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Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman

Titel: Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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mich das nächste Mal begleiten.«
    Abbey nickte erfreut. »Sehr gern.« Sie konnte Clementine ansehen, dass diese gar nicht begeistert war von dem Gedanken. »Warum verabreden wir uns nicht einmal zum Nachmittagstee mit ihnen?«, schlug sie Sybil vor. Der Tapetenwechsel und das Treffen mit ihrem Sohn und ihrer Schwiegertochter würden ihr bestimmt guttun.
    »Ja, warum eigentlich nicht«, meinte Sybil nachdenklich. »Ich würde William gern mal wiedersehen.«
    »Freuen Sie sich auf Ihr Enkelkind?«, fragte Abbey.
    »Doch, ja, sicher«, erwiderte Sybil zögernd. Mit dem Gedanken, Großmutter zu werden, hatte sie sich noch nicht näher befasst. Sie hatte viel zu sehr unter ihrer Einsamkeit und ihrer Langeweile gelitten.
    Abbey schaute Clementine an. Diese machte ein Gesicht, als ob die Unterhaltung sie furchtbar anöde. Miss Feeble schien wenig begeistert davon, nicht im Mittelpunkt des Interesses zu stehen.
    »Wollen wir nicht ein bisschen im Garten spazieren gehen, Jack?«, sagte sie in diesem Moment und legte Messer und Gabel aus der Hand.
    »Es ist doch viel zu heiß, Clementine.«
    »Unter den Bäumen gibt es genug schattige, lauschige Plätzchen«, meinte sie viel sagend und mit schmachtendem Augenaufschlag.
    Abbey sah, dass Jack noch nicht aufgegessen hatte. Doch Clementine hatte es entweder nicht bemerkt, oder es war ihr egal.
    »Na schön, dann gehen wir eben«, sagte er seufzend. Man konnte ihm ansehen, dass er noch Hunger hatte und lieber sitzen geblieben wäre.
    »Ja, geht nur und amüsiert euch«, sagte Sybil. »Ich für mein Teil werde ein Nickerchen halten. Und Sie, Abbey?«
    »Ich denke, ich suche mir im Lesezimmer etwas zum Lesen.«
    Als Jack aufstand und den Stuhl für Clementine zurückzog, sah er Abbey an. Obwohl sie seinen Gesichtsausdruck nicht richtig deuten konnte, hatte sie das Gefühl, dass er unglücklich war und ihn nichts mit Clementine verband.
    Abbey überkam ein seltsames Gefühl – sie merkte, dass er ihr schrecklich leidtat.

12
     
     

     
     
     
     
     
    »Wie spät ist es, Winston?«, röchelte Heath rau, als der Butler die schweren Vorhänge in seinem Schlafzimmer im oberen Stock zurückzog. Obwohl die Sonne inzwischen hinter das Haus gewandert und das einfallende Licht daher nicht mehr so grell war, kniff Heath die Augen zusammen und blinzelte angestrengt.
    »Nach Mittag, Sir«, antwortete der Butler. Er drehte sich zu dem Bett um, auf dem Heath lag, Arme und Beine vom Körper abgespreizt. Gemeinsam mit Mrs. Hendy hatte er den jungen Mann vor Stunden die Treppe hinaufgeschleppt und ins Bett verfrachtet. »Es tut mir leid, dass ich Sie geweckt habe, Sir, aber Mr. Bond hat eine weitere Nachricht geschickt. Er schreibt, er müsse unbedingt mit Mr. Mason reden …«
    Heath richtete sich mühsam auf. »Verdammt! Ich wollte ja eigentlich heute Morgen zur Mine fahren. Ich …« Er hielt sich stöhnend seinen schmerzenden Kopf mit beiden Händen. »Ich hätte nicht so viel Whiskey trinken sollen.«
    »Allerdings, Sir.« Winston konnte dem nur zustimmen. Mrs. Hendy war immer noch wütend, weil sie die Scherben, die Whiskeyflecken und das Erbrochene hatte wegputzen müssen. »Erlauben Sie mir eine Frage, Sir? Ich kann zwar verstehen, dass Sie um Ihren Vater trauern, aber warum dieser hasserfüllte Wutausbruch?« Winston hatte lange über Heath’ Verhalten nachgedacht und sogar mit der Haushälterin darüber gesprochen, aber keiner von beiden konnte sich einen Reim darauf machen.
    Heath ließ langsam die Hände sinken. Sein noch leicht umnebeltes Hirn arbeitete nur schwerfällig. »Ich … ich dachte, diese Abigail Scottsdale hätte etwas mit Vaters Tod zu tun. Ich war mir sogar absolut sicher. Als Dr. Mead mir versicherte, das sei nicht der Fall, war das ein richtiger Schock für mich.« Dass Miss Scottsdale Martindale Hall und alles andere erben würde, wollte er vorläufig für sich behalten.
    Winston begriff zwar nicht, warum das ein Schock und keine Erleichterung gewesen war, doch er sagte nichts. Schließlich war er nur der Butler. Außerdem war ihm Heath immer schon ein bisschen merkwürdig vorgekommen. Manchmal dachte er, er werde den jungen Mann wohl nie verstehen.
    »Mrs. Hendy soll mir eine große Kanne Tee machen, Winston. Schwarz und mit Zucker. Ich komme gleich runter. Und Alfie soll schon mal die Pferde einspannen. Ich werde nachher nach Burra fahren.«
    »Sehr wohl, Sir.« Winston war froh, dass der junge Master die Dinge endlich selbst in die Hände nehmen wollte.
    »Was

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