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Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman

Titel: Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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und grob zu Ihnen war«, erwiderte Heath. Sie waren bei der Bank angelangt, und er forderte sie mit einer knappen Handbewegung auf, sich zu setzen.
    »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen«, sagte Abbey und kam seiner Aufforderung nach. »Ich kann Ihre Gefühle verstehen. Als mein Vater bei dem Grubenunglück ums Leben kam, ließ ich meine Wut an Ihrem Vater aus. Er sprach von einem tragischen Unfall, behauptete, er könne nichts für den unvorhergesehenen Wassereinbruch und die defekte Pumpe. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass er sich nicht ausreichend um die Sicherheit in der Mine gekümmert hat und dass mein Vater, Neal Tavis und Jock McManus noch am Leben sein könnten, wenn die Morphett-Pumpe regelmäßig gewartet worden wäre.« Tränen glitzerten in ihren Augen.
    Heath wusste um den Geiz seines Vaters, was die Sicherheit in der Mine betraf. Er zweifelte keine Sekunde daran, dass das Unglück zu einem großen Teil seine Schuld gewesen war. »Sie verzeihen mir also?«
    »Da gibt es nichts zu verzeihen«, erwiderte Abbey. Sie meinte es ehrlich. »Ich bin nur froh, dass Sie eingesehen haben, dass ich nichts mit dem Tod Ihres Vaters zu tun habe.«
    Heath lächelte. »Ich danke Ihnen, Sie sind sehr liebenswürdig.«
    »Es war ein Schock für mich, als ich herausfand, dass ich mit Ihrem Vater verheiratet war«, fuhr Abbey fort. »Das müssen Sie mir glauben. Es tut mir leid, dass er gestorben ist, aber es tut mir nicht leid, dass ich nicht länger mit ihm verheiratet bin.«
    Diesen Teil ihrer Geschichte nahm er ihr nicht unbedingt ab. Er hätte sie gern gefragt, ob sie in diesem Fall bereit wäre, auf ihre Ansprüche als Ebenezer Masons Witwe zu verzichten, doch er fürchtete, sie könnte Verdacht schöpfen, und das durfte er nicht riskieren. »Ich glaube Ihnen«, beteuerte er daher. »Vielleicht darf ich Sie irgendwann einmal zum Tee einladen? Sagen wir, als Zeichen meiner Dankbarkeit für Ihr Verständnis?«
    Abbey war einen Augenblick sprachlos. »Ich … ich weiß nicht recht«, stammelte sie. Ihre Gedanken überschlugen sich. Mit einer Einladung von Heath Mason hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Ihr Herz schlug schneller, als es das in Neals Gegenwart je getan hatte.
    »Entschuldigen Sie«, sagte Heath in gespielter Zerknirschtheit. »Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten. Nach allem, was geschehen ist, kann ich nicht erwarten, dass Sie meine Einladung annehmen.«
    »Nein, nein, das ist es nicht«, erwiderte Abbey hastig. Sie war verwirrt, aber geschmeichelt. »Ich bin als Mrs. Hawkers Gesellschafterin angestellt, und von freier Zeit hat niemand etwas gesagt.«
    »Man kann nicht verlangen, dass Sie sieben Tage in der Woche rund um die Uhr arbeiten. Das wäre unzumutbar.«
    Er hatte natürlich Recht, aber Abbey wollte Jack, der so gut zu ihr gewesen war, auf keinen Fall verärgern.
    »Ich habe eine Idee«, fuhr Heath fort, als er Abbeys Zögern bemerkte. Er ließ seine Blicke über die wunderschöne Umgebung schweifen. »Warum veranstalten wir nicht ein kleines Picknick hier im Garten? Vielleicht morgen. Es ist Sonntag. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand etwas dagegen hat.« Er wollte die richtige Abbey kennen lernen, und das ging nur, wenn er mehr Zeit mit ihr verbrachte.
    Abbey sah ihn verblüfft an. Ein Picknick? Das klang verlockend. Aber ein Picknick mit Ebenezer Masons Sohn? Dann sagte sie sich jedoch, dass sie ihn nicht für die Verfehlungen seines Vaters verantwortlich machen dürfe.
    »Nein, das kann ich mir auch nicht vorstellen«, hörte sie sich antworten. »Aber wollen Sie wirklich den weiten Weg hierher noch einmal machen?«, fügte sie hinzu.
    »So weit ist es gar nicht, und außerdem macht mir das nichts aus«, versicherte Heath lächelnd und hoffte inständig, dass es das wert sein würde. Er erhob sich. »Dann also bis morgen? So gegen ein Uhr, wenn Ihnen das recht ist? Ich werde alles Nötige mitbringen.«
    »Wunderbar, das passt mir ausgezeichnet«, sagte Abbey und stand ebenfalls auf.
    Heath setzte seinen Hut auf, verabschiedete sich und ging zu seinem Wagen. Abbey schaute ihm nach und versuchte, das Erlebte zu verarbeiten. Sie wusste nicht, was sie von dieser Entwicklung halten sollte. Gegen ein Picknick mit einem gut aussehenden jungen Mann war nichts einzuwenden, aber ausgerechnet Heath Mason? Sie fragte sich, was Jack dazu sagen würde.
     
    Gedankenverloren schlenderte Abbey zum Haus zurück. Als sie die Auffahrt erreichte, bog Jack mit Frank Fox um die Ecke. Er

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