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Der Druiden-Schatz

Der Druiden-Schatz

Titel: Der Druiden-Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er stehen blieb, rammte er den Spaten in den Boden. Die Spitzhacke behielt er in der Faust. Er drehte sich zu Gerald hin um, schaute auch an ihm vorbei auf die Mauer der Kapelle und sah über dem Stein ein grünliches Leuchten.
    Es war ein Hauch, ein leichter Schein, und für Jack Voring unerklärbar, denn es gab keine Quelle, die den Schein abgegeben haben könnte.
    »He!« zischte er seinem Partner zu. »Schau dich mal um.«
    »Wieso?«
    »Mach schon.«
    Der andere drehte sich. Auch Gerald sah den Schein auf der Außenwand, runzelte die Stirn und blickte dann seinen Partner an.
    »Verstehe ich nicht.«
    Jack hob die Schultern. »Aber er ist da.«
    »Natürlich.«
    »Also hab ich mich nicht getäuscht.« Er fröstelte ein wenig, da ihn ein kühler Windstoß traf.
    »Was ist mit dir?« wollte Gerald wissen und kam langsam näher. »So kenne ich dich nicht.«
    »Ich mich auch nicht, aber es gibt nichts daran zu rütteln, daß dieser Schein existiert und wir für ihn keine Erklärung haben.«
    Gerald winkt ab. »Möglicherweise ein Naturphänomen. Hier mußt du mit allem rechnen.«
    »Wieso denn?«
    »Wir sind in den Bergen. Außerdem soll es hier spuken.« Gerald lacht heiser.
    Jack schüttelte den Kopf. »Fang lieber an. Genau an dieser Stelle müssen wir graben.«
    Die beiden Männer machten sich an die Arbeit. Ihre Jacken hatten sie ausgezogen. Trotz der relativen Kühle würden sie früh genug ins Schwitzen kommen. Und dem wollten sie nicht durch das Tragen der Jacken noch Vorschub leisten.
    Der obere Teil der Erde war weich. Sie mußten zunächst den Rasen abstechen. Schräg glitten die blanken Schaufelblätter in den Boden. Diese Arbeit machte den beiden Männern nichts aus. Sie hatten es in zahlreichen Einsätzen gelernt und wußten Bescheid, wie man Gruben und Gräber aushob. Vor allen Dingen letztere.
    Allein befanden sie sich innerhalb der Senke. Der kühlere Wind wehte hinein. Er bewegte die Grasspitzen und zauberte aus ihnen einen kleinen Wellensee.
    Da sie nicht wußten, wie groß die Kiste war, die sie zutage forden sollten, setzten sie die Grube ziemlich groß an. In der Länge zu vergleichen mit einem Grab, nur in der Breite gaben sie mehr zu. Und sie arbeiteten im Takt.
    Von zwei verschiedenen Seiten begannen sie, sprachen kein Wort, aber keiner tat einen Handschlag weniger als der andere. So waren sie eingespielt. Längst hatten sie die Grasnarbe abgetragen und stachen bereits in den weichen Boden. Sie hatten mit härterem Widerstand gerechnet, freuten sich aber zu früh, denn plötzlich stießen sie auf Steine, die unter der Erde lagen.
    Ein kratzendes Geräusch erklang, als das Spatenblatt einen Stein traf. Die beiden verzogen die Gesichter und hörten sofort auf zu graben. Jack fluchte, als er sich bückte und mit beiden Händen den Stein umfaßte. Er schüttelte den Kopf. »Den kriege ich nicht hoch«, sagte er.
    »Wir müßten ihn freilegen.«
    »Erst den und dann den nächsten.« Jack war sauer. »Wir hätten noch eine Prämie rausholen können.«
    Gerald kümmerte sich nicht um die Worte seines Partners. Er hatte zurück auf die Kapelle geschaut. »Das grüne Leuchten ist noch immer da«, sagte er leise.
    Auch Jack schaute. Er knetete dabei sein Kinn. Der Mund stand offen. Der Atem ging schneller. »Ja, es hat sich noch verstärkt.«
    »Gefällt mir gar nicht«, meinte Gerald.
    »Wieso?«
    »Ich denke an die Geschichten.«
    Jack schaute seinen Partner kurz an. Dann begann er leise zu lachen. Es sollte spöttisch klingen, dem war nicht so. Eine gewisse Unsicherheit hörten die beiden Männer schon heraus. »Nun ja, die Geschichten«, sagte Jack. »Glaubst du daran?«
    »Ich habe auch nicht an Voodoo geglaubt.«
    Jack hob die Schultern. »Dies hier ist etwas anderes, mein Lieber.«
    »Wieso?«
    »Wenn wir in Afrika waren, haben wir praktisch damit gerechnet, über irgendeinen Geisterkram zu stolpern. Aber hier nicht, das macht mich stutzig.«
    »Jedes Land und jede Gegend hat ihre eigene Geschichte«, erklärte Gerald. »Nimm es hin.«
    »Gefällt mir trotzdem nicht.«
    »Komm, mach weiter.«
    Sie schaufelten. Den ersten großen Stein legten sie zur Hälfte frei und entdeckten den zweiten, der dicht neben dem ersten lag. Beide wunderten sich.
    Gerald sprach seine Gedanken aus. »Als hätte jemand den Stein absichtlich dahingelegt.«
    »Kann doch möglich sein.«
    »Du denkst an die Leute, die die Kisten hier vergraben haben.«
    »Ja.«
    Jack runzelte die Stirn. »Das wäre natürlich ein Ding.

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