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Der Duft der Mondblume

Der Duft der Mondblume

Titel: Der Duft der Mondblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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richtig gut. Zu schade, dass nicht mehr Mädels surfen. Sie glauben, sie müssten am Strand sitzen und die Kerle bewundern. Und diesen Typen gefällt das auch noch! Wirst du denn versuchen, deinen Ehemann dafür zu begeistern?«
    »Ich glaube nicht. Keine Chance«, erwiderte Catherine. »Mensch, hoffentlich werden wir nicht irgendwohin ins Landesinnere versetzt. Das wäre schrecklich. Na ja, ein paar Jahre haben wir hier ja noch.«
    »Hoffentlich! Du würdest mir fehlen. Betrachte das hier immer als deinen Heimathafen.«
    »Ich werde noch eine ganze Weile bleiben. Sag, möchtest du vielleicht mal mitkommen und mir vom Strand aus zusehen, wie ich raussurfe? Dann könntest du auch wieder mit PJ zusammen aufs Brett. Oder wir könnten auch alle gleichzeitig raus?«, begeisterte sich Catherine.
    »Das würde mir schon gefallen«, sagte er. »Aber du wirst feststellen, dass Surfen etwas ist, was man ganz für sich allein macht. Willst du jetzt nicht mehr morgens mit Kiann’e schwimmen gehen und stattdessen surfen?«
    »Nein. PJ hat vorgeschlagen, gegen Abend mit ihm rauszugehen, wenn er mit der Arbeit und dem Unterricht fertig ist.«
     
    Kiann’e hörte sich Catherines übersprudelnden Bericht über ihr Surferlebnis an.
    »Du klingst, als wärst du über dich selbst erstaunt. Liegt das daran, dass du vom Land kommst? Oder spielt PJ eine gar nicht so kleine Rolle dabei?«
    »Er ist ein grandioser Lehrer.« Angesichts Kiann’es amüsierter Miene bekräftigte Catherine: »Wirklich. Für ihn ist Surfen eine tiefe, fast eine mystische Erfahrung …«
    »Er surft also um dieses Gefühls willen und nicht, weil er Wettkämpfe gewinnen will? Viele unserer einheimischen Jungs sind nämlich ziemlich sauer auf all die Ausländer, die ihre Wellen reiten«, meinte Kiann’e. »Abel John regt sich wahnsinnig darüber auf.«
    »Du meinst solche wie die Australier, die so gut sind? Aber die ziehen ja weiter – anders als die Kalifornier, die wohl auf Dauer hierbleiben. Na, jedenfalls werde ich eine Fotostory über PJ und seine Boards für die Zeitung machen.«
    »Du verbringst ganz schön viel Zeit mit ihm. Du hast ihn auch auf Kauai getroffen, stimmt’s?«
    Catherine hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie Kiann’e über das, was mit PJ vorgefallen war, im Dunkeln ließ. Und sie fragte sich, wie viel ihre Freundin wohl ahnte. Aber es wäre Bradley gegenüber nicht fair gewesen, jemandem davon zu erzählen. Außerdem empfand sie immer noch Schuldgefühle, wenn sie an ihre Nacht mit PJ dachte. Und schließlich war ihr Verhältnis jetzt ein anderes: Sie waren einfach nur Freunde. Kein Grund also, verlegen zu werden.
    Als die beiden jungen Frauen den Strand entlang zurückgingen, sahen sie vor einer Wohnanlage eine Menschenansammlung und verschiedene Gerätschaften. Sie traten näher. Silberne Reflektorschirme lenkten das Sonnenlicht auf zwei Leute, die sich über einen im Sand liegenden Körper beugten.
    »O Gott, ist jemand gestorben?« Catherine schirmte mit der Hand die Augen ab, um besser sehen zu können. »Nein, da ist eine Kamera. He, die filmen
Hawaii Fünf-Null.
Komm, lass uns zusehen.«
    Sie gesellten sich zu den vielen anderen Neugierigen, die mit ansehen wollten, wie eine der beliebtesten amerikanischen Fernsehserien gedreht wurde. Doch die Crew war bereits am Zusammenpacken.
    Als sie Lester davon erzählten, war er enttäuscht, es verpasst zu haben. »Ich bin ein großer Fan von Jack Lord, der den Steve McGarrett spielt. Weitere Neuigkeiten, meine Damen?«
    »Ich habe mich gefragt, ob du wohl Lust hättest, am Samstag zu Tante Lanis Luau zu kommen«, sagte Kiann’e.
    »Solange es eine überschaubare Sache ist, gern. Größere Menschenmengen sind mir inzwischen unangenehm.«
    »Prima. Catherine und ich machen noch aus, wer dich abholt.« Kiann’e wandte sich an Catherine. »Willst du nicht PJ einladen? Er wäre eine prima Gesellschaft für Lester. Vielleicht könntet ihr beide Lester abholen und zurückbringen, wenn’s ihm zu viel wird?«
     
    Das Luau bei Tante Lani und Onkel Henry erfüllte Catherines Erwartungen voll und ganz. Sie genoss es jedes Mal wieder, mit Hawaiianern zusammen zu sein. Man wurde einfach mit einer Menge anderer Leute mitten in eine Familie geworfen, es war laut, es wurde viel gelacht, es gab Musik und jede Menge Essen. Und es war gut, dass PJ dabei war und sich um Lester kümmerte. Vergnügt saß er mit dem alten Mann im Hintergrund, plauderte mit den Umstehenden, und hin und wieder lächelte

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