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Der Drachentöter

Der Drachentöter

Titel: Der Drachentöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Freudenschreien und Schwüren ewiger Partnerschaft eintrafen. »Wir haben ganz offensichtlich eine feste Wählergruppe hinter uns, meine Herren. Mein Posten – ich meine, die Zukunft der terranisch-skweemischen Beziehungen scheint gesichert zu sein. Wenn wir nun noch dem Hauptquartier einen guten Vorschlag für ein Projekt machen könnten, wäre der Fall ausgestanden.« Er ging auf die Menge zu und schüttelte wahllos ein paar umherbaumelnde Organe.
    »Sir!« Dimplick lief ihm nach. »Ich habe eine glänzende Idee! Warum bauen wir nicht eine neue Hauptstadt für das Vereinigte Skweem anstelle der beiden zerstörten Städte?«
    »Natürlich«, rief Oberst Pluckwyn. »Eben wollte ich das gleiche erwähnen. Zusätzlich könnten wir noch ein Wiederaufbauprogramm für die zerstörten Ackerflächen in Angriff nehmen.«
    »Und Nahrungsmittel!« mischte sich der Landwirtschaftsattache ein. »Durch die Naturkatastrophe läßt sich ein Projekt im Rahmen Brot für die Not durchführen.«
    »Grandios!« Treadwater war gerührt. »Ich sehe, wir werden alle befördert – ganz zu schweigen von Gehaltserhöhungen, einem größeren Budget, einem neuen Botschaftsgebäude …«
    Der junge Botschaftssekretär zupfte Retief am Ärmel. »Sagen Sie, Mister Retief, ich dachte, die Nordskweemis seien Lumpen und Verbrecher. Und nun plötzlich begrüßt man sie wie Busenfreunde …«
    »Gewiß, sie sind wetterwendisch«, vertraute ihm Retief an, als er eine feuchte Skweemi-Hand schüttelte. »Aber dürfen wir etwa wählerisch sein?«
     

 
DIE AKROBATEN
     
    Ein großes Ei mit grünem Dotter klatschte gegen die Plexiglasscheibe, die Retief hinter sich schloß. Der Empfangsangestellte des RITZ-KUDLU auf Gaspierre sah von seinem Schreibtisch auf und erhob sich rasch. Er war ein Geschöpf mit überlangem Körper und zu kurzen Beinen, und im Augenblick sah er drein, als sei ihm ein unangenehmer Geruch in die Nase gestiegen. Er breitete sechs seiner acht Arme fächerförmig aus und zuckte mit den beiden anderen hilflos.
    »Der Hotel ist voll«, sagte er durch die Nase. »Einen anderen Haus beehren, ja?«
    »Bleibt«, sagte Retief zu den vier Terranern, die vor ihm ins Hotel geflüchtet waren. Er nickte dem aufgeregten Angestellten freundlich zu. »Hallo, Strupp. Das hier sind Freunde von mir. Ich wäre dir dankbar, wenn du sie unterbringen könntest.«
    »Wie schon kommentiert, alle Räume voll.« Strupp deutete auf die Tür. »Vorrichtung von Hotelleitung, damit Gästen schneller hinausgelangen.«
    Eine Wandtür hinter dem Empfangspult glitt zur Seite, und ein Einheimischer tauchte auf. Er erfaßte die Situation mit einem Blick und stieß ein Zischen aus. Strupp wirbelte herum. Seine Arme übermittelten eine Zeichenbotschaft.
    »Laß nur, Strupp«, sagte der Neuankömmling in akzentfreiem Terranisch. Er holte einen gemusterten Tuchstreifen heraus, tupfte damit die Atemöffnungen in seinem Nacken ab, warf einen Blick auf die Terranergruppe und wandte sich dann Retief zu. »Kann ich etwas für Sie tun, Mister Retief?«
    »Guten Abend, Hrooze«, erwiderte Retief. »Darf ich Ihnen Mister Julius Mulvihill, Miß Suzetta la Flamme, Wee Willie und Professor Fate vorstellen? Sie kommen soeben von einem anderen System. Leider scheint es in der ganzen Stadt keine Zimmer zu geben. Ich dachte, Sie könnten ihnen vielleicht etwas verschaffen.«
    Hrooze warf einen Blick auf die Tür, durch welche die Terraner hereingekommen waren, und seine Augenhäute zuckten nervös.
    »Sie kennen die Lage, Retief«, sagte er. »Ich persönlich habe nichts gegen Terries, aber wenn ich Zimmer an diese Leute vermiete …«
    »Es wäre ja nur eine Geste des guten Willens.«
    »Wenn diese Terries in Ritz-Krudlu kommen, wir zumachen können bald«, mischte sich Strupp ein.
    »Das nächste Schiff geht in zwei Tagen«, sagte Retief. »Bis dahin müssen sie irgendwo leben.«
    Hrooze sah Retief an und tupfte sich wieder den Nacken ab. »Ich bin Ihnen einen Gefallen schuldig, Retief«, sagte er. »Aber höchstens zwei Tage …«
    »Aber …«, begann Strupp.
    »Ruhe!« befahl Hrooze. »Bringe sie nach 1203 und 1204.«
    Er zog Retief auf die Seite, als ein kleiner Page das Gepäck der Neuankömmlinge aufnahm.
    »Wie sieht es aus?« fragte er. »Besteht Hoffnung, daß ein Geschwader von Friedenserhaltungs-Schiffen eine Parkbahn um Gaspierre einschlägt?«
    »Kaum. Im Hauptquartier ist man der Ansicht, daß die Krultch so etwas als feindliche Geste auffassen könnten.«
    »Natürlich!

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