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Der Drachentöter

Der Drachentöter

Titel: Der Drachentöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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schmalen Steg, der ohne Geländer über die Brüstung führte. An einer Seite ging es endlos in die dunkle Tiefe, an der anderen schlugen die Wellen gegen den Beton.
    »Wir müssen, wenn wir nicht erschossen werden wollen.« Retief lief voraus, und Magnan folgte ihm ängstlich. Wieder zuckte ein Strahl durch das Dunkel. Magnan stieß einen spitzen Schrei aus und lief schneller.
    Sie erreichten das andere Ende und kletterten den trockenen Hang hinauf, der nur hin und wieder von den Schüssen der Strahler erhellt wurde.
    »Wo sind sie?« rief ein Skweemi. »Ich kann überhaupt nichts sehen. Terries müssen Augen wie Weeniekäfer haben.«
    »Lichter!« rief ein anderer. »Laßt sie nicht entwischen, Leute!«
    Retief drehte sich um, legte die Hände trichterförmig an den Mund und rief: »Lith! Ich gebe Ihnen einen guten Rat: Schalten Sie nicht die Scheinwerfer ein!«
    »Wir können uns hier nicht verstecken«, flüsterte Magnan. »Der Hang ist völlig ohne Deckung – und die Schützen zielen immer besser.« Er warf sich flach zu Boden, als neben ihm Staub aufwirbelte.
    »Sie finden uns in der Dunkelheit nicht«, erklärte Retief.
    »Aber wenn sie die Scheinwerfer einschalten …«
    »Das ist ein gewisses Risiko – aber ich habe sie gewarnt …«
    Durch den Boden lief eine Erschütterung. Ein tiefes Grollen klang auf, und dann war der Damm in gleißendes Licht getaucht. Retief hob den Kopf und sah, wie gewaltige Betonbrocken in die Luft geschleudert wurden. Die wenigen kühnen Skweemis, die sich auf die Brüstung gewagt hatten, versuchten sich nun in Sicherheit zu bringen. Sie erreichten das rettende Ufer, indem sie sich ins Wasser warfen und mit Paddelschlägen ihrer vielen Arm- und Beinpaare vorwärtsbewegten. Doch dann riß der Damm – es hörte sich an, als würden Kanonen abgefeuert. Staub wirbelte auf, die Scheinwerfer brannten immer noch, aber sie versanken in den Fluten, die sich über die Betontrümmer ergossen. Krachend und donnernd jagte das aufgestaute Wasser in die Tiefe. Felsstücke und Kiesel rollten neben den Diplomaten zu Tal. Sie sprangen auf, rannten zum Bergkamm und betrachteten von dort aus das Bild der Zerstörung.
    Nach knappen fünf Minuten waren vom Groaci-Damm nur noch die Stützpfeiler übrig.
    »Retief!« sagte Magnan nervös. »Der Damm ist gebrochen.«
    Retief nickte. »Ja, Mister Magnan«, erwiderte er. »So kann man es auch nennen.«
     
    *
     
    Retief und Magnan wateten an den durchweichten Überresten der Hütten vorbei, welche die Hauptstadt von Süd-Skweem gebildet hatten. Vor einer Stunde waren die Ausläufer der Flut hier angekommen, und das lehmigbraune Wasser hatte alles überspült. Botschafter Treadwater stand mit seinem Mitarbeiterstab hüfttief im Wasser.
    »Ah, da sind Sie ja, Magnan«, sagte er mißbilligend, als er die beiden Neuankömmlinge sah. »Wir beide sprechen uns noch wegen Ihrer Unpünktlichkeit. Ich machte mir bereits Sorgen, ob es zu Unregelmäßigkeiten seitens der Groaci gekommen sein könnte.«
    »Herr Botschafter, diese Flut …«
    »Augenblick!« Jemand hob eine Taschenlampe. Der bläuliche Strahl spielte über das Wasser und beleuchtete ein Schlauchboot, auf dem eine Anzahl Groaci kauerten. Einige Skweemis gingen dem Boot entgegen und zerrten es zu den Terranern herüber.
    »Nett, daß Sie bei uns vorbeisehen, mein lieber Hish«, rief Treadwater. »Wie unangenehm für Sie, daß Ihre Ingenieure so dilettantisch ans Werk gingen. Wahrscheinlich funktionierten ihre Rechenschieber nicht. Immerhin – ihre Zeiteinteilung war hervorragend, schon hinsichtlich des Feuers.« Er lächelte säuerlich, und seine Mitarbeiter kicherten pflichtschuldig.
    »Pah, die Konstruktion war fehlerfrei«, flüsterte Hish, während das Boot auf den Wellen schaukelte. »Es handelte sich um Sabotage!«
    »Sabotage?« Treadwater richtete sich so hochmütig auf, wie es sein durchnäßter Frack zuließ. »Sie wissen ebensogut wie ich, daß die Einfuhr von Sprengstoffen auf einem Planeten wie Skweem verboten ist – außer bei der Errichtung von großen Projekten wie Dämmen.«
    »Sie behaupten, daß Groaci-Sprengstoffe zur Detonation dieses großartigen Bauwerks verwendet wurden? Schon der Gedanke …« Hish beendete den Satz nicht.
    »Im Vertrauen, Retief«, flüsterte Magnan hinter vorgehaltener Hand, »Was ist nun wirklich mit dem Damm geschehen?«
    »Vielleicht hat jemand die Schalter verwechselt«, erwiderte Retief ebenso leise.
    »Nun, Herr Botschafter«, sagte Treadwater. »Ich

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