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Der Düsterkrallenwald: Roman (German Edition)

Der Düsterkrallenwald: Roman (German Edition)

Titel: Der Düsterkrallenwald: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Russbült
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Höhle und hielt auf den Troll zu, der ihn zwar bemerkte, aber weiterhin seiner Fußpflege nachging. Bonne stellte sich vor ihn hin und klopfte ihm freundschaftlich auf den Oberschenkel.
    »Wir hatten euch eigentlich schon heute Nacht erwartet«, sagte er, darum bemüht, dass seine Stimme männlich und verwegen klang. »Ich dachte, wenn ihr es bis zum Morgengrauen nichtschafft, würdet ihr irgendwo Unterschlupf suchen und erst gegen Anbruch der Nacht weiterreisen. Du weißt schon, wegen dem   …« Bonne sprach es nicht aus, stattdessen nahm er eine verdreht-erstarrte Haltung an, von der er meinte, dass sie gut eine Versteinerung darstellte.
    Alles starrte ihn an.
    »Essen!«, knurrte ein Ork etwas seitlich von ihm.
    Bonne stand immer noch wie erstarrt da, aber seine Augen wanderten langsam zu dem Ork, der so freundlich zu Tisch gerufen hatte. Erleichtert stellte er fest, dass der Grünbluter zwei Hasen an den Hinterläufen hochhielt. Langsam kehrte Bonne in seine natürliche Haltung zurück.
    »Was haben wir denn da?«, schnaubte ein anderer Ork und packte den Halbling unsanft am Arm.
    »Einen Halbling und Weggefährten von Uschma«, antwortete Bonne fröhlich. »Wir sind auf einer Mission unterwegs für Xumita Latorinsis, den Goblinschamanen. Den kennt ihr doch, oder?«
    Der Ork stieß Bonne zu Boden, und bevor er sich wieder aufrappeln konnte, schwebte die Pranke des Trolls über ihm. Seine langen scharfen Krallen zielten genau auf Bonnes Brust.
    »Es scheint mir eher so, als wolltest du dich heimlich davonstehlen«, grunzte er. »Soll ich dir zeigen, was wir mit Dürrzwergen tun, die wir im Wald finden?«
    Einige der Orks grunzten erwartungsvoll, und die Goblins quiekten vergnügt, als der Troll mit der Kralle über Bonnes Brustkorb strich.
    »Wir haben auf dich gewartet, Schrak«, ertönte plötzlich die Stimme Uschmas aus dem Höhleneingang. »Ich hatte gerade den Halbling losgeschickt, neues Brennholz suchen. Du weißt ja, wie ungehalten ich werden kann, wenn das Feuer ausgeht und mein Magen knurrt. Aber wie ich sehe, hat euch Bonne gefunden, bevor ihr euch noch tiefer in den Wald verirrt habt.«
    Uschma drückte sich mit ihren langen Armen aus dem Höhlenloch heraus. Die Orks und Goblins traten respektvoll zur Seite.
    »Wir hatten uns nicht verirrt«, schnaubte Schrak. »Doch in diesem Wald wimmelt es nur so von Zwergen und anderen Rotblutern. Wir waren gezwungen, einer halben Armee von ihnen auszuweichen.«
    »Seit wann hast du Angst vor den Bärtigen?«, fragte Uschma.
    Schrank grunzte nur und wischte die Bemerkung mit einer Handbewegung beiseite. Dann stieß er Bonne an, der daraufhin auf die Seite rollte.
    »Dann lauf los, kleiner Dürrzwerg«, schnaubte er. »Bring uns etwas Feuerholz. Mach dich nützlich. Und übrigens, Trollkrieger verwandeln sich nicht jeden Tag in Stein, nur wenn ihr Blut durch das Töten von Rotblutern droht, überzukochen. Also benimm dich besser, wenn du nicht willst, dass Hadar mir eine Pause gönnt.«
    Bonne konnte sich nicht daran erinnern, jemals so schnell auf den Beinen gewesen zu sein. Er klopfte sich den Dreck von Jacke und Hose und versuchte, einen möglichst geschäftigen Eindruck zu machen.
    »Das nicht«, ermahnte er einen Goblin, der einige Zweige zusammengetragen hatte. »Die sind noch feucht, das qualmt zu stark.« Bonne zupfte die teils noch grünen Äste wieder aus dem Haufen Brennholz heraus.
    »Was bist du, der Herr des Feuers?«, höhnte der Goblin.
    »Nein, aber ich habe meinen Kopf auch nicht nur als Passform für einen Blechhelm«, konterte Bonne.
    Der Goblin schien zu überlegen, ob die Bemerkung nun beleidigend war oder nicht, kam aber zu keinem Resultat. Stattdessen schnauzte er Bonne an: »Dann lauf los, Dürrzwerg, und such trocknes Holz. Du hast General Schrak gehört.«
    Unter anderen Umständen hätte Bonne sich von einem Goblin keine Befehle erteilen lassen. Doch angesichts dessen, dass dieser hier seine ganze Mischpoke mitgebracht hatte, schien es ihm angebracht, seinen Worten Folge zu leisten. Er begann, unter den mürrischen Blicken der Grünbluter zwischen niedrigen Farnentrockene Zweige vom Waldboden aufzusammeln. Er achtete darauf, immer in Sichtweite zu sein, denn die Orks und Goblins schienen nur darauf zu warten, ihm eine unbedachte Bewegung oder das zu weite Entfernen vom Lager als Fluchtversuch auszulegen und somit einen Grund zu haben, ihm einige Pfeile hinterherzuschicken. Er hätte keine Chance, ihnen unentdeckt zu entkommen.
    Als er

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