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Der Dritte Zwilling.

Der Dritte Zwilling.

Titel: Der Dritte Zwilling. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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der Frankfurter Börse stieg der Wert der Landsmann-Aktien um fünfzig Pfennig. Die Bilanz von General Motors im dritten Quartal …«
    Es klingelte an der Haustür, und Berrington stellte per Knopfdruck den Ton ab.
    Er sah durchs Küchenfenster hinaus und sagte: »Ein Polizeiwagen steht vor der Tür.«
    Ein schlimmer Gedanke schoß Steve durch den Kopf: Wenn Jeannie Mish Delaware erreicht und ihr erzählt hatte, was sie inzwischen über Harvey wußte, war es gut möglich, daß die Polizei Harvey so schnell wie möglich verhaften wollte. In Harveys Kleidern in der Küche von Harveys Vater sitzend und von dessen Köchin gebackene Heidelbeerpfannkuchen verspeisend, würde es ihm schwerfallen, seine wahre Identität zu beweisen.
    Er wollte nicht wieder ins Gefängnis.
    Doch das war noch nicht einmal das Schlimmste. Wenn man ihn jetzt festnahm, würde er die Pressekonferenz versäumen. Erschienen auch die anderen Klone nicht, blieb Jeannie mit Harvey allein auf weiter Flur - und ein einzelner Zwilling bewies überhaupt nichts. Berrington erhob sich und ging zur Tür. »Und wenn sie hinter mir her sind?« fragte Steve. Marianne sah sterbenselend aus.
    Berrington sagte: »Ich sag’, daß du nicht zu Hause bist.« Steve konnte das Gespräch an der Türschwelle nicht verstehen. Wie festgefroren saß er auf seinem Stuhl und brachte keinen Bissen und keinen Schluck herunter. Marianne stand, in der Hand einen Küchenspachtel, wie eine Statue am Herd.
    Endlich kehrte Berrington zurück. »Bei dreien unserer Nachbarn wurde in der vergangenen Nacht eingebrochen«, sagte er. »Wir haben wohl Schwein gehabt.«
    In der Nacht hatten Jeannie und Mr. Oliver sich gegenseitig bei der Bewachung Harveys abgelöst. Wer nicht an der Reihe war, konnte sich hinlegen und ein wenig ausruhen, doch der einzige, der wirklich schlief, war Harvey. Er schnarchte hinter seinem Knebel.
    Am Morgen gingen sie nacheinander ins Bad. Jeannie zog sich die Kleider an, die sie im Koffer mitgebracht hatte - eine weiße Bluse und einen schwarzen Rock, so daß sie als Kellnerin durchgehen konnte.
    Sie bestellten das Frühstück aufs Zimmer. Da sie den Ober nicht hereinkommen lassen konnten - er hätte zwangsläufig den gefesselt auf dem Bett liegenden Harvey gesehen -, unterschrieb Mr. Oliver die Quittung an der Tür und sagte: »Meine Frau ist noch nicht angezogen. Ich übernehme das Wägelchen gleich hier.«
    Er ließ Harvey ein Glas Orangensaft trinken, indem er es ihm an die Lippen hielt.
    Jeannie stand hinter Harvey, jederzeit bereit, mit dem Schraubenschlüssel zuzuschlagen, falls der Gefangene Schwierigkeiten machen sollte.
    Nervös und angespannt wartete sie auf Steves Anruf. Wie war es ihm ergangen?
    Er hatte in Berringtons Haus übernachtet. Konnte er seine Maskerade noch aufrechterhalten?
    Um neun kam Lisa. Sie hatte die Presseerklärungen fotokopiert und brachte einen ganzen Stapel davon mit. Dann machte sie sich auf den Weg zum Flughafen, um George Dassault und eventuell noch andere Klone abzuholen. Angerufen hatte keiner mehr.
    Steve rief um halb zehn an. »Ich muß mich kurz fassen«, sagte er. »Berrington ist im Badezimmer. Alles läuft bestens. Ich komme mit ihm zur Pressekonferenz.«
    »Er hat keinen Verdacht geschöpft?«
    »Nein, aber ein paar kritische Augenblicke gab es trotzdem. Wie geht’s meinem Doppelgänger?«
    »Der verhält sich ruhig.«
    »Ich muß jetzt Schluß machen.«
    »Steve?«
    »Beeil dich!«
    »Ich liebe dich.« Sie legte auf. Das hätte ich nicht sagen dürfen. Mädchen sollen es den Männern nie zu leicht machen … Ach, zum Teufel damit!
    Um zehn brach sie zu einem Erkundigungsgang auf. Sie wollte sich den Regency Room ansehen. Es handelte sich um ein Eckzimmer mit einer kleinen Lobby und einer Tür, die zu einem Vorzimmer führte. Eine PR-Frau war bereits da; sie werkelte an einem fernsehgerechten Hintergrund mit dem Genetico-Logo.
    Jeannie sah sich rasch um und kehrte auf ihr Zimmer zurück.
    Lisa meldete sich vom Flughafen. »Schlechte Nachrichten«, sagte sie. »Die Maschine aus New York hat Verspätung.«
    »Herrgott!« sagte Lisa. »Gibt’s irgendein Zeichen von Wayne oder Hank?«
    »Nein.«
    »Wann kommt denn die Maschine jetzt?«
    »Um halb zwölf, heißt es.«
    »Dann schaffst du’s ja vielleicht noch.«
    »Ja, wenn ich fahre wie von der Tarantel gestochen.«
    Um elf Uhr kam Berrington aus seinem Schlafzimmer und streifte sich sein Jackett über. Er trug einen feingestreiften blauen Anzug mit Weste über einem

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