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Der Drachentoeter

Der Drachentoeter

Titel: Der Drachentoeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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Tuch wolltet«, fahre ich nach einem kräftigenden Schluck fort. »Vielleicht braucht Ihr ja Bargeld. Aber ich glaube eher, dass Ihr Euch selbst einen magiesicheren Raum basteln wolltet. Ihr seid sehr ehrgeizig, Bischof Gabrielius. Das Amt des Erzbischofs steht bald zur Disposition. Ihr seid zwar ganz sicher nicht die erste Wahl für den Posten, aber jedermann weiß, dass Ihr scharf darauf seid. Also müsst Ihr eine Menge Intrigen spinnen und Ränke schmieden, um ihn auch zu bekommen. Die anderen Bischöfe in Turai werden wohl kaum Beifall klatschen, wenn sie herausfinden, dass Ihr einen magiesicheren Raum habt. Damit hättet Ihr einen viel zu großen Vorteil bei Euren Planungen. Also werden die anderen Bischöfe meine Geschichte auf jeden Fall kaufen.«
    Der Bischof hebt leicht die Brauen. Das scheint das Signal zu sein, dass ich sein offenes Ohr habe. Er schickt seinen Ministranten aus dem Raum. Ich genehmige mir noch einen großzügigen Schluck Wein. Scheint ein guter Jahrgang zu sein.
    »Wo ist das Tuch jetzt? «, will er wissen, als wir allein sind.
    Ich erzähle ihm die Wahrheit. Ich weiß es nicht.
    »Es ist in einem Abwasserkanal verschwunden und dürfte wohl kaum zurückkommen. Was für mich nicht gut ist, denn ich sollte es eigentlich finden. Aber das ist nicht mein Hauptproblem. Ich sollte vor allem den Namen der Prinzessin reinwaschen. Dafür werde ich bezahlt. Der Rest interessiert mich nicht übermäßig. Wenn Ihr mir dabei helft, wird diese ganze miese Geschichte niemals über meine Lippen kommen.«
    Bischof Gabrielius nippt an seinem Wein und genießt ihn. »Wollt Ihr mir weismachen, dass Ihr selbst gar nicht hinter dem Tuch her wart, Detektiv?«
    Ich schüttle den Kopf. »Ich erledige nur die Arbeit, für die ich bezahlt werde.«
    Der Bischof sieht mich lange an. Der Gedanke, dass ich ehrlich zu ihm sein könnte, verwirrt ihn sichtlich. Dann blickt er Makri an. Ich kann fast hören, wie er überlegt, wie weit er uns wohl trauen kann.
    »Ich habe schon gehört, Thraxas, dass Ihr Aufträge, für die Ihr bezahlt werdet, auch erledigt. Und zwar ohne Tricks und faulen Zauber. Vielleicht kann ich darauf vertrauen, dass Ihr Euer Wort haltet. Es wäre in mancherlei Hinsicht einfacher, als Euch liquidieren zu lassen.«
    Wir starren uns an. Mir schießt durch den Kopf, dass Pontifex Litanex ihm einen ziemlich vorteilhaften Bericht über meinen Charakter gegeben haben muss, was mich ein wenig überrascht.
    »Und wie soll ich Eurer Meinung nach den Namen der Prinzessin reinwaschen?«, will der Würdenträger der Wahren Kirche wissen.
    Ich zucke mit den Schultern. »Ihr habt doch sicher noch ein paar Gefälligkeiten im Palast offen. Ich habe läuten hören, dass Euch der König noch eine Menge schuldet. Das Tuch ist jedenfalls weg, und ein großer Skandal im Königshaus wird weder Euch noch der Kirche viel nützen.
    Der Bischof starrte mich eine Weile länger an. »Ich habe einen gewissen Einfluss«, gibt er schließlich zu. »Möglicherweise reicht er aus, den König umzustimmen. Auf jeden Fall genügt er bestimmt, um Euer Leben in Zwölf Seen kurz und voller Unfälle zu gestalten. Also sorgt dafür, das Ihr mir kein Unbill mehr verursacht.«
    Damit sind wir entlassen.
    »Was sollte das bedeuten?«, fragt Makri, als wir wieder auf der nächtlichen Straße stehen.
    »Ich glaube, er wird der Prinzessin helfen. Und mir die Hölle heiß machen, wenn sich unsere Wege noch einmal kreuzen. Na ja, das dürfte fürs Erste genügen.«
    Ich blicke zu den Sternen hinauf.
    »In etwa einer Stunde sollen wir uns mit Sarin treffen. Wir haben gerade noch Zeit, zu Astral Trippelmond zu gehen. Es wird allerhöchste Zeit, dass ich endlich ordentliche magische Hilfe in diesem Fall bekomme. Jemand hat Marihana niedergeschlagen und das Tuch gestohlen, und ich will wissen, wer das war. Außerdem frage ich mich, ob er vielleicht Sarin aufspüren kann. Zwar konnte Budhaius von der Östlichen Erleuchtung sie nicht finden, aber was sie auch benutzte, um unentdeckt zu bleiben, jetzt ist sie vielleicht ungeschützt. Wenn ich wüsste, wo sie ist, dann könnte ich sie vielleicht überraschen und den Brief umsonst bekommen.
    Es hat wenig Sinn, Tausende von Zitzerius’ Gurans zu verschwenden.
    Ich sehe Makri an. »Übrigens, wann haben Marihana und du eigentlich Freundschaft geschlossen?«
    »Was? Wir sind keine Freundinnen.«
    »Ach nein? Die Art, wie du ihren Kopf in deinen Schoß genommen hast, als sie bewusstlos dalag, fand ich schon sehr

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