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Der Drachentöter

Der Drachentöter

Titel: Der Drachentöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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fürchte, ich muß Ihr Gefährt für das CDT beschlagnahmen. Ich werde sofort meine Bergstation aufsuchen, um Meldung zu erstatten …« Er unterbrach sich, als eine schlammige Gestalt nähertrat. Bei genauerem Hinsehen erwies sie sich als der Landwirtschaftsattache des CDT.
    »Haben Sie die Flußveränderung bemerkt, Herr Botschafter?« rief er fröhlich. »Das Wasser fließt jetzt zurück in sein Bett – aber es benutzt den neuen Kanal, der durch die Flut entstanden ist und der nicht mehr durch das Gebiet von Nord-Skweem verläuft. Ich nehme an, daß dadurch diese lästigen Groaci ein für alle Male – ah, Botschafter Hish!« Er nickte dem durchnäßten Diplomaten zu. »Eine herrliche Nacht, Euer Exzellenz.«
    »Pah!« erwiderte Hish.
    Der Attache rieb sich die Hände. »Meine vorläufigen Untersuchungen haben ergeben, daß die Flut eine fünfzehn Zentimeter starke Humusschicht über einen großen Teil von Süd-Skweem verteilt hat – alles von Nord-Skweem angeschwemmt. Aber natürlich, wenn die Leute so dumm sind und sich einen Damm aufschwatzen lassen …« Er deutete auf das rasch sinkende Wasser. Spritzend tauchte eine Gruppe von Nord-Skweemis auf. Sie kamen mit raschen Kraulschlägen näher.
    »Donnerwetter! Eine Invasion!« dröhnte Oberst Pluckwyn.
    »Tun Sie etwas!« Treadwater wandte sich verängstigt an Hish. »Es sind Ihre Verbündeten. Sagen Sie ihnen, daß sie sich ruhig verhalten sollen, dann werden wir auch sehen, ob wir Reparationen …«
    »Ich bitte um Asyl!« Hish pfiff in seiner Erregung. »Treadwater, es ist Ihre Pflicht, mich und meine Leute vor diesen Kerlen zu beschützen.«
    »Sie sehen tatsächlich etwas verärgert aus«, meinte Magnan und zog sich zurück.
    »Nicht den Kopf verlieren, meine Herren«, sagte Treadwater heiser. »Wir fordern einfach, daß man uns wie privilegierte Kriegsgefangene behandelt …«
    »Noch sind wir nicht besiegt«, warf Retief ein.
    »Ein ausgezeichneter Einwand, Mister Retief.« Der Botschafter griff nach dem Groaci-Floß. »Ich ernenne Sie hiermit zum Sondervermittler. Sie erkundigen sich, was die Leute eigentlich wollen. Versuchen Sie die Gespräche so lange hinzuziehen, daß wir Hilfe herbeiholen können.«
    »Das ist eine Ehre für Sie, mein Junge«, sagte Oberst Pluckwyn und holte einen schwach protestierenden Groaci vom Floß. »Schließlich sind Sie erst Untersekretär.«
    »Ich finde, wir sollten nicht vorschnell handeln«, meinte Retief. »Jetzt, da die Nord-Skweemis eine Kostprobe von dem Können der Groaci hatten, sind sie unseren Vorschlägen vielleicht eher geneigt.«
    Botschaftsrat Lith, sichtlich angeschlagen, tauchte neben Retief auf. Ein Terraner hatte ihn vom Boot befördert. »Eines Tages, Terry, wird die Wahrheit über diese Angelegenheit ans Tageslicht kommen«, zischte er wütend.
    »Weshalb so pessimistisch?« entgegnete Retief. »Wenn Sie Ihre Trümpfe richtig ausspielen, erfahren die Nord-Skweemis vielleicht nie, daß der Damm mit Absicht so raffiniert angelegt war. Zum gegebenen Zeitpunkt hätten die Groaci das Schleusentor öffnen und die Hauptstadt von Nord-Skweem überschwemmen können. Gleichzeitig wären alle überlebenden Süd-Skweemis ertränkt worden. Die Groaci hätten den Planeten übernehmen können.«
    »Sie sind tatsächlich der Meinung …?«
    »Ich bin der Meinung, daß Sie bis zum Morgengrauen von hier verschwunden sind«, sagte Retief. »Wenn Sie zusammen mit Botschafter Treadwater zur Bergstation waten, können Sie einen Funkspruch aufgeben und sich von einem Schiff abholen lassen. Allerdings kann ich nicht garantieren, daß sich die aufgebrachte Menge nicht schon vorher rächt.«
    »He!« rief Dimplick plötzlich. »Seht euch das Transparent an!« Retief warf einen Blick auf die näherkommenden Nord-Skweemis.
    »Das scheinen pro-terranische Slogans zu sein«, rief der Politische Offizier.
    »Sind Sie wahnsinnig geworden?« knurrte Treadwater. Er blinzelte ins Dunkel. »Hm. Sie scheinen recht zu haben.« Er streckte sich. »Wie ich es erwartet habe. Ich wußte, daß meine Politik zur gegebenen Zeit Früchte tragen würde.« Er warf Magnan einen tadelnden Blick zu. »Schade, daß Sie gerade bummeln mußten, als ich meinen letzten Coup landete. Sie hätten etwas über diplomatische Finesse lernen können.«
    »Ich bin sicher, daß jedermann von der scheinbaren Passivität Euer Exzellenz getäuscht wurde«, sagte Magnan säuerlich.
    »Ganz richtig.« Treadwater strahlte, als die ersten Nord-Skweemis mit

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