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Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Titel: Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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Hockster. „Er ist nicht mehr so in Form, seit er den Posten bei Hofe als Meistermagier angenommen hat.“
    „Meistermagier“, sagte Wigget spöttisch. „Und das, obwohl er von der Magie keine Ahnung hat!“
    „Ich weiß nicht“, sagte Hockster. „Jeder, der über die Pflanzen gleich welcher Art gebietet, ist immer auch ein talentierter Magier.“
    „Wenn du wüsstest“, widersprach Kwin. „Wenn ich eins gelernt habe in meinem Leben, dann, dass die Pflanzen über mich gebieten und je älter ich werde, umso häufiger tun sie das nach Gutdünken.“
    „Sprecht Ihr von der Theorie des umgekehrten Energieflusses?“, fragte Hockster, und bezog sich damit auf ein Thema, das sein Großvater ihm einst nahezubringen versucht hatte.
    Kwin sah Alep durchdringend an. „Da siehst du es wieder! Ich habe dir immer schon gesagt, es steckt mehr hinter der ganzen Zauberei, als mit Bäumen zu sprechen und Reime zu dichten. Zu meiner Zeit ...“
    „Zu Eurer Zeit habt Ihr Fische mit der Hand gefangen und Vögeln das Singen beigebracht“, sagte Wigget empört. „Lasst es gut sein, Baumbehüter. Wie ich die Sache sehe, ist unser Gast hier tatsächlich ein klein wenig älter als ihr.“
    „Ehrlich?“, fragt Alep aufrichtig verblüfft.
    „Er ist Heetländer“, erklärte Wigget. „Das sagt eigentlich alles.“
    „So alt also, ja?“, fragte Alep. „Man sieht es ihm tatsächlich nicht an.“
    „Nein, er hat sich gut gehalten“, bestätigte Kwin, „für einen Totgeglaubten ganz schneidig, würde ich sagen!“
    Hockster sah in die viel zu ernsten Gesichter der beiden Magier und des Drachen. Er hatte schnell gemerkt, dass sie sich über ihn lustig machten. Sie waren aufeinander eingespielt und nahmen sich jeden zur Brust, der nicht schnell genug das Weite suchte. Aber Hockster gefiel es ganz gut, wo er war. Er sah Alep durchdringend an und sagte: „Dass Ihr es weniger gut erkennen könnt als Euer adleräugiger Drache hier ist sicher dem Umstand geschuldet, dass meine Zeit im Traumlabyrinth mich weit weniger hat altern lassen als alle anderen hier in der realen Welt, vor allem die Bewohner des friedlichen Lindentals.“
    Alep sah erst Wigget an, dann Kwin. „Ich werde den Eindruck nicht los, dass unser älterer Magier hier meint, wir hätten uns nach der Rettung Burnyks aufs Altenteil zurückgezogen.“
    „Das gefällt mir aber gar nicht“, erklärte Kwin.
    „Aber meine Herren“, sagte Wigget. „Dieser Eindruck drängt sich einem unbeteiligten Beobachter doch förmlich auf. Ihr keucht beim Rennen, bewegt Euch nur, wenn jemand um Hilfe ruft, geht früh zu Bett und steht noch später auf. Ihr lebt das wunderbare Leben alter, betuchter Leute.“
    „Sagt der uralte Drache!“
    „Hat der Einbrecher Euch verletzt?“ Tippets Frage schwebte durch den Raum wie ein einziger Vorwurf.
    „Nein!“, erwiderte Madigan. „Hockster kam zur rechten Zeit und hat mich gerettet.“
    „Er ist ein Held!“, sagte Wigget.
    „Ein Beschützter holder Maiden!“
    „Gut, dass er auf unserer Seite ist!“
    Alep sah Kwin an. „Dann sind wir uns also einig.“
    „Ja!“
    „Wigget?“
    „Oh, nein, meine Herren“, widersprach der Drache. „Ich bin viel zu alt, um auf Wanderschaft zu gehen.“
    Tippets Kopf zuckte nach oben. Sie sah den Drachen prüfend an. Hockster hätte den Blick fast übersehen, so beiläufig war er. Verwundert fragte er sich, was zwischen beiden vorgefallen war. Da war eine neue Verbindung, die gestern noch nicht bestanden hatte.
    „Außerdem werden unsere Frauen uns ein Jahr lang einsperren, Magier.“ Er wandte sich an Kwin. „Schickt doch General Nika. Er ist kampferprobt und liebt es, neue Scharten in sein Schwert zu hauen!“
    „Wenn wir es ihnen selbst sagen, lassen sie uns nicht gehen“, sagte Alep.
    „Wir brauchen einen Boten“, bestätigte Kwin.
    „Ihr wollt nach Zatkan reisen?“, fragte Madigan. „Richtig?“
    Kwin lächelte sie an. „Königin Yanea drängt schon lange darauf, eine Expedition nach Zatkan zu entsenden. Wenn der Kontinent tatsächlich so groß ist, wie es in den Legenden heißt, dann bietet er auch neue Siedlungsräume für die Menschen des Nordens.“
    „Aber der Süden gehört den Chetekken“, sagte Hockster.
    „Nicht mehr lange! Sie haben deutlich gemacht, dass sie alles wollen. Es wird Zeit, ihnen entgegenzutreten.“
    Hockster gefiel Kwins Äußerung nicht. „Dann sind wir jetzt diejenigen, die den Krieg beginnen?“
    Alep hob eine Hand. „Der Krieg hat gar nicht

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