Der Dritte Zwilling.
Vorstellung von Dr. Ferramis Arbeit, habe ich recht?«
»Ja.«
»Sie wußte genau, wie Dr. Ferrami getrennte Zwillinge mit Hilfe eines Scans von Datenbanken suchte. Das ist eine neue, von Dr. Ferrami entwickelte Methode, von der außer ihr nur Sie und ein paar Kollegen am Psychologischen Institut wissen.«
»Wenn Sie es sagen.«
»Es sieht ganz so aus, als wäre die Information aus dem Institut gekommen, nicht wahr?«
»Vielleicht.«
»Welches Motiv könnte ein Kollege möglicherweise haben, über Dr. Ferrami und ihre Arbeit Unwahrheiten zu verbreiten?«
»Das weiß ich wirklich nicht.«
»Aber man kann von Böswilligkeit ausgehen. Vielleicht steckt ein neidischer Kollege dahinter. Was meinen Sie?«
»Könnte sein.«
Steve nickte zufrieden. Er hatte die Sache jetzt gut im Griff. Er konnte den Fall vielleicht doch gewinnen.
Nur keine Selbstgefälligkeit, warnte er sich. Einen Treffer zu erzielen heißt noch lange nicht, daß der Fall bereits gewonnen ist!
»Ich möchte zu Ihrer zweiten Behauptung kommen. Als Mr. Quinn Sie fragte, ob sich irgendjemand außerhalb der Universität zu der Story geäußert habe, antworteten Sie: ›Allerdings‹. Wollen Sie bei dieser Aussage bleiben?«
»Ja.«
»Genau wie viele Anrufe erhielten Sie von Geldgebern, außer dem schon genannten von Preston Barck?«
»Nun, ich sprach mit Herb Abrahams …»
Steve erkannte, daß Berrington langsam den Boden unter den Füßen verlor.
»Verzeihen Sie, wenn ich Sie unterbreche, Professor.« Berrington blickte ihn erstaunt an, schwieg jedoch. »Hat Mr. Abra hams Sie angerufen oder Sie ihn?«
»Äh, ich glaube, ich rief Herb an.«
»Dazu werden wir noch kommen. Sagen Sie uns bitte zuerst, wie viele wichtige Mäzene Sie anriefen und ihre Besorgnis über die Anschuldigungen in der New York Times ausdrückten?«
Das brachte Berrington offensichtlich völlig aus der Fassung. »Ich bin mir nicht sicher, ob mich überhaupt jemand speziell deshalb anrief.«
»Wie viele Anrufe gingen von potentiellen Studenten ein?«
»Keine.«
»Hat Sie überhaupt irgendjemand angerufen, um sich mit Ihnen über den Artikel zu unterhalten?«
»Eigentlich nicht.«
»Haben Sie irgendetwas Schriftliches zu diesem Thema bekommen?«
»Noch nicht.«
»Es sieht nicht so aus, als hätte es viel Getue deshalb gegeben.«
»Ich finde nicht, daß Sie diese Folgerung ziehen können.« Es war eine lahme Erwiderung, und Steve hielt inne, damit jeder sich seinen Reim darauf machen konnte. Berrington sah nun sehr verlegen aus. Die Komiteemitglieder folgten diesem scharfen Angriff und der matten Verteidigung sehr aufmerksam. Steve blickte Jeannie an.
Ihre Augen leuchteten hoffnungsvoll.
Er fuhr fort: »Sprechen wir über den einen Anruf, den Sie erhielten, den von Preston Barck, dem Vorsitzenden von Genetico. So, wie Sie es sagten, klang es, als wäre er lediglich ein Mäzen, der sich sorgt, was mit seinem Geld gemacht wird. Aber er ist mehr als das, nicht wahr. Wann lernten Sie ihn kennen?«
»Vor vierzig Jahren, als ich in Harvard studierte.«
»Er muß einer Ihrer ältesten Freunde sein.«
»Ja.«
»Und, soviel ich weiß, gründeten Sie und er in späteren Jahren Genetico.«
»Ja.«
»Dann ist er also auch Ihr Geschäftspartner.«
»Ja.«
»Die Gesellschaft steht kurz vor der Übernahme durch Landsmann, den deutschen Pharmazie-Konzern.«
»Ja.«
»Zweifellos wird Mr. Barck an diesem Geschäft viel Geld verdienen.«
»Zweifellos.«
»Wieviel?«
»Ich glaube, das ist vertraulich.«
Steve beschloß, ihn nicht zu bedrängen, einen Betrag zu nennen. Daß er über diesen Punkt schwieg, war schon aufschlußreich genug.
»Ein weiterer Ihrer Freunde erwartet einen hohen Profit: Senator Proust. Nach den heutigen Nachrichten beabsichtigt er, damit seine Wahlkampagne und den Weg ins Weiße Haus zu finanzieren.«
»Ich hatte noch keine Zeit für die heutigen Nachrichten.«
»Aber Jim Proust ist Ihr Freund, oder nicht? Sie müssen doch gewußt haben, daß er vorhat zu kandidieren.«
»Ich glaube, jeder wußte das.«
»Werden Sie aus dieser Übernahme persönlichen finanziellen Nutzen ziehen?«
»Ja.«
Steve verließ seinen Platz hinter Jeannie und ging auf Berrington zu, damit aller Augen sich auf ihn richteten. »Dann sind Sie Aktionär, nicht bloß Berater.«
»Es ist durchaus üblich, beides zu sein.«
»Professor, wieviel werden Sie an dieser Übernahme verdienen?«
»Ich denke, das geht nur mich etwas an.«
Diesmal würde Steve ihm keine
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