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Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman

Titel: Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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schlimmer ist als er.« Das war eine Lüge. »Er lebt in Victoria.«
    »Ach ja?«
    Heath nickte. »Er ist sehr reich und hat weder Frau noch Kinder. Ich bin sein einziger Angehöriger, und wenn er stirbt, werde ich vermutlich sein Vermögen erben.«
    Abbey fand es merkwürdig, dass er ihr das erzählte, aber sie spürte, es steckte mehr dahinter.
    »Ich will sein Geld nicht«, fuhr Heath nach einer bedeutungsvollen Pause fort. »Angesichts meiner Gefühle für ihn käme ich mir wie ein Heuchler vor, wenn ich es nähme.«
    »Mit Ihrem Vater haben Sie sich doch auch nicht verstanden«, warf Abbey ein, »dennoch erben Sie seinen ganzen Besitz.«
    »Das ist etwas anderes«, sagte Heath hastig. »Als sein Sohn steht mir das zu.«
    »Ja, wahrscheinlich haben Sie Recht. Und irgendjemand muss den Besitz ja verwalten und die Burra Monster Mine leiten.«
    »Genau«, stimmte Heath eifrig zu.
    »Sie könnten das Vermögen Ihres Onkels doch für einen guten Zweck verwenden«, schlug Abbey vor.
    »Würden Sie das tun? Ich meine, wenn Sie viel Geld von jemandem erbten, den Sie nicht ausstehen können …« Er wartete gespannt auf ihre Antwort.
    »Ich weiß es nicht«, gab sie zögernd zu.
    Heath ließ nicht locker. »Angenommen, Sie hassen den Menschen, der Ihnen etwas hinterlässt – würden Sie das Erbe ausschlagen?«
    »In Ihrem Fall würde es keinen großen Unterschied machen, ob Sie das Erbe nun ausschlagen oder nicht, weil Sie bereits ein vermögender Mann sind. Aber ich besitze keinen Penny, Geld könnte mein ganzes Leben verändern, deshalb müsste ich gründlich über eine solche Entscheidung nachdenken«, antwortete sie ehrlich.
    Heath war, als würde ihm der Boden unter der Füßen weggezogen. »Es würde Ihr Gewissen also nicht belasten?«
    Abbey schüttelte langsam den Kopf. »Ich weiß es wirklich nicht. Ich denke, ich würde auf jeden Fall einen Teil des Geldes für einen guten Zweck ausgeben.«
    »Für einen guten Zweck?«, wiederholte Heath, dem es schwerfiel, seinen aufsteigenden Zorn unter Kontrolle zu halten.
    »Ja. Ich würde mir natürlich ein Haus kaufen, damit ich ein Zuhause hätte, das mir keiner mehr wegnehmen könnte, aber ich würde das Geld auch dafür verwenden, anderen zu helfen. Wie das geschehen soll, müsste ich mir natürlich erst noch überlegen.«
    Großer Gott, dachte Heath entsetzt. Sie würde das Geld verschleudern bis auf den letzten Penny! Mein Geld! Das muss ich verhindern.
    Abbey musterte ihn besorgt. »Ist alles in Ordnung, Heath? Sie sind auf einmal so blass.«
    »Mir geht es ehrlich gesagt nicht so gut«, murmelte er. »Ich glaube, ich gehe jetzt besser.«
    »Möchten Sie sich ein Weilchen drinnen im Haus ausruhen?« Unter diesen Umständen hätte Jack sicher nichts dagegen. »Es ist furchtbar heiß, vielleicht setzt Ihnen die Hitze zu.«
    »Nein, ich … ich will nach Hause. Ich werde den Korb und meine Sachen ein anderes Mal holen.« Er stand auf. »Wiedersehen, Abbey.« Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und ging mit unsicheren Schritten zu seinem Wagen. Er hielt es nicht eine Sekunde länger in Gegenwart dieser Frau aus, sollte sie sich ruhig über seinen überstürzten Aufbruch wundern.
    Abbey erhob sich ebenfalls. Sie überlegte, ob sie ihm nachlaufen, ihn bitten sollte zu bleiben, doch er schien entschlossen, schnellstens wegzukommen. Völlig irritiert schaute sie ihm nach, beobachtete, wie er in seinen Wagen stieg und die Auffahrt hinunterfuhr, ohne auch nur einen Blick in ihre Richtung zu werfen oder ihr ein einziges Mal zuzuwinken. Abbey, die sich keinen Reim auf sein merkwürdiges Benehmen machen konnte, starrte dem Pferdewagen nach, bis sie ihn aus den Augen verlor. Dann packte sie die Picknicksachen zusammen und lief zum Haus zurück.

14
     
     

     
     
     
     
     
    Als Abbey zur vorderen Tür hereinkam, begegnete ihr Jack im Flur. Er wollte das Haus gerade durch den Hintereingang verlassen.
    »Wo ist Heath?«, fragte er, als er den Picknickkorb in Abbeys Hand sah.
    »Gerade gegangen.«
    »Was? Schon?« Jack hatte sich hinter dem Haus kurz mit Elias unterhalten und deshalb den davonfahrenden Wagen nicht gehört.
    »Ja, er sagte plötzlich, er fühle sich nicht wohl und wolle lieber nach Hause«, erwiderte Abbey zerstreut. Heath’ Verhalten war ihr ein Rätsel.
    »Wieso haben Sie ihn nicht hereingebeten? Wenn er sich nicht wohl fühlt, ist es vielleicht keine gute Idee, ihn allein nach Hause fahren zu lassen.«
    »Das habe ich ja, aber er wollte nicht. Er hatte

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