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Der Dritte Zwilling.

Der Dritte Zwilling.

Titel: Der Dritte Zwilling. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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junger Frauen in Versuchung zu geraten.«
    Jeannie erhob sich abrupt. »Ich weiß Ihre Besorgnis wirklich zu schätzen, Direktor. Aber wir müssen bei Dennis bestimmte Untersuchungen vornehmen, die nur möglich sind, wenn wir nicht durch ein Maschendrahtgitter von ihm getrennt sind. Wir müssen Dennis fotografieren, einen Bluttest vornehmen, und einiges mehr. Außerdem sind bestimmte Fragen sehr persönlicher Natur, und wenn sich eine künstliche Barriere zwischen Dennis und uns befindet, könnten dadurch unsere Ergebnisse verfälscht werden.«
    Temoigne zuckte die Achseln. »Also gut, Sie müssen es selbst wissen.« Er stand auf. »Dann führe ich Sie jetzt durch den Zellenblock.« Sie verließen das Büro, überquerten einen Hof, dessen Lehmboden von der Sonne hart gebacken war und gelangten zu einem zweigeschossigen Zellengebäude aus Beton. Ein Wärter öffnete ein eisernes Tor und ließ sie hinein. Im Inneren des Gebäudes war es so heiß wie draußen. Temoigne wies mit einer Kopfbewegung auf den Wärter und sagte: »Robinson wird von nun an auf Sie achtgeben. Falls ihr noch was braucht, Mädels, dann schreit einfach.«
    »Danke, Herr Direktor«, sagte Jeannie. »Sie haben uns sehr geholfen.«
    Robinson war ein Farbiger von ungefähr dreißig Jahren, groß und kräftig, so daß er ein Gefühl der Sicherheit vermittelte. Er trug einen Revolver in einem Holster mit Druckknopfverschluß sowie einen einschüchternd aussehenden Gummiknüppel. Er führte die Frauen in ein kleines Besucherzimmer, in dem ein Tisch und ein halbes Dutzend aufeinandergestapelte Stühle standen. Auf dem Tisch stand ein Aschenbecher, und in einer Ecke befand sich ein Trinkwasserbehälter; ansonsten war das Zimmer leer. Der Boden war mit grauen Kunststofffliesen ausgelegt, die Wände in einem ähnlichen Farbton gestrichen. Es gab kein Fenster.
    »Pinker müßte jeden Moment hier sein«, sagte Robinson und half Jeannie und Lisa, den Tisch und die Stühle zurechtzustellen. Dann setzten sie sich.
    Einen Augenblick später wurde die Tür geöffnet.

Kapitel 15
    Berrington Jenes traf sich mit Jim Proust und Preston Barck im Monocle, einem Restaurant unweit des Senatsgebäudes in Washington. Jeden Mittag war es ein Treffpunkt der Mächtigen; viele Gäste kannten Berrington und die anderen: Kongreßabgeordnete, politische Berater, Referenten, Journalisten. Berrington war zu der Ansicht gelangt, daß es für ihn, Barck und Proust keinen Grund zur Zurückhaltung gab. Man kannte sie zu gut - besonders Senator Proust mit seinem kahlen Schädel und der großen Nase. Hätten sie sich an einem obskuren Ort getroffen, hätte irgendein Reporter sie entdeckt und in einer Klatschspalte womöglich die Frage aufgeworfen, aus welchem Grund sie geheime reffen veranstalteten. Da war es besser, ein Restaurant zu besuchen, in dem zwei Dutzend Leute Berrington und seine Begleiter erkannten und davon ausgingen, daß sie ein ganz normales Arbeitsgespräch über ihre legalen gemeinsamen Unternehmungen führten.
    Berringtons Ziel bestand darin, die Verhandlungen mit Landsmann in Schwung zu halten. Es war von Anfang an eine riskante Sache gewesen, doch Jeannie Ferrami hatte es zu einem ausgesprochen gefährlichen Unterfangen gemacht. Die Alternative für die drei Männer hieße jedoch, ihre Träume zu begraben. Es gab nur diese eine Chance, das Schicksal Amerikas umzubiegen und das Land wieder auf
    den rechten Weg zu führen. Noch war es nicht zu spät - noch nicht ganz. Noch konnte die Vision eines Volkes von gesetzestreuen weißen Amerikanern verwirklicht werden, die jeden Sonntag die Kirche besuchten und denen die Familie über alles ging. Doch Berrington und seine Partner waren um die Sechzig; würden sie diese Chance vergeben, gab es keine weitere mehr.
    Jim Proust war der große Wortführer, laut und polterig; doch wenngleich er Berrington oft verärgerte, konnte dieser ihn meist in seinem Sinne beeinflussen.
    Der sanftmütigere Preston, sehr viel liebenswerter, konnte ebenso dickköpfig sein.
    Berrington hatte schlechte Neuigkeiten für seine Freunde, und er brachte sie aufs Tapet, kaum daß sie ihre Bestellungen aufgegeben hatten. »Jeannie Ferrami ist heute in Richmond, um mit Dennis Pinker zu sprechen.«
    Jim zog ein düsteres Gesicht. »Warum hast du sie nicht davon abgehalten?« fragte er mit seiner vom vielen Reden tiefen, rauhen Stimme. Wie immer, brachte Jims herrische Art Berrington in Rage. »Was sollte ich denn tun? Sie festbinden?«
    »Du bist doch ihr

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