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Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Titel: Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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biss er hinein.
    Madigans Augen wurden groß, dann schmal. Gefährlich leise sagte sie: „Du hast gelogen.“
    Hockster grinste noch immer. Er schüttelte den Kopf. „Nicht gelogen. Ich habe dich sanft an der Wahrheit vorbeigeführt.“
    „Das ändert nichts am Ergebnis.“
    „Da hast du recht!“, erwiderte er und biss ein weiteres Mal in den Käse. Viel war nicht mehr übrig. „Ich werde es auch bestimmt nicht wieder tun!“ Er schob sich das letzte Stück in den Mund. „Köstlich!“
    Madigan brach in lautes Gelächter aus. „Bring mich nicht zum Lachen! Ich bin gerade überfallen worden.“
    „Das war eine Herzensangelegenheit“, erklärte er.
    „Ich verstehe nicht?“ Sie sah ihn fragend an.
    „Es geht nicht um den Käse, streng genommen“, sagte Hockster.
    „Falsch!“, widersprach sie energisch. „Es geht immer um den Käse!“
    Hockster zuckte amüsiert die Schultern. „Leg ihn in die Sonne und nach einem Tag hast du etwas, das nicht mal mehr an Käse erinnert.“ Er wurde das Gefühl nicht los, dass das Gespräch ihm entglitt. Wie hatte das so schnell passieren können?
    „Aber ich weiß, was es einmal war“, erklärte Madigan. „Für mich bleibt es Käse.“
    „Auch wenn er grün ist und stinkt?“
    „Besonders dann!“
    „Wenn der Käse gegessen ist“, sagte er. „dann wird es Zeit, weiterzugehen. Man macht sich auf den Weg zum Nächsten!“
    „Ich mag Käse nicht besonders“, sagte sie.
    „Käse allgemein oder nur diesen?“
    „Worüber reden wir eigentlich?“, wollte sie wissen.
    Hockster schüttelte den Kopf. „Ich habe keine Ahnung.“
    Die Tür der Gaststätte flog auf und Alep Elders trat ein. Auf seiner Schulter saß Wigget. Ihnen folgte Kwin Bohnthal, einen Bogen mitsamt Köcher auf dem Rücken.
    „Wir streiten später weiter!“, flüsterte Hockster.
    „Worauf du dich verlassen kannst.“
    Hockster wusste nicht, ob er sich darauf freuen oder besser sich fürchten sollte. Er entschied sich für Ersteres. Solange sie noch mit ihm redete, mit ihm lachte, solange war auch Hoffnung.
    Kwin trat zur Seite und hielt die Tür für Tippet auf, die erhobenen Hauptes eintrat. Sie bedankte sich bei Kwin und steuerte auf Aleps Tisch zu.
    „Aha, Frühstück!“, sagte Wigget, sprang von Aleps Schulter und betrachtete die Köstlichkeiten. „Kein Käse?“
    Alep sah zur Decke. Madigan lächelte kaum merklich.
    Der Wirt hatte Wigget gehört und brachte nach kurzer Zeit ein großes Stück Käse.
    „Das sieht gut aus!“, lobte der Drache. Er sah Alep auffordernd an. „Ob Ihr mir wohl ein Stück davon abschneiden könntet, Magier?“
    Alep nahm ein Messer und wandte sich an Hockster. „Darf ich?“
    „Nur zu. Ich dachte, Drachen mögen keinen Käse.“
    Wigget sah Hockster an. „Ihr hattet Kontakt mit meinem Naggit. Er ist das einzige meiner Kinder, das Käse verabscheut. Naggit ist der 13. Sohn. Er hat es immer schon etwas schwerer gehabt als andere. Ihr seid doch nicht abergläubisch, oder?“
    Alep reichte Wigget den Käse und bot auch Tippet davon an.
    „Was ist das?“, fragte die Drachin.
    „Käse!“, erwiderte Hockster. „Nahrhaft und sättigend. Außerdem sehr geschmackvoll.“
    „Habt Ihr mal daran gerochen?“
    „Ständig! Das Aroma ist der halbe Genuss.“
    „Woraus besteht dieser ... Käse?“, fragte sie.
    „Aus Milch.“
    „Aus alter Milch!“, verbesserte Wigget und hatte sichtlich großen Spaß.
    „Das werde ich nicht essen!“, erklärte Tippet. „Dürfte ich stattdessen um ...“, sie ließ ihren Blick über den Tisch schweifen. „Da gibt es nichts, was ich kenne.“
    „Hier, versuch die Essiggurken. Sauer und süß zugleich.“ Hockster reichte ihr eine. Sie schnupperte und biss hinein.
    „Noch eine?“, fragte Hockster.
    „Danke! Wie ist es Euch ergangen, Reisender?“
    „Gut. Allerdings hat irgendjemand es auf Madigans Leben abgesehen.“
    Madigan berichtete in knappen Sätzen, was in den Morgenstunden vorgefallen war.
    Kwin hörte aufmerksam zu. „Wir haben hier nicht viele Überfälle.“
    „Seltsamerweise meiden Diebe unsere schöne kleine Stadt“, grinste Alep.
    Kwin zog den Stiefel vom rechten Fuß und massierte seine Zehen.
    Alep sah ihn mitleidig an. „Geht es dir gut, lieber Freund?“, fragte er. „Ich hatte dir gesagt, dass wir besser die Pferde nehmen, statt so weit zu laufen.“
    „Ich kriege eine Blase, siehst du, genau hier. Mach dich also bitte nicht über mich lustig!“
    Alep wandte sich verschwörerisch an Madigan und

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