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Der Dritte Zwilling.

Der Dritte Zwilling.

Titel: Der Dritte Zwilling. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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wußte, wie ihm geschah, hatte der Mann ihn in einem schmerzhaften Halbnelson und sagte: »Einen Ton, und ich brech’ dir alle Gräten.«
    Jetzt betrat auch Berrington den Toilettenraum, gefolgt von Jim Proust, der die Tür hinter sich schloß.
    Der eiserne Griff des Leibwächters ließ Steve nicht den geringsten Spielraum.
    Berrington kochte vor Wut. »Du mieser, kleiner Gangster«, zischte er. »Wer bist du? Steve Logan, nehme ich an, oder?«
    Steve versuchte, das Täuschungsmanöver aufrechtzuerhalten. »Dad, was soll das?«
    »Hör auf damit! Das Spiel ist aus. Wo ist mein Sohn?« Steve schwieg.
    »Was geht hier vor, Berry ?« fragte Jim.
    Berrington versuchte, ihn zu beruhigen. »Er ist nicht Harvey«, er widerte er, »sondern einer der anderen, vermutlich der junge Logan. Hat sich offenbar seit gestern abend als Harvey ausgegeben. Harvey selbst halten sie wahrscheinlich irgendwo fest.«
    Jim wurde blaß. »Das heißt, daß alles, was er uns über die Absichten von Jeannie Ferrami erzählt hat, erstunken und erlogen war?«
    Berrington nickte verbittert. »Wahrscheinlich plant sie irgend einen Protest während der Pressekonferenz.«
    »Scheiße«, gab Proust zurück. »Bloß nicht vor all den Kameras!«
    »Ich an ihrer Stelle würde mir die Chance jedenfalls nicht entgehen lassen. Du vielleicht?«
    Proust dachte einen Augenblick nach. »Wird Madigan die Nerven behalten?«
    Berrington schüttelte den Kopf. »Kann ich nicht sagen. Wenn er die Übernahme in letzter Minute platzen läßt, sieht er ziemlich blöd aus, das steht fest.
    Andererseits … Wenn er hundertachtzig Millionen Dollar für eine Firma ausgibt, die mit Schadenersatzklagen in der glei chen Höhe zu rechnen hat, sieht er noch blöder aus. Ich weiß nicht, wofür er sich entscheiden wird.«
    »Dann müssen wir eben diese Frau finden und ihr das Handwerk legen!«
    »Sie hat sich möglicherweise hier im Hotel einquartiert.« Berrington griff zum Telefon, das neben der Toilette stand. »Hier spricht Professor Jones von der
    Genetico-Pressekonferenz im Regency Room«, sagte er im befehlsgewohnten Ton. »Wir warten auf Dr. Ferrami. In welchem Zimmer ist sie?«
    »Es tut mir leid, aber wir dürfen leider keine Zimmernummern nennen, Sir.«
    Berrington war kurz davor zu explodieren, als die Empfangsdame hinzufügte:
    »Soll ich Sie zu ihr durchstellen, Sir?«
    »Ja, natürlich.« Er hörte das Rufzeichen. Nach einer Weile meldete sich ein Mann, der der Stimme nach schon recht betagt war. Berrington improvisierte:
    »Ihre Wäsche ist fertig, Mr. Blekinsop.«
    »Ich habe keine Wäsche abgegeben.«
    »Oh, das tut mir leid, Sir - in welchem Zimmer sind Sie?« Berrington hielt den Atem an.
    »Achthunderteinundzwanzig.«
    »Oh, ich meinte Achthundertzwölf, entschuldigen Sie vielmals.«
    »Keine Ursache.«
    Berrington legte auf. »Sie stecken in Zimmer Achthunderteinundzwanzig«, sagte er aufgeregt. »Ich wette, daß sie Harvey bei sich haben.«
    »Die Pressekonferenz fängt gleich an«, sagte Proust.
    »Nicht, daß wir zu spät dran sind.« Berrington zögerte. Er war hin- und hergerissen. Er wollte die öffentliche Bekanntgabe der Über nahme keine Sekunde aufschieben, aber vorher mußte er etwas gegen Jeannies Pläne unternehmen - wie immer diese im einzelnen aussehen mochten. Nach einer kurzen Pause sagte er zu Proust: »Geh du doch erst einmal allein mit Madigan und Preston aufs Podium. Ich suche unterdessen Harvey und tue mein Bestes, Jeannie Ferrami zu stoppen.«
    »Geht in Ordnung.«
    Berrington warf einen Blick auf Steve. »Mir war’s lieber, wenn ich deinen Sicherheitsmann mitnehmen könnte. Aber wir können Steve nicht laufen lassen.«
    »Kein Problem, Sir«, sagte der Leibwächter. »Ich kann ihn hier an ein Rohr fesseln.«
    »Na, prächtig.Tun Sie’s!«
    Berrington und Proust kehrten in die Prominentensuite zurück. Madigan sah sie neugierig an. »Stimmt was nicht, meine Herren?«
    »Ein kleines Sicherheitsproblem, Mike«, erwiderte Proust. »Berrington kümmert sich drum. Wir fangen schon mal mit der Pressekonferenz an.«
    Die Antwort befriedigte Madigan noch nicht ganz. »Ein Sicherheitsproblem?«
    »Eine Frau namens Jeannie Ferrami befindet sich im Hotel. Ich habe sie vergangene Woche rausgeschmissen. Kann sein, daß sie irgendwas im Schilde führt. Aber ich werde ihr einen Strich durch die Rechnung machen.«
    Das schien Madigan zu genügen. »Okay, dann man los«, sagte er.
    Madigan, Barck und Proust betraten den Konferenzsaal. Der Leibwächter

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