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Der Drachentöter

Der Drachentöter

Titel: Der Drachentöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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an die Arbeit.
     
    *
     
    Er verließ den Schuppen zehn Minuten später und zog eine Rolle mit isoliertem Leitungsdraht hinter sich her. Der Aufstieg zum Berggipfel dauerte eine halbe Stunde. Bis dahin hatten die Arbeiter ihre Aufgabe erfüllt und packten ihr Werkzeug zusammen. Retief schlich in der Deckung der Büsche zu der Hütte mit den Steueranlagen. Die rostige Metalltür stand halboffen. Auf dem Boden verstreut lagen Drahtschnipsel, leere Kartons und die Stummel von einem halben Dutzend Groaci-Rauchstäbchen. Eine Inspektion der Schalttafeln zeigte, daß die Arbeit hier beendet war. Fünf Minuten später wußte Retief, daß der weiße Kippschalter neben der Tür die Scheinwerfer auf der Dammbrüstung aktivierte.
    Retief holte die Enden seines Zweileiterdrahtes in den Schuppen und verband sie mit dem Scheinwerferstromkreis. Gegen den grauen Boden waren die Kabel beinahe unsichtbar.
    Draußen warf er etwas Sand über die Leitungen; dann ging er zurück zu seinem Wagen. Er blieb stehen, als er neben seinem Gefährt zwei giftgrüne Wagen mit den Insignien der Nord-Skweem-Heimatgarde entdeckte. Acht bewaffnete Skweemis umrundeten sein Fahrzeug, während zwei Groaci in Bermuda-Shorts und Tropenhelmen in der Nähe standen und sich unterhielten.
    Als Retief sich dem Empfangskomitee näherte, drehten sich die Einheimischen herum und richteten die Waffen auf ihn. Die beiden Groaci beobachteten die Szene mit vorgestreckten Stielaugen. In einem von ihnen erkannte Retief ein Mitglied der Groaci-Botschaft.
    »Guten Morgen, Lith«, sagte er. »Ich sehe, Sie haben viel zu tun.«
    »Sofort abfahren«, zischelte der Groaci-Diplomat. »Augenblicklich widerrechtliches Eindringen in Nord-Skweem-Gebiet erklären.«
    »Was soll ich zuerst tun?« fragte Retief interessiert. »Abfahren oder meine Erklärung abgeben?«
    »Keinen Spaß aus diesem himmelschreienden Verbrechen machen«, wisperte Lith. Seine fünf Augen richteten sich auf das Miniaturfernglas in Retiefs Hand.
    »Wie gedacht!« Er winkte den Einheimischen. »Ihre Anwesenheit erklärt sich von selbst.« Er trat zurück, und die Soldaten kreisten Retief ein. »Deckt ihn«, befahl er. »Schießt sofort, wenn er eine Bewegung macht.«
    »Sie sind heute morgen aber in einer leichtsinnigen Stimmung«, stellte Retief fest. »Sie haben wohl jede Hoffnung auf Beförderung aufgegeben und möchten nun noch einmal auffallen, indem Sie eine noch größere Dummheit als gewöhnlich begehen?«
    »Was haben Sie dort oben beobachtet?« Der zweite Groaci deutete auf den Berggipfel.
    »Nur das, was zu sehen war«, erwiderte Retief.
    Die beiden Groaci sahen einander mit zwei Augen an, während die übrigen auf Retief und die Skweemis gerichtet waren. Retief belohnte diese Akrobatik durch einen bewundernden Pfiff.
    »Keine Zeichen!« befahl einer der Eingeborenen.
    »Ihre lange Terry-Nase einmal zu oft in unsere Angelegenheiten mischen«, sagte Lith. Er machte eine knappe Geste. »Führt ihn weg«, befahl er den Skweemis.
    Retief hielt mahnend die Hand hoch. »Bevor ihr das tut, wäre es besser, Lith über die zukünftigen Pläne für Nord-Skweem zu befragen – wenn es überhaupt eine Zukunft für euch gibt.«
    »Ruhe!« piepste Lith. »Vorsichtig sein, Terry, mich nicht zu weit treiben.«
    »He, redet Skweemisch«, beschwerte sich einer der Wachtposten. »Oberhaupt, was habt ihr Ausländer zu besprechen?«
    »Es geht um Banalitäten«, erklärte Lith. »Und nun tut eure Pflicht.«
    »Ich habe mir bloß das eine überlegt: Dieser Kerl ist tatsächlich ein Terry-Diplomat …«
    »Genug«, unterbrach ihn Lith. »Ich verspreche euch, daß seine Kollegen nichts unternehmen werden.«
    Die Skweemis kamen näher. »Also schön, Großer, gehen wir«, sagte der Anführer und richtete seine Waffe auf den Gefangenen.
    Retief warf einen Blick auf die Hochleistungspistole – eine Groaci-Imitation der frühen terranischen Energiepistolen.
    »Haben Sie so ein Ding je abgefeuert?« fragte er interessiert.
    »Wer, ich?« Der Skweemi schwenkte eine Reihe seiner Sinnesorgane, um sein Erstaunen anzudeuten. »Teufel, nein. Wir haben den Befehl, nur auf lebende Ziele zu schießen.« Er sah Retief bedeutungsvoll an.
    »Eine weise Vorsichtsmaßnahme. Soviel ich weiß, explodieren diese Modelle ziemlich leicht. Deshalb haben sie euch die Groaci auch zum Einkaufspreis überlassen.«
    »Keinen Versuch machen, meine Beamten aufzuhetzen«, zischte Lith.
    »Ich denke nicht einmal im Traum daran«, versicherte Retief dem

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