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Der dreizehnte Apostel

Der dreizehnte Apostel

Titel: Der dreizehnte Apostel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilton Barnhardt
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ich ihn noch einmal. »Wer sollte ich denn sonst sein?« fragte er zurück. Wenn ich diesem Schurken meine ganze Barschaft gab, würde mir natürlich kein Geld übrigbleiben, um mich selbst aus Meroë freizukaufen. Da mir aber jede Handelstätigkeit untersagt worden war, hatte ich überdies keine Aussicht, welches zu verdienen, und musste also darauf gefasst sein, diesen Ort niemals verlassen zu können. Doch in meinem Alter …
     
    33.
    Mein Bruder, nun weißt du, welche Entscheidung ich getroffen habe. Ich riskierte, ertappt und bestraft zu werden. Ich setzte mein letztes Geld aufs Spiel, gab meine Freiheit dran, diesen Ort jemals zu verlassen. Denn ich musste mir Gewissheit verschaffen!
    Ich hatte meinen Glauben verloren, Josephus, und selbst wenn dieser Benjamin nur ein gemeiner Schwindler war, der es einzig auf mein Geld abgesehen hatte, musste ich mich, ungläubig, wie ich war, mit eigenen Augen davon überzeugen. Wenn ich aber in der Mumie, die er im Keller zu haben behauptete, den Leichnam des Meisters erkannte
    – was wollte ich dann noch weiterleben! Ich versuchte mir vorzustellen, was mir unter diesen Umständen Petrus raten würde. Oder Thomas. Thomas hätte mir wahrscheinlich empfohlen, den Verleumder zu töten. Jakobus, der Sohn des Alphäus, der Legendenerzähler und Reliquien krämer , hätte auf seine Weise aus der mich so bestürzenden Situation zweifellos Kapital zu schlagen gewusst . Aber die-se waren, jeder seinem Glauben folgend, in andere Richtungen gegangen als ich. Mich allein hatte Gott in diese Richtung, in diese Situation geführt. Mir war die Zukunft der nazaräischen Kirche in die Hände gelegt worden! Ich allein sollte die Wahrheit erfahren!
     
    34.
    Wir wir’s verabredet hatten, spielten wir dem Pächter unsere Komödie vor, und ich gelangte ins Haus.
    Benjamin führte mich eine Treppe hinab, unter die Erde. Da gelangten wir nicht etwa in einen mehr oder weniger tiefen Vorratskeller, sondern in eine andere, unterirdische Stadt. Wie die Städte Kappadoziens war auch Meroë über einem Labyrinth unterirdischer Gänge und Katakomben erbaut. Dahinein führte mich, mit einer Fackel leuchtend, Benjamin. Ob er nicht durch die Gänge hier unten irgendwo einen Weg ins Freie gefunden habe, fragte ich ihn.
    Nein, habe er nicht – und das nicht etwa, weil er sich nach einem solchen Weg nicht umgesehen hätte. »Jahrelang bin ich hier unten umhergeirrt, es gibt Hunderte von Gängen und Abgründen, die sicherlich alle über kurz oder lang in die Hölle führen. Aber einen Weg in die Freiheit habe ich vergeblich gesucht.« Ich muss zugeben, daß ich es ziemlich mit der Angst zu tun kriegte, als mir einfiel, daß Benjamin längst irgendwo hier unten einen Weg aus der Stadt heraus entdeckt haben und mich in dieses Labyrinth nur herabgelockt haben mochte, um mich dort irgendwo unauffällig um die Ecke zu bringen und dann mit meinem Geld das Weite zu suchen. Ich fragte ihn: »Wie kannst du eigentlich verhüten, daß diese … Reliquie, die du mir zeigen willst, von dem Raubzeug gefressen wird, von dem es hier unten zu wimmeln scheint?«
    Er sagte mit hohlem Gelächter: »Verhüten? Man tut, was man kann. Den einen oder anderen Bissen wirst du natürlich trotzdem vermissen: Auch die Ratten wissen, was eine heilige Reliquie wert ist.« Derart waren seine höllischen Späße!
    35. Dann kamen wir zu der Tür der Kammer, in welcher diese gotteslästerliche Reliquie, die sterblichen Überreste des Gesalbten verborgen sein sollten.19
     
     
    DAS GELOBTE LAND
     
    Warum sollen die Steuerzahler Geld hergeben, um Krankheiten zu bekämpfen, die es eigentlich gar nicht geben darf? Wir können den Drogenabhängigen [mit AI DS ] helfen, wenn sie das wollen, und den Leuten in Haiti. Aber die Gemeinschaft der Homosexuellen soll von sich aus wissenschaftliche Forschungen betreiben. Warum sollte sich der amerikanische Steuerzahler verpflichtet fühlen, für diese Abartigen aufzukommen?
    Aus einem Rundschreiben der »Moral Majority« von JERRY FALWELL
    Oh, warum lässt Gott zu, daß man uns das antut? Wir haben doch nichts Unrechtes getan! Oh, ich weine und bete jede Nacht, Gott möge dafür sorgen, daß die wahrhaft Schuldigen dafür bestraft werden, was sie uns angetan haben …
    TAMMY FAYE BAKKER (zitiert nach einer AP-Meldung vom 30.6.1989, vor der Verurteilung ihres Mannes, er als Prediger einer Sekte 158 Millionen Dollar Spendengelder unterschlagen hatte)
    Ja, ich glaube, das Tanzen, ganz gleich, wie man es

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