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Der Drachentöter

Der Drachentöter

Titel: Der Drachentöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Zoon.«
    »Tatsächlich? Eine gründliche Untersuchung des planetarischen Bodens hat ergeben, daß sich kein intelligentes Leben hier befindet.«
    »Boden! Aber die Zooner wohnen doch nicht auf dem Boden des Planeten …«
    »Richtig. Deshalb haben wir den Planeten zu unserem Eigentum gemacht. Und nun zu den Bußgeldern, die bei Ihrer Freilassung zu erstatten sind – direkt an mich, versteht sich. Ich denke, daß eine Million Credits genügen würde.«
    »Eine Million?« Oldtrick schluckte schwer. »Aber – aber so hören Sie doch!« Er warf Shish einen verzweifelten Blick zu. »Was sucht ihr hier überhaupt? Ich habe nirgends den trockenen sandigen Boden entdeckt, den ihr Groaci bevorzugt – und die Welt besitzt weder einen wirtschaftlichen noch einen strategischen Wert.«
    »Hmm.« Shish schnippte sein Rauchstäbchen zur Seite. »Ich kann es Ihnen verraten. Wir hoffen auf eine reiche Ernte.«
    »Ernte? Hier wächst nichts außer blauem Gras und Korallen.«
    »Eine Täuschung, Hubert. Wir interessieren uns für das da.« Er deutete auf ein violettes Pelztierchen, das vorbeiflitzte. »Luxuspelze, leicht, farbenprächtig, nicht allergisch …« Er senkte die Stimme und blinzelte mit drei seiner Augen. »Und sollen eine hervorragende Nebenwirkung besitzen – sie erhöhen die Potenz.« Er machte eine großartige Geste. »Das Geschäft wird uns Millionen einbringen.«
    »Aber – aber Sie scherzen, Sir. Das sind …«
    Verwirrung entstand, als einer der Terraner die Flucht ergriff und zu einer Höhle lief. Die Groaci verfolgten den Mann. Shish stieß ein verärgertes Zischen aus und ging weg, um die Verfolgungsjagd zu organisieren. Oldtrick war einen Augenblick ohne Aufsicht. Er warf einen Blick auf die Fluggurte, die kaum drei Meter von ihm entfernt lagen. Er holte tief Atem, lief geduckt zu den Geräten und riß einen der Gurte hoch. Als er in Deckung gehen wollte, wurde er von einem der Groaci gesehen. Verzweifelt zwängte sich der Botschafter in die Gurte, öffnete das Gasventil und stellte die Startdüsen ein. Er jagte in den Himmel und schwebte an Retief vorbei. Retief preßte sich in den Schatten, als zwei Groaci an ihm vorbeiliefen. Sie hoben die Waffen und zielten auf den Ballon. Ein halbes Dutzend Schüsse durchdrangen den Gasbehälter. Mit einem verzweifelten Aufschrei sank Botschafter Oldtrick in die Tiefe.
    Retief rollte herum, lief zu den Fluggeräten und riß zwei davon an sich. Dann sprintete er zu der Klippe, hinter der Oldtrick verschwunden war. Zwei Groaci wandten sich dem neuen Opfer zu, aber sie wurden von Retief einfach überrannt. Schüsse zischten dicht an seinem Ohr vorbei – und Retief warf sich einfach über den Rand der Klippe in die Tiefe.
     
    *
     
    Der Wind kreischte. Retief nahm eines der beiden Fluggeräte zwischen die Zähne und streifte das andere provisorisch über. Mit tränenden Augen hielt er nach dem Botschafter Ausschau. Der Mann befand sich etwa drei Meter unter ihm. Der Ballon hing faltig an seinem Rücken. Retief winkelte Arme und Beine an und schnellte dann wie ein Taucher in die Tiefe. Die Entfernung zu seinem Vorgesetzten verringerte sich. Retief griff nach Oldtricks Fuß. Der Botschafter sah sich entsetzt um. Einen Augenblick später hatte ihm Retief den Ersatzgurt in die Hand gedrückt, und der Botschafter schnallte ihn mit zitternden Fingern um die Brust. Die beiden Männer öffneten die Ventile …
    Und dann pendelten sie dahin, Retief ein Stück tiefer als Oldtrick.
    »Rasche Arbeit, mein Junge …« Die Stimme des Botschafters klang sehr schwach. »Sobald ich wieder an Bord des Kreuzers bin, fordere ich ein Geschwader des Friedenserhaltungs-Korps an. Wir wollen diesen Grobianen einmal zeigen, was sich gehört. Sie sollen keine unschuldigen jungen Zooner häuten! Die Regierung hier wird uns ewig dankbar sein, daß wir diesen grausamen Plan vereiteln.«
    Retief spürte ein starkes Ziehen an seinem Fluggerät, und der Ballon stieg wieder nach oben. In Kürze befand er sich auf gleicher Höhe mit dem Botschafter. Dann war er über ihm. »Sie begleiten mich am besten«, sagte Oldtrick, als sie einander kreuzten. »Ich brauche Ihre Zeugenaussage und …«
    »Tut mir leid, Herr Botschafter«, sagte Retief. »Ich scheine an ein Hochleistungsgerät gekommen zu sein. Es zieht nach oben, und das Ventil klemmt.«
    »Kommen Sie zurück!« rief der Botschafter, während er langsam tiefer sank. »Ich bestehe darauf …«
    »Ich kann jetzt nichts mehr tun, Sir«, erwiderte

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