Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Drachentöter

Der Drachentöter

Titel: Der Drachentöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
Vom Netzwerk:
juckt.«
    »Ausgerechnet ich mußte mich für so einen Job melden!« murmelte der Skweemi vor sich hin. Retief hörte, wie der Schlüssel ins Loch gesteckt wurde. Schalter klickten. Die Tür schwang mit einem rostigen Quietschen nach innen.
    »Psst!« Magnan legte den Finger an die Lippen und sah den Eingeborenen streng an. Dann trat er vor die Tür und vergewisserte sich, daß niemand in der Nähe war.
    »Der Weg ist frei«, flüsterte er, als Retief dem Skweemi die Pistole aus dem Halfter zog. »Geben Sie mir lieber auch so ein Schießeisen.«
    »He!« Aufgeregt schwenkte der Skweemi einige seiner Sehorgane. »Ich kann nur einen Strahler erkennen – nämlich meinen eigenen.«
    »Sie haben scharfe Augen«, meinte Retief bewundernd. »Aber wir müssen jetzt gehen.« Er sah den Eingeborenen nachdenklich an. »Eigentlich sollte ich Sie erschießen …«
    »Mich erschießen?« Der Skweemi schluckte. »Aber in meinem Haus werden jeden Moment ein paar Dutzend Küken ausschlüpfen. Sollen sie als Waisen aufwachsen?«
    »Andererseits«, fuhr Retief fort, »könnte ich Ihnen eine Chance geben.«
    »Ja.« Der Skweemi atmete auf. »Das ist ein Wort, Terry.«
    »Sie tun einfach so, als sei nichts geschehen. Wir verschwinden und belästigen Sie nicht mehr. Ich glaube nicht, daß Sie Onkel Lith verstimmen wollen, indem Sie ihm unsere Abreise mitteilen. Er könnte auf den Gedanken kommen, daß Sie nicht ganz unschuldig daran sind. Wenn die leere Zelle entdeckt wird, wissen Sie einfach von nichts.«
    »In Ordnung, Boß. Ich wußte immer schon, daß die Terries echte Kavaliere sind. Unter uns gesagt, viel habe ich mir nie aus diesen zweibeinigen Schwindlern gemacht …«
    »Lassen Sie Ihre abfälligen Bemerkungen über die Gliedmaßenzahl anderer Lebewesen«, sagte Magnan steif. »Zwei Beine sind durchaus hübsch anzusehen, wenn Sie mich fragen.«
    »Sicher, war nicht so gemeint, Terries. Aber nun geht schnell, bevor jemand kommt. Und gebt mir bitte meine Waffe wieder. Jemand könnte neugierig werden, wenn ich sie nicht mehr habe.«
    Retief holte den Energiezylinder aus dem Lauf und reichte dem Skweemi die leere Waffe.
    »Wir können nicht zum Wagen«, sagte er zu Magnan. »Sie haben ihn weggebracht, damit sie ihn genau studieren können. Wir müssen also die Hintertür benutzen und sehen, wie weit wir kommen.«
    Retief und Magnan huschten im Schatten der schmalen Gasse dahin, überquerten sie rasch und tauchten am Ende einer langen Allee auf, die in Schlangenlinien einen Bergrücken hinunterführte. Etwa eine Meile entfernt sah man schwach die Markierung der Süd-Skweem-Grenze.
    »Wenn es nur irgendeine Möglichkeit gäbe, diese offene Strecke zu überqueren«, jammerte Magnan. »Dann wären wir nach ein paar Minuten in Sicherheit …« Er unterbrach sich und deutete auf eine Rauchwolke, die in der Nähe der Grenze aufstieg. »Was ist das? Staub – oder ein Feuer …?«
    »Der Wind kommt von Norden«, sagte Retief. »Und zwischen hier und den Grashütten, in denen die Süd-Skweemis wohnen, gibt es nichts als zwanzig Meilen ausgedörrten Schlammweizen. Eine Ahnung verrät mir, daß es sich um ein Feuer handelt, Mister Magnan – und es ist nicht zufällig da unten ausgebrochen.«
    »Feuer?« Magnan keuchte. »Du liebe Güte, Retief – die Hauptstadt liegt direkt in Windrichtung! Sie werden alle lebendigen Leibes verbrennen – der Botschafter, der diplomatische Stab, die Süd-Skweemis! Und kein Wasser, um die Flammen zu bekämpfen!«
    »Das ist natürlich auch eine Möglichkeit, die Wahl zu beeinflussen«, meinte Retief.
    »Die Flammen werden erst am Meer zum Stillstand kommen«, stieß Magnan hervor. »Das ganze Land wird brennen. Von unseren Verbündeten bleibt nichts übrig als ein Häufchen Asche!«
    Hinter ihnen klang ein heiserer Schrei auf. Sie sahen einen Polizisten, der sich im Laufschritt näherte.
    »Verschwinden wir«, rief Retief und begann zu rennen, dicht gefolgt von Magnan. Die Verfolgerschar hinter ihnen wuchs an.
     
    *
     
    »Es … hat … keinen Zweck«, keuchte Retief, als sie sich die letzten hundert Meter zur Brüstung des Dammes emporquälten. Mindestens fünfzig Skweemis waren mit Fackeln unterwegs.
    »Nur noch ein Stückchen«, drängte Retief und packte Magnan am Arm. »Sie haben sich bisher tapfer gehalten.«
    Sie erreichten die Dammbrüstung. Das Bauwerk lag drohend im Dunkel. Weit hinten zuckte ein blauer Energiestrahl auf.
    »Retief, müssen wir da hinüber?« Magnan starrte entsetzt auf den

Weitere Kostenlose Bücher