Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman
Verständnis gezeigt, aber Clementine war das Ganze trotzdem furchtbar unangenehm.
»Ich hab meine Schwester und meinen Schwager hinübergeschickt, damit sie aus den Trümmern holen, was möglich war«, warf Molly ein. »Aber ich fürchte, das meiste ist unbrauchbar. Wir haben alles hinterm Haus abgestellt.«
»Danke, Molly, das war nett von dir«, sagte Jack.
Clementine, die immer noch unter Schock stand, machte ein Gesicht, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen. Jack nahm sie tröstend in die Arme, zog sie an sich und drückte sie fest.
Eine Stunde später trafen sie auf Bungaree ein. Jack fiel sofort auf, dass die Männer nicht mehr an der Wasserleitung arbeiteten. Als er mit Clementine und Ralph das Haus betrat, eilten Sybil und Abbey ihm schon entgegen. Beide hatten völlig verängstigt auf Nachricht gewartet.
»Clementine und ihr Vater werden eine Weile bei uns wohnen, Mutter«, sagte Jack. »Das Haus ist fast vollständig niedergebrannt. Es dauert eine Zeit, bis es wieder bewohnbar sein wird.«
»Ach herrje, das tut mir aber leid.« Sybil umarmte Clementine voller Mitgefühl. »Das muss ein furchtbarer Schock gewesen sein. Aber wir wollen Gott danken, dass wenigstens euch nichts passiert ist.« Sie sah Ralph an, dem es sichtlich schlecht ging. »Ralph, ich wünschte, wir hätten uns unter anderen Umständen wiedergesehen. Trotzdem freue ich mich, Sie zu sehen. Kommen Sie, setzen Sie sich. Sie sehen aus, als könnten Sie einen kräftigen Schluck vertragen.«
Ralph nickte schwach und ließ sich auf das Sofa fallen. Sein Gesicht war kreidebleich. Sybil schenkte ihm einen Drink ein und genehmigte sich selbst auch einen. Was für ein furchtbarer Tag!
Jack hatte unterdessen Elsa und Marie gerufen. Er bat sie, im oberen Stock zwei Zimmer herzurichten. Dann ging er in die Küche und trug Sabu auf, eine Kleinigkeit zu essen zu machen.
»Wo sind denn Tom und William?«, fragte er Abbey, als er ins Wohnzimmer zurückkam, wo seine Mutter alles tat, um es ihren beiden Gästen so bequem wie möglich zu machen. »Wieso haben sie aufgehört?« War Toms schlechte Laune dafür verantwortlich? Hatten sie einfach alles hingeworfen, nur weil er zu Clementine nach Clare gefahren war?
»William ist nach Hause geritten, weil er nach seiner Frau sehen wollte, und Tom hat ihn begleitet. Wir sind von Aborigines angegriffen worden. Tom wurde von einem Speer getroffen.«
»Was?« Jack fiel aus allen Wolken.
»Keine Sorge«, warf Sybil ein. »Die Wunde ist nicht allzu schlimm. Aber es war ein Wunder, dass keiner von uns getötet wurde.«
Jack starrte seine Mutter fassungslos an. »Du warst dabei?«
»Ja, es passierte kurz nachdem du gegangen warst. Abbey und ich wollten gerade zum Haus zurück.«
Entsetzen malte sich auf Jacks Gesicht.
»Tom wurde von einem Speer getroffen?« Clementine sah Jack mit großen Augen an. Eine Sekunde lang fragte sie sich, ob es nicht ein Fehler gewesen war, auf die Farm zu kommen. In der Stadt waren sie wenigstens vor Aborigines sicher.
»Es ist nur eine Fleischwunde«, sagte Sybil, was Clementine allerdings nicht sonderlich beruhigte. »Die wird bald wieder verheilt sein. Tom muss nur aufpassen, dass sie sich nicht entzündet.«
»Wir müssen etwas gegen diese Aborigines unternehmen«, stieß Jack grimmig hervor und ballte die Fäuste. »So kann es nicht weitergehen. Ständig haben wir Scherereien mit ihnen. Das muss ein für alle Mal ein Ende haben!«
Da sie alle gleichermaßen erschöpft und sich darin einig waren, dass das ein schrecklicher Tag gewesen war, beschlossen sie, sich ein wenig auszuruhen.
17
Am Dienstagmorgen ließ Heath sich von Alfie nach Clare fahren. Ihm ging allmählich das Geld aus, seine Angestellten mussten bezahlt werden, aber er konnte nicht an das Vermögen seines Vaters heran, solange sein Anwalt nicht die Dokumente unterzeichnet hatte, die ihn, Heath, als rechtmäßigen Erben auswiesen.
Heath schäumte vor Wut. So konnte es nicht weitergehen. Edward musste etwas unternehmen. Das Geld aus den Viehauktionen floss automatisch auf das Konto seines Vaters. Wovon sollte er leben, wenn er seine Provision nicht bekam, solange der Nachlass nicht geregelt war?
In Clare angekommen fielen Heath die beiden abgebrannten Häuser auf. Er stutzte. Dann wurde ihm klar, dass es sich um Clementines Schneiderei und ihr Haus handelte.
»Anhalten, Alfie!«, befahl er und sprang vom Wagen. Er trat näher an die Brandstelle heran, sah die
Weitere Kostenlose Bücher