzlich auf und springt mit einem wilden Knurren auf. Sie hält ein Schwert in jeder Hand, während sie sich verwirrt umsieht und sich fragt, wo ihre Gegnerin wohl geblieben ist. Als ihr klar wird, was passiert ist, wird sie wütender, als ich sie jemals erlebt habe. Die Elfen hören ihr irritiert zu, wie sie mich in aller Ausführlichkeit wegen meiner vollkommenen Blödheit beschimpft, in der ich meinen Schlafzauber falsch dirigiert und statt Sarin sie zu Boden geschickt habe.
    Mir fällt zu meiner Verteidigung nicht viel ein, und folglich bin ich gezwungen, mir ihre wütende Tirade über meine Trunksucht, meine Unfähigkeit und ganz allgemein über meine abgrundtiefe Dummheit anzuhören. Danach fügt sie noch schäumend hinzu, dass ich ihre Kampfesehre besudelt hätte.
    »Ich bin in den Gladiatorengruben Halb-Trollen begegnet, die erheblich klüger waren als du! Du willst die Nummer Eins sein? Sarin hätte dich durchlöchert wie mein Kettenhemd, wenn die Elfen dich nicht davor bewahrt hätten. Du bist genauso nützlich wie ein einbeiniger Gladiator! Du hast mich vor einem Gegner schlafen gelegt und gedemütigt!«, zetert sie. »Das werde ich niemals verwinden! Das reicht, ich bin fertig mit dir! Wenn du das nächste Mal Hilfe brauchst, mach dir nicht die Mühe, mich zu fragen. Ich bin beschäftigt!«
    Mit diesen Worten springt sie auf ihr Pferd und galoppiert davon, ohne die Elfen auch nur eines einzigen Blickes zu würdigen. Die beiden sehen mich fragend an.
    »Makri ist ein sehr explosiver Charakter«, erläutere ich und winke vage mit der Hand. »Sie nimmt eine Niederlage einfach zu persönlich.«
    Ich reite mit den Elfen nach Turai zurück. Sie scheinen ein wenig verunsichert, dass ein so guter Magischer Detektiv wie ich einen Zauberspruch tatsächlich fehlleiten und so eine Kampfgefährtin einschläfern konnte. Aber nachdem ich ihnen klargemacht habe, wie groß Sarins eigene beachtliche Zauberkraft ist, und wie mir ihre eigenen Zaubersprüche nur so um die Ohren geflogen sind, scheint ihr Vertrauen in mich wieder hergestellt zu sein.
    Am nächsten Morgen wache ich dafür mit der Mutter aller Kater auf, dazu mit der Bruderschaft, die an meine Tür hämmert, und mit der Stadt, in der mal wieder Unruhen toben. Erneut ist es kein besonders erfreulicher Start in den Tag.
    »Das Geld ist morgen fällig«, knurrt Conax.
    »Schön«, grunze ich und weiche geschickt irgendwelchen herumfliegenden Trümmerstücken aus. »Dann wird es auch da sein. Was mehr ist als du von dir sagen kannst, wenn dich der Freundeskreis in seine Finger bekommt.«
    Conax knurrt. Meine Antwort gefällt ihm gar nicht. »Wir wissen die schon richtig einzuschätzen. Und dich auch. Wenn du morgen nicht bezahlen kannst, dann solltest du schon mal deine Gebete sprechen.«
    Ich schlage ihm die Tür vor der Nase zu.
    Ich denke gar nicht daran, meine Gebete zu

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